Storchenkamera
Storchentagebuch 2008
...was bisher geschah
Unterstützt durch
Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!
Teil 4
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7. Apr. 08 |
Nichts Neues um Schorsch! Er spulte an diesem
Tag erneut sein Programm ab, bescherte uns am Vormittag jede Menge
Aufenthalt und zog sich kurz nach Mittag zurück. Seine Rückkehr um
20:25 Uhr bedeutete acht Stunden „Warten auf Schorsch“.
Der Spätheimkehrer
Dass der Winter heute einen neuen Anlauf
unternahm und auch in Dinkelsbühl Schnee bescherte, macht die
Aussicht auf einen baldigen Einflug weiterer Störche in ihre
Brutheimat eher unwahrscheinlich.
Schnee vor der Scheibe |
Wieder Durchblick |
Ein neuer Schneeschauer
Feindliche Übernahme des Nestes
Ob wir in dieser Brutzeit Schorsch noch einmal
im Schnee erleben werden, bleibt abzuwarten. Doch ganz andere
Dimensionen ergaben sich an anderen Kameranestern. In Lindheim in
Hessen zog tiefster Winter ein, doch Sorgen braucht sich in diesem
Stadium der Brut niemand zu machen!
Lindheim im Schnee
Das Gelege erhält durch beide Altvögel selbst
bei frostigen Temperaturen und Schnee die nötige Temperaturzufuhr.
Die Probleme mit winterlichen Wetterkapriolen ergeben sich momentan
in Ungarn nicht. Dort zeitigte ein Storchenpaar in Darany
mittlerweile ein zweites Ei und das „Nest auf dem Nest“ nimmt immer
solidere Züge an und das ganz ohne menschliche Hilfe.
Das Gelege wächst |
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8. Apr. 08 |
Technisches Doppelproblem bei der Übertragung
der Bilder vom Storchennest! Als erstes schloss sich erneut die
Blende der Webcam nicht, so dass mit steigender Helligkeit auch das
Storchennest mit Schorsch immer heller wurde, bis sich beides in
einem milchigen Weiß auflöste. Ein Unglück kommt selten allein!
Da war noch alles in Ordnung
Die Uhr zeigte genau 10:10 Uhr, als einer der
Arbeiter im alten Rathaus abermals in einem Sicherungskasten auf der
Baustelle den Kippschalter für die Stromzufuhr unserer Geräte
bediente und Schluss war es mit der Herrlichkeit. Einige Telefonate
sowie ein Besuch vor Ort konnten das Problem nicht lösen. Andere
Termine meinerseits verhinderten es, dass Sie an diesem Tag noch
einmal mit Schorsch in Kontakt treten konnten. Er lebt aber und ich
konnte ihn kurz nach Mittag persönlich in seinem Domizil begrüßen.
Offensichtlich hat er auch in der stromlosen Zeit keinen Partner
gefunden, der mit ihm eine Ehe hätte schließen wollen!
So bleibt die Hoffnung, dass es wenigstens
morgen gelingen wird, wieder eine Verbindung zwischen Ihnen, meine
verehrten Leserinnen und Leser, sowie unserem Hauptdarsteller geben
wird. Ein größeres Kontingent an Elektrikern wird morgen der
Baustelle ihre Aufwartung machen. Vielleicht findet sich danach eine
gute Seele und lässt einen großen Werbeträger der Stadt wieder ins
Rampenlicht treten. |
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9. Apr. 08 |
Es hat länger gedauert als erwartet! Ich meine
das mit dem Strom und dem Schorsch! Nun ist wenigstens klar, was die
Ausfälle verursacht hat und wie man sie in Zukunft beheben kann.
Dass zum Schluss auch der Server des Providers streikte, bedeutete
aber schon eine Verkettung unglücklicher Umstände.
Nun sollten wir aber endlich aus dem Tal der
Tränen sein und Schorsch sollte uns endlich mit einem Partner für
die Leiden der letzten Tage etwas entschädigen. In dieser Beziehung
tut sich aber leider überhaupt nichts. Alle Störche scheinen das
Nest auf dem alten Rathaus konsequent zu meiden. So kann es sich der
Singlestorch leisten, viele Stunden ungestraft außer Haus zu sein
und alle Fünfe gerade sein zu lassen. Auch kein schlechtes Leben,
aber zur Hauptaufgabe der Störche gehört es leider doch, sich
fortzupflanzen und in eine zahlreiche Nachkommenschaft zu
investieren.
Als man heute Schorsch erstmals zu Gesicht
bekam, hielt er sich gegen 14:45 Uhr dankenswerterweise im Nest auf
und blieb sogar noch rund eine Stunde, bis er sich verabschiedete.
Als die Dämmerung hereinbrach und der Server kurzfristig seine
Mitarbeit aufkündigte, strahlte uns bereits das dunkle Nachtbild
entgegen. Schorsch wird sicher im Nest und sich seiner Einsamkeit
bewusst gewesen sein.
Der lange Unsichtbare!
Ich hatte versprochen, den Fortgang des
Brutgeschäftes im ungarischen Darany zu verfolgen. Das neueste Bild
zeigt, dass das Gelege weiter gewachsen ist und nun aus drei Eiern
besteht.
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10. Apr. 08 |
So langsam kommt wieder Normalität in unsere
Übertragungsarbeit. Zwar kündigte heute gegen Abend unser Server
noch einmal für kurze Zeit seine Mitarbeit auf, aber letztendlich
hatte die Technik auch diese neue Misere bestens im Griff. Selbst
wenn ich mich wiederhole, besteht die berechtigte Hoffnung, dass Sie
in Zukunft bestens bedient werden können und Sie sich vielleicht auf
die eine oder andere Überraschung in puncto Bildübertragung freuen
dürfen. Drücken Sie uns und unserem, für solche Spezialitäten
bestens gerüsteten, Techniker Andreas Kamm die Daumen, dass es auch
gelingen möge!
Durch Schorschs lange Abwesenheit und den
Ausfall des Servers zur Zeit des abendlichen Einfluges liegen für
heute nur wenige Bilder aus dem Leben unseres Adebars vor. Es ist
momentan sehr still um unseren Wonneproppen geworden! Da wird es
endlich wieder einmal Zeit, dass er sich vermehrt um die
Verteidigung des Nestes kümmern muss. Morgen erwarten die
Meteorologen einen Zustrom warmer Luft, so dass es für Schorsch nach
langen Tagen des Müßiggangs erneut eng werden könnte.
Vor dem Abflug am Morgen |
Mittagsschicht |
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Die Nässe nervt allmählich |
Taubenflüsterer Schorsch |
Schönheitswettbewerb |
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11. Apr. 08 |
Schorsch bleibt weiter ohne Partner! 46 Tage
harrt er nun schon relativ unangefochten auf seinem Stammnest aus,
ohne dass ihm ein Konkurrent dieses hätte streitig machen können.
Sharona fragt im Gästebuch, ob dies eventuell an seinem
andersartigen Schnabel liegen könnte und deshalb alle Mitbewerber um
das Nest vor ihm Reißaus nehmen? Sicher ein guter gedanklicher
Ansatz. Ich neige eher zu der Annahme, dass unser Schorsch durch
seine Schnabelverletzung eher einen Nachteil gegenüber seinen
Artgenossen zu verzeichnen hat. Bei der Futtersuche ergeben sich
durch diese vorhandene Behinderung ganz selbstverständlich Probleme,
die Schorsch jedoch durch seine Lernfähigkeit größtenteils
kompensiert hat. Dies beweist schon allein die Tatasche, dass er nun
schon fast ein komplettes Jahr damit zurechtkommt. Im Vergleich zu
seinen Artgenossen sollte Schorsch mit dem kurzen Schnabel keine
Vorteile erzielen. Wenn die Länge seines Greiforgans einen Einfluss
auf die Partnerfähigkeit und Fruchtbarkeit des Vogels hätte, sollte
er schon längst aus dem Nest gejagt worden sein. Offenbar wartet
Schorsch bei der Verteidigung seines Territorium mit anderen
Qualitäten auf, denn der Größte seiner Zunft, was die Körpergröße
anbetrifft, ist er ebenfalls nicht. Seine Vorteile liegen sicher auf
der Kenntnis des Nestumfeldes und auf dem richtigen Timing bei
Anflug und Landung im Nest. Nach wie vor bin ich aber bei Bedenken
aller Misslichkeiten der Ansicht, dass der oder die Richtige bei
Schorsch trotzdem noch landen kann, wenn er oder sie denn in
nächster Zeit über Dinkelsbühl auftauchen sollte. Alles, was später
als am 20 Mai noch erscheint, führt allerdings dann zu keiner Brut
mehr. Bei Schorschs Beteiligung an einem möglichen Paar ist eine
solche, in die Aufzucht von Jungen mündende Phase der Arterhaltung,
jedoch ebenfalls nicht automatisch zu erwarten.
Heute war es am Nachmittag wenigstens wieder
einmal so weit, dass ein Besucher dem Nest seine Aufwartung machte.
Schorsch weilte zu diesem Zeitpunkt – es war gegen 15:26 Uhr – außer
Haus. So verwunderte es nicht, dass die Übernahme des Nestes ohne
Eingreifen des Hausbesitzers ablief. Der Neue fiel sofort durch
seine überragende Größe, seine langen hinteren Extremitäten und
seinen ebenso ausgebildeten Schnabel auf. Dass der Fremde beim
zuletzt genannten Merkmal die Überhand gegenüber Schorsch an den Tag
legte, ist nun aber wirklich keine Überraschung. Gehört unser Freund
doch weltweit unter seinen Artgenossen zu denen, die den kürzesten
Schnabel aufzuweisen haben.
Der Gast fühlte sich sichtlich wohl in Schorsch
Absteige. Er ging zielgerichtet ans Aufräumen und platzierte die
wenigen, von Schorsch eingetragenen Nistmaterialien neu. Entspannt
legte er einige Arbeitspausen ein, die er mit der Pflege seines
Gefieders überbrückte. Blieb nur noch die Frage, wie sich Schorsch
bei seiner Rückkehr dem Eindringling gegenüber verhalten und ob und
wann es überhaupt zu einer Begegnung zwischen den beiden kommen
würde. Knapp 45 Minuten später wurden alle Fragen auf einmal
beantwortet. Der Ablauf der Ereignisse war auch jetzt nahezu
identisch mit denen, die in den letzten Wochen abgelaufen waren.
Schorsch erschien im Umfeld des Nestes und wurde somit für den
heimlichen Nestbesetzer sichtbar. Noch ehe Schorsch zur Landung
ansetzte, gab der ungebetene Gast seine kurzzeitige Eroberung auf,
flog kampflos vom Nest und überließ Schorsch die Regie. Der spulte
kurz seine gekonnten Drohgebärden ab, klapperte einige Male und
schon war es vorbei mit der Herrlichkeit des Aggressors. Die
Hoffnung, Schorsch könnte endlich einem Partner erliegen, verflog
schnell und machte dem Alltag Platz. Schorsch räumte nach einigen
Minuten, die er zum Stressabbau mit Gefiederpflege nutzte, das Feld
und ward bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht mehr gesehen.
Ein neues Gesicht im Nest!
....
Schorsch zeigt, wo es lang geht!
In den Vormittagsstunden deutete noch nichts
auf diesen Besuch hin, selbst wenn feststellbar war, dass Schorsch
kaum sein Haus verließ und lieber in allen möglichen Stellungen im
Nest ausharrte.
Aufstehen |
Schorsch im Fersensitz |
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Blick in die Ferne |
Bruttäuschung |
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12. Apr. 08 |
Ein Tag, an dem wieder einmal kleinere
Frühlingsgefühle erwachen konnten. In der Nacht zog eine schwere
Gewitterfront über unser Gebiet, brachte reichlich Regen und heute
Sonne mit einer leichten Abkühlung auf immerhin noch 14 Grad.
Es gibt leider keine Neuigkeiten von Schorsch.
Vielleicht eine kleine Steigerung im Nestbauverhalten konnte
angemerkt werden. Dennoch bietet Schorschs Nest nach nunmehr 48
Tagen Anwesenheit noch immer fast den gleichen Anblick wie am Tage
seines Einzugs. Ansonsten blieb der Nestinhaber seiner Maxime treu,
nämlich am Vormittag im Nest auszuharren und erst in den
Nachmittagstunden für längere Zeit zu entfleuchen. Auf eine kleine
Bilderfolge zum Tagesablauf sollen sie aber trotzdem auch heute
nicht verzichten müssen.
Schorsch
kommt zurück |
Eigentlich sollte ich mein Nest
auf Vordermann bringen |
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Start ins Ungewisse |
Auf Wiedersehen |
Anflug mit Polstermaterial |
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13. Apr. 08 |
Was ist heute bloß in unseren Schorsch
gefahren? Da lungert er fast sieben Wochen in unserem Nest herum und
tut so gut wie nichts für den Hausbau! Am Morgen des 13. April legt
er aber plötzlich los, als sei heute der Stichtag, an dem die
Zuschüsse für die Altbausanierungen gestrichen werden. Von frühester
Stunde an war Schorsch im Pendelverkehr zwischen Nest und
Nistmaterialsammelstelle unterwegs. Er schleppte im Eiltempo alles
herbei, was nicht niet- und nagelfest war. In Sonderheit handelte es
sich um Material, das zur Ausgestaltung des Nestinneren Verwendung
fand. Aber auch fürs Gröberes fand Schorsch Zeit. Das Ergebnis
konnte sich aber auf alle Fälle sehen lassen. Ein Bildvergleich vom
Nest im Zustand von gestern und dem von heute macht deutlich, wie
fleißig der Nestinhaber da zur Sache ging. Schon komisch, dass es
ihm ausgerechnet an diesem sonnigen Sonntag so wichtig war, sein
Heim in einem guten Zustand präsentieren zu können.
So sah das Nest am 12.4. aus....
....und so sieht es heute aus!
Der braune Fleck auf Schorschs Brust - eine
Frage im Gästebuch hatte diese farbliche Variante ins Gespräch
gebracht – rührt vom häufigen und intensiven Kontakt des
Dauerbrenners mit dem Nestboden her. Die Niederschläge der letzten
Zeit haben dazu geführt, dass der Nestuntergrund – in unserem Falle
Teile des Nestinneren unseres Vorgängernestes – nie komplett
abtrocknen konnte und dazu auch keine Notwendigkeit bestand. Der
enge Kontakt mit dem Nestuntergrund führte so zu der momentan
sichtbaren Braunfärbung des Gefieders im Brust- und Bauchbereich.
Kein Grund zur Aufregung! Dies passiert beim Brüten in regenreichen
Witterungsphasen immer wieder und wird später auch stets bei der
Gefiederpflege „herausgeputzt“. Beim Fliegen hat diese Verschmutzung
so und so keinen negativen Einfluss und kann damit auch leicht
vernachlässigt werden.
Von diesen, meist nur wenige Minuten dauernden
Flügen – und hiermit komme ich zu Schorschs regem Bautrieb zurück –
einmal abgesehen, entfernte sich Schorsch heute so gut wie nicht aus
seiner Wohnung. Wenn er schon kurz nach dem Abflug wieder im Nest
auftauchte, bewies dies, dass er nur mal so um die Ecke flog, um
ganz gezielt - und sicher oft an derselben Stelle - Nistmaterial
aufzunehmen. Für diese Tätigkeit werden bevorzugt ortsnahe
Sammelstellen aufgesucht, an denen Gartenabfälle vom Vorjahr
abgelagert oder nach den ersten Wiesenarbeiten Altgras gesammelt
oder Treibgut von der letzten Überschwemmung der Wörnitz angespült
wurde.
Baumeister in Aktion
Dabei ist es energetisch günstiger, das
Material nicht über mehrere Kilometer einzufliegen, sondern lieber
gleich vor der „Haustür“ abzuholen.
Offenbar habe ich mich in den Einträgen vom 11.
und 12. April bei der Zahl der Anwesenheitstage unseres Schorschs
ein klein wenig verzählt. Heute sind es erst 47 Tage, seit er am 26.
Februar plötzlich im Nest auftauchte. Einen Tag hin oder her ist
aber nicht so entscheidend. Sie werden es mir sicherlich nachsehen!
Wenn man – wie Sie – 47 Tage auf das Erscheinen
eines zweiten Storches warten muss, hofft man bei jedem Hochfahren
des Computers auf eine Überraschung und gerade bei Sonnenschein und
gutem Flugwetter sind die Hoffnungen besonders groß. Ich saß also
auch heute während des Nachmittags hoffnungsfroh am Schreibtisch,
sagte einen Pflichtspaziergang mit der Familie ab und beobachtete
unseren Schorsch. Seine Unruhe war unübersehbar. In kurzen Abständen
erhob er sich und legte sich nach Sekunden schon wieder ins Nest.
Dies führte er über längere Zeit so durch. Drohen und Klappern
gehörten dabei nicht zu seinem Repertoire, aber irgend etwas lag
eindeutig in der Luft! Um 16:16 Uhr zog Schorsch schließlich alle
Register und zwar in einer Weise, wie er es in diesem Jahr noch
nicht auf die Bühne gebracht hatte. Wie er sich, seine Flügel,
seinen Kopf und seinen Schwanz im Nest ausbreitete und sein
kontrastreiches Gefieder in allen Schattierungen zur Geltung
brachte, versprach einen baldigen Besucher.
Das letzte Bild von Schorsch als Junggeselle
Auf dem Höhepunkt der Erregung – die Kamerauhr
zeigte 16:17:57 Uhr - stand ein zweiter Storch neben Schorsch im
Nest. Deutlich größer als der bisherige Alleininhaber der Wohnung
und mit einem mächtigen Schnabel ausgestattet (kein Wunder im
Vergleich zu Schorsch!!) hatte der „Grund der Aufregung“ im Nest Fuß
gefasst.
Schorsch ist nicht mehr solo!
Dass ihm dies von Georg gestattet wurde, war
schon das erste gute Anzeichen. Alle anderen, die ähnliches in den
letzten Wochen schon versucht hatten, waren bereits vorher
abgeblitzt und von Schorsch des Feldes verwiesen worden. Körpergröße
und Form und Ausmaße des Schnabels sprachen in meinen ersten
Gedanken sofort dafür, dass sich Schorsch ein Männchen geangelt
haben muss. Also wäre Schorsch ein Weibchen oder auch ein
Männchen??!!
Keine schlechte Wahl!
Meine Aufmerksamkeit galt in zweiter Linie der
Suche nach einer Markierung, einem Ring, an einem der beiden
Storchenbeine. Auch Sie, meine lieben Leserinnen und Leser, geschult
durch das intensive Studium der Tagebucheinträge, versuchten ebenso,
beim Neuen einen Ring auszumachen. Sollte es gar unsere Nummer 6
sein, die Schorsch so anstandslos ins Nest gelassen hatte, ohne sie
auch nur einmal daraus zu vertreiben. Stimmte die Chemie deshalb,
weil beide sich aus den Vorjahren kannten? Es wäre auf alle Fälle
eine gute Erklärung.
Nun wissen wir, dass unsere Nummer 6 einen nur
wenige Millimeter hohen Aluring über den Zehen des rechten Beines
trug und sie als Jungvogel des Jahres 2000 aus dem Pfauengarten in
Gaxhardt unweit Dinkelsbühls auswies. Von dort war sie
„unabsichtlich“ im April 2005 entflogen. Nun sind Ringe dieser Art
sehr schwer zu entdecken und noch schwerer abzulesen. Wie Sie geriet
ich bei meinen Recherchen am Computer von einem Bild zum anderen
auch immer wieder in Zweifel, ob der Neue nun beringt oder unberingt
ist. Über dem Fersengelenk trägt er mit Sicherheit keine
Kennzeichnung. Aber über den Zehen? Schorsch hat in letzter Zeit
einige kleine weiße Federchen aus seinem Hals- oder Brustgefieder
verloren. Diese zieren nun den Nestboden und suggerieren je nach
Stellung der Vogelbeine mal das Vorhandensein eines Ring, mal wieder
nicht. Dennoch bin ich mir nach Abschluss dieses Tages 100%-ig
sicher, dass der Neue keinen Ring trägt., auch keinen sehr kleinen.
Folglich war es zwischen unserem Paar wohl
Liebe auf den ersten Blick. Man verstand sich sofort blind und
Schorsch – und nun zum nächsten Teil unserer Geschichte – machte
sich gleich über die Neue/den Neuen her. Bis der oder die sich
versah, hatte er sie schon besprungen und eine nicht erfolgreiche
Kopulation versucht.
Nicht schlecht, Herr Specht!
Schau mal unseren Schwerenöter an!, dachte ich
bei mir. Was dann noch weiter passierte, stärkte in mir die
Hoffnung, dass es in diesem Jahr doch noch zu einem Gelege kommen
könnte. Schorsch ist ein Jahr reifer geworden und damit etwas
„differenzierter“ als im Vorjahr, seine Partnerin heißt nicht mehr
Nummer 6, sondern allenfalls Nummer 7. Vielleicht war es ja seine
Liebe des Jahres 2007, die in Liebesdingen nichts auf die Reihe
brachte und Schorsch nur wegen ihr nach Schwulenart reagierte.
Alle Versuche in den nächsten Stunden, mit der
Neuen zu kopulieren, ließen meine Erwartungen höher schlagen:
Schorsch benahm sich wie ein echter Kerl und die Neue ließ ihn
gewähren und trug ihren Teil dazu bei, sich wie ein Weibchen zu
verhalten. Sie ließ Schorsch seine Pflicht tun und er benahm sich
so, dass man meinen musste, sie sei ein Weibchen. Ich hoffe, Sie
verstehen, was ich meine. Kurzum: Es schaut gut aus! Schorsch, der
Kerl, auch wenn er kleiner und kurzbeiniger ist, Nummer 7 eine
„Sie“, auch wenn sie von der Statur viel größer ist als ihr Partner.
Nun beginnen für uns Beobachter entscheidende
Tage und Wochen. Im Normalfall sollte es innerhalb der nächsten 10
bis 12 Tage zur Ablage des ersten Eies kommen. Geht es sehr schnell,
ist es in 6 Tagen so weit, geht es langsam, kann es natürlich auch
14 Tage und länger dauern. Dies ficht aber einen hart gesottenen
Beobachter des Dinkelsbühler Storchennestes nicht an, geduldig und
mit großer Fachkompetenz den Dingen zu lauschen. Es muss ja nicht
wieder über 70 Tage dauern, bis alle Hoffnungen zerstoben sind.
Gehen wir freudig erregt die nächsten Tage an!
Mein Tipp für das anstehende Brutjahr lautet: Es gibt endlich wieder
einmal ein Gelege!!
Dass sich die beiden verstehen, war schon nach
wenigen Minuten klar und erst recht, als sie zur Übernachtung kurz
nach 20 Uhr eintrafen. Vorher hatten sie ihre verdiente
Abendmahlzeit eingenommen, denn so lange noch keine Eier im Nest
sind, darf man sich noch ungestraft und zu zweit aus der Wohnung
entfernen. |
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14. Apr. 08 |
Wir haben ein Paar! Dies steht mit dem heutigen
Tag endgültig fest! Es kann nämlich durchaus passieren, dass es
selbst nach erfolgter Eheschließung wieder zur Trennung kommt.
Man hatte vielleicht gar keine ernste Absicht,
man ließ die Sache einfach laufen und bemerkte erst dann, dass „Er“
oder „Sie“ doch nicht der Richtige war. Bei Schorsch und Nummer 7
stand die Entscheidung – wie schon gestern erwähnt – vom ersten
Augenblick an fest. Auch der heutige Tag verlief so, wie man es als
eingespieltes und auf eine Brut bedachtes Paar zu tun pflegt. Die
Paarungen erwiesen sich zum größten Teil als gelungen, Schorsch nahm
die Position, die man von ihm erwartet, ein, nämlich die des
Obermannes und seine Partnerin ließ ihn stets gewähren. Und
schließlich stellte er sich alles andere als ein in Liebesdingen
unerfahrener Partner dar. Was will man mehr? Die Sache hat Zug und
läuft! Wenn man sich an das vergangene Jahr und an Nummer 6
erinnert, sahen die Paarungen wesentlich anders aus und der Verdacht
verstärkt sich mehr und mehr, dass das ausbleibende Gelege nicht
Georgs „Schuld“ war, sondern das Weibchen Nummer 6 aus dem
Pfauengarten. Ich kann mich des Eindrucks nach wie vor nicht
erwehren und werde deshalb vielleicht wieder eine Schelte ernten,
dass es vorwiegend von Menschen aufgezogene und auf menschliche
Hilfe angewiesene Tiere sind, die sich als Brutversager oder als
solche mit einer besonderen Macke erweisen. Da fügt es sich gut,
dass mir heute ein Artikel aus dem „Erlanger Tagblatt“ vom 12. April
2008 in die Hände gespielt wurde. Auch wenn die darin geäußerten
Meinungen und Schlussfolgerungen für alle Storchenfreunde nicht so
recht nachvollziehbar sind, so stehen sie doch für die große
Mehrheit der Bevölkerung und das sind alle, die uns Natur- und
Tierfreunde eher belächeln als bewundern.
Erlanger
Tagblatt vom 12.4.2008
Flockige Störche |
Flockige Störche |
Der Rummel um dieses
Tier wird immer verrückter: Schon ist in Erlangen die erste
Biersorte danach benannt worden, und in einem neu
eingerichteten Museum zählt es zu den Hauptattraktionen. Es
soll sogar Menschen geben, die es sich zur Lebensaufgabe
gemacht haben, sich um nichts anderes als um das Wohl dieses
Tieres zu kümmern. Damit nicht genug: Manch einer schreibt
dieser Kreatur gar mystische Fähigkeiten zu, die biologische
Gesetzmäßigkeiten außer Kraft setzen können!
Wenn Sie jetzt Angst haben, dass wir schon wieder von Eisbären
sprechen, kann ich Sie be(un)ruhigen. Nicht Flocke ist
gemeint, sondern Adebar. Noch hat der Storchen-Kult ja nicht
ganz Flock’sche Züge angenommen, doch in den vergangenen
Jahren stürzte man sich teilweise mit so viel Energie auf
Gevatter Storch, dass dem Unbeteiligten regelrecht schwindlig
wurde.
Da werden Störche nach der Rückkehr aus dem Süden feierlich
auf ihren Schornsteinen begrüßt, mit Kameras im
Big-Brother-Stil ihre Nester ausspioniert und im Internet über
tote Tiere berichtet, als ob Jack the Ripper wieder sein
Unwesen triebe (bei
www.worldofanimals.de: «Schwedischer Senderstorch im
Wiesengrund bei Erlangen Bruck ermordet»).
In einem Bereich hat Erlangen beim Tierkult jedoch schon jetzt
die Nase vorn. Nun dürfen sich die schon gestern in «Hugos
Welt» geehrten und derzeit im Kollegienhaus versammelten
Präparatoren wieder freuen: Ausgestopfte Störche kreisen stolz
über den Köpfen der Gäste bei der Brauerei Steinbachbräu, wenn
diese mit frisch gezapftem Storchenbier anstoßen. Prost! smö |
Dass der Verfasser sich gerade über die
Erlanger Verhältnisse lustig macht und Erlangen als im Tierkult
führende Stadt bezeichnet, beweist wieder einmal, welch
katastrophalen Auswirkungen ein blinder Aktionismus „Marke
Zimmermann“ für die Anliegen des Naturschutzes zeitigt. Wer junge
Störche bei Regenwetter aus ihren Nestern holt, die Küken fönt,
ihnen Medikamente verabreicht und ihnen mit „warmen Eimern“ während
der Jungenaufzucht auf die Sprünge hilft, gehört mit einer saftigen
Geldbuße zu Gunsten einer Naturschutzorganisation bestraft. Dass
sich auch ein renommierter Berufsornithologe in Gestalt eines Prof.
Dr. Peter Berthold dieser Haltung anschließt und sogar zur Fütterung
von Vögeln mittels Hubschrauber aufruft, muss als eine einmalige
Entgleisung oder – im positiven Sinne – als meisterliche Persiflage
auf das Getue um Adebar & Co. gelten. Wer je in die verschmitzen
Augen des Gurus der Vogelzugforschung geblickt hat, weiß sehr
schnell, wie er dies gemeint haben könnte.
Wir von der Storchenkamera Dinkelsbühl bleiben
also unserer bisherigen Linie treu und werden weiter so verfahren
wie die letzten acht Brutzeiten auch. Nämlich als stille und
staunende Beobachter der Brutabläufe einer sehr populären, aber
nicht seltenen und schon gar nicht vom Aussterben bedrohten
Vogelart. Die Vorgänge im Leben eines Vogels – und da gibt es neben
schönen Momenten auch grausame und aus menschlicher Sicht höchst
erschreckende - Ihnen nahe zu bringen, sehe ich als meine
wesentlichen Aufgaben als Tagebuchschreiber an. Ich will dabei die
nötige Distanz zwischen Mensch und Tier bewahren und vermeiden, dass
allzu vermenschlichende Sichtweisen die Oberhand gewinnen. Nur wenn
dies konsequent durchgehalten wird - und dies sollte von allen
Kameraprojekten so praktiziert werden – wird es gelingen, eine
derart zynische, aber aus der Sicht eines „normalen“ Menschen mehr
als verständliche Betrachtungsweise des Kults um den Storch zu
vermeiden.
Nur gut, dass das Erlanger Tagblatt endlich
auch einmal einer anderen Sichtweise Raum gegeben hat, statt ständig
einer Selbstbeweihräucherung Marke Zimmermann zu erliegen und
letztlich dafür verantwortlich zu sein, dass das Thema
„Storchenschutz“ zum Gespött einer breiten, dem Naturschutz wenig
Liebe entgegenbringenden Masse verkommt.
Zum Glück bekommen unsere beiden Helden von
derartiger Diskussion nichts mit und das ist gut so! Auch Ihr
Tagebuchschreiber muss sich vorhalten lassen – mit Recht – dass er
einen in der Klatsche hat. Jede freie Minute rast er durch die
Gegend, kümmert sich in Sachen Storch um dies und jenes und erlaubt
es sich sogar, ein (fast) tägliches Tagebuch zu verfassen. Dabei
ficht es den rührigen Storchenschützer nicht an, für diesen Einsatz
nicht nur nichts an materiellem Ersatz zu bekommen, sondern im
Gegenteil, er investiert seine gesamten Ersparnisse (hat er aber gar
nicht!) und Tausende von Euro im Jahr, um zu tun, worum ihn niemand
bittet und wozu ihn niemand zwingt.
Also: Schorsch und Nummer 7 werden sicher in
der nächsten oder übernächsten oder....Woche ein Gelege zeitigen.
Dass beide die dafür nötigen Voraussetzungen getroffen haben und
weiter treffen werden, sieht jeder von Ihnen auch selbst. Der
Nestbau – hauptsächlich von Schorsch durchgeführt – kam am Tag des
Eintreffens von Nummer 7 so richtig auf Touren und wird weiter
anhalten. Auch die Paarungen werden weiter gehen und erst nach
Ablage des letzten Eies so langsam nachlassen. Meist flog und fliegt
das Paar noch gemeinsam vom Horst. Schorsch als Impulsgeber als
erster, Nummer 7 als Reagierende gleich hinterher. Nur wenn Schorsch
zum Einholen weiteren Nistmaterials abfliegt, bleibt „Sie“ in
Wartestellung am Nest, so als ob sie wüsste, dass der Gemahl nicht
lange auf sich warten lässt. Sicher habe unser beiden Neu-Verliebten
in dieser Frage ein Verständigungssystem, das dem jeweils Anderen
die Absicht „Nistmaterial“ signalisiert.
Dazwischen liegen aber auch mehr oder weniger
längere Phasen, in denen das Nest komplett geräumt ist (man muss ja
noch kein Ei bebrüten!) oder mal Schorsch (selten) oder Nummer 7
alleine das Haus bewachen.
Georg – und achten Sie einmal darauf – entpuppt
sich bei allen Aktionen als der Herr im Hause, der das Sagen hat und
die Hosen anhat. Sie folgt ihm schön brav und so soll es auch sein
(zumindest im Hause „Storch“!).
Zur Entspannung und zum Genießen lege ich
wieder schöne Schnappschüsse vom Tage bei und bedanke mich dabei
wieder einmal bei allen, die durch ihren Fleiß und ihre Sachkenntnis
dafür sorgen, dass die Bilder im Gästebuch oder Forum zur
Veröffentlichung kommen.
Wo ist Nummer 7? |
In trauter Eintracht |
Schorsch stets in richtiger Position..
Eineiige Zwillinge? |
Warum nicht auch mal so? |
Die Rückkehrer
Als Hausaufgaben für die nächsten Tage behalten
Sie noch folgendes im Gedächtnis:
-
Achten Sie auf die Entwicklung des Nestbaus!
-
Verfolgen Sie aufmerksam die Paarungen
zwischen Schorsch und Nummer 7!
-
Gibt es hier erneut ein Wechselspiel wie im
vergangenen Jahr? Einmal Schorsch oben, beim nächsten Mal Nummer 7
und umgekehrt?
-
Notieren Sie, wie sich die Phasen der
paarweisen sowie der singulären An- und Abwesenheiten entwickeln
-
Wann liegt das erste Ei im Nest?
Während wir noch um das erste Ei kämpfen, sind
andere Paare (es sind erst zwei, von denen man es weiß und via
Kamera auch sieht) schon einen Schritt weiter.
In Bornheim im Nest am Sportplatz sind ebenso
bereits Junge geschlüpft wie in Valcalent/Spanien.
Nachwuchs in Valcalent |
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15. Apr. 08 |
Haben Sie es schon bemerkt? Seit gestern gibt
es ein feines Geschenk zur Ankunft von Schorschs Partnerin an Sie,
meine verehrten Leserinnen und Leser. Das Bild unserer Webcam
präsentiert sich in besserer, ich möchte behaupten in hervorragender
Qualität. Unser Techniker hat die Komprimierung der Bilddateien
wesentlich verringert. Dadurch hat sich die Größe einer Datei von
etwa 20 KB auf beachtliche 100 KB im Durchschnitt gesteigert. Wenn
man zusätzlich noch das Bildfenster auf 125% oder 150% vergrößert,
sieht man die Verbesserung noch deutlicher, auch wenn dadurch die
Brillanz naturgemäß wieder zurückgeht. Noch wesentlich überzeugender
wird allerdings das Ergebnis ausfallen, wenn wir im Falle einer
Eiablage einmal versuchen, noch näher an das Geschehen
heranzuzoomen, um Ihnen die Fortpflanzungsprodukte unseres Paares
noch besser vor Augen führen zu können. Sie sehen schon, dass wir
uns weiter Mühe geben, Sie bestens zu unterhalten und noch besser zu
informieren.
Nun sind Sie stets vorzüglich im Bilde und man
erkennt jetzt mühelos, ob Nummer 7, damit meine ich Schorschs Neue,
beringt ist oder nicht. Das war ja am Tag ihrer Ankunft gar nicht so
einfach zu ermitteln.
Wir wissen es mittlerweile ganz genau: Sie ist
nicht beringt! Folglich ist es eine neue Partnerin, die sich
Schorsch da so problemlos angelacht hat. Warum ihre Vorgängerinnen
in diesem Jahr bei ihm gar nicht „landen“ konnten und sich statt
dessen einem Männchen in Gerolfingen bzw. in Schopfloch
angeschlossen haben, kann nicht eindeutig erklärt werden. Sicher
gehen von jedem Storch ganz bestimmte „Signale“ aus, die ein Partner
empfangen und entschlüsseln kann. Passen die Signale ins jeweilige
„Schloss“ werden ganz bestimmte Mechanismen ausgelöst, die in
unserem Fall bei Nummer 7 eben signalisierten, dass ein aggressives
Vorgehen gegen besagten Storch zu unterbleiben hat. Danach gehen
weitere Reize vom jeweils Anderen aus, die besagen, dass man es mit
ihm und ihr ruhig einmal versuchen soll, gegenseitig Gene
auszutauschen, ein Paar zu bilden und eine Brut und Jungenaufzucht
zu versuchen.
Bei all der Freude, die das Erscheinen eines
zweiten Storchs an unserem Nest ausgelöst hat, habe ich glatt
vergessen, Sie an noch etwas Besonderes zu erinnern. Auch heuer
möchte ich den Versuch wagen, Sie um eine kleine oder auch größere
Begrüßungsprämie für das Storchenpaar zu bitten. Klicken Sie mal
zwischendurch auf folgenden Link:
http://www.bn-ansbach.de/storchcam/Spenden.htm
Sie gelangen damit automatisch auf unsere
Spendenseite und können nach deren Studium schon mal entscheiden,
wie viel es Ihnen bedeutet, täglich kostenlos mit Schorsch und
unserer neuen Nummer 7 verbunden zu sein. Natürlich erhält jeder von
Ihnen auch weiterhin freien Zutritt zur Webcam „Storchennest
Dinkelsbühl“ und jeder darf sich an den Tagebucheinträgen freuen
oder gelegentlich auch schon mal ärgern und jeder darf sich im
Gästebuch und Forum mit Gleichgesinnten austauschen, neue
Freundschaften schließen und alte Beziehungen festigen.
Wenn ich Sie aber nach langer Zeit wieder
einmal um eine Spende bitte, geschieht dies im Hinblick auf
die weiteren Planungen um unser Storchenprojekt. Dazu gehört neben
einer möglichen Neufassung der gesamten Technik natürlich erneut ein
Projekt zur Verbesserung des Lebensraumes. Auf diese für unsere
Arbeit primäre Aufgabe wollen wir uns verstärkt stürzen und
vielleicht ein ähnlich überragendes Ergebnis erzielen wie bei
unserem letzten derartigen Projekt, das Sie auf der Startseite mit
dem Button „Ankaufaktion“ aufrufen können. Dazu ergeht bereits heute
der Startschuss. Näheres wird in Kürze in Ihrem Tagebuch folgen. Ich
verschweige es nicht, dass wir dafür einige Tausend Euro aufbringen
müssen, um die Fläche in den Besitz des Naturschutzbundes zu
bringen. Die Spenden unserer Sponsoren N-ERGIE, des Rotary-Clubs
oder der Stadt Dinkelsbühl decken im Augenblick die jährlichen
Betriebskosten, nicht aber wichtige Maßnahmen im Lebensraum.
Deshalb möchte ich mit meinem Aufruf heute
besonders an die appellieren – und ich wiederhole dies noch einmal –
die sich schon jetzt mit einem Begrüßungsgeld bei Schorsch und
seiner großen Liebe erkenntlich zeigen wollen. Helfen Sie mit diesem
mehr oder weniger großen Betrag, dass es den Störchen auch weiterhin
– nicht nur in diesem Jahr! – in Dinkelsbühl gefällt. Das wäre dann
auch eine Garantie, dass wir alle auch in den kommenden Jahren
unsere Lieblinge beobachten und mit ihnen Freud und Leid teilen
können.
Was machen denn unsere beiden Hübschen so den
ganzen Tag? Diese Frage darf ich Ihnen einmal exemplarisch für den
heutigen Tag beantworten. Dabei bediene ich mich zum größten Teil
der grandiosen Diaschau unseres KaiserPingi.
Nach dem gemeinsamen Abflug im Morgengrauen
kurz vor 7 Uhr dauerte es immerhin drei Stunden, ehe man beide
wieder zu Gesicht bekam. Sie hatten das sehr schlechte, regnerische
Wetter einmal zu einer ausgiebigen Brotzeit genutzt. Danach, das
heißt von kurz vor 10 Uhr an, gab es im Prinzip durchgehend Storch
am Nest. Nur selten blieb dieses einmal unbesetzt, weil Schorsch
gerade unterwegs war, um Nistmaterial zu holen. Wir sprechen also
heute von rund 10 Stunden Aktivität am Nest. In diesen 10 Stunden
gab es sage und schreibe 17 Kopulationen bzw. Kopulationsversuche,
die ausnahmslos von Schorsch in Männchenposition durchgeführt
wurden. Einige Male blieb es allerdings lediglich bei Versuchen, da
es Schorsch nicht erwarten wollte oder konnte, bis sich seine
Partnerin erhoben hatte. In liegender Stellung zu kopulieren, ist
nun nicht jedermanns Geschmack und führt nur in den seltensten
Fällen zum Erfolg. Diese sollten wir bei Schorschs Versuchen auch
bedenken! Das Einholen von Nistmaterial blieb heute so gut wie
ausschließlich Schorschs Angelegenheit. Man konnte ihn insgesamt
zwanzig Mal beim Eintrag von Nistmaterial beobachten. „Sie“
beteiligte sich nur einmal an dieser Arbeit, was eindeutig die
Männchenrolle von Georg unterstreicht. Meist gingen die Paarungen
und das Einholen von Nistmaterial Hand und Hand. Stets nutzte
Schorsch die Freude von Nummer 7 über sein Auftauchen am Nest, um
seine Partnerin mit der Übertragung seines Samens in ihre Kloake zu
erfreuen. Unmittelbar nach Erfüllung seiner ehelichen Pflichten
machte er sich wieder aus dem Staub und so ging das – mehr oder
weniger – den ganzen Tag weiter. Dass solches Tun einen ganzen Kerl
und eine ganze Frau erfordert, muss nicht sonderlich betont werden.
Da dürfen dann dazwischen schon mal einige Ruhepausen eingeschaltet
werden und der Hunger meldet sich natürlich auch noch zu Wort. Sehen
wir also entspannt weiteren Taten entgegen und vertrauen wir weiter
auf eine glückliche Brutzeit.
Schorsch glänzend in Aktion
Schorsch als Baumeister
Das mit der Blende an unserer Kamera habe ich
Ihnen schon einige Male erzählt. Die hat von Zeit zu Zeit einen
Hänger und sorgt dann leider dafür, dass am Morgen die Bilder
längere Zeit sehr dunkel bleiben und am Abend sehr früh nur noch
schemenhafte Schorschis liefern. Da kam uns doch heute ein
Heinzelmännchen in Gestalt einer leibhaftigen Dohle zu Hilfe. Diese
hing für Sekunden am Gehäuse der Kamera, warf einen kurzen Blick ins
Objektiv, wurde dabei geschnappst und erzeugte beim Abflug einen
kurzen Ruck, der genügte um die mechanische Blockade der Blende zu
lösen und danach ein einwandfreies Bild zu liefern. Manchmal kommt
einem eben auch mal das Glück in Gestalt einer Dohle entgegen.
Dohle als Helfer
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16. Apr. 08 |
Es läuft doch! Von kleinen Unterschieden
abgesehen verlief der heutige Tag ähnlich wie der gestrige. Hatte
unser Traumpaar gestern am frühen Vormittag eine längere Vakanz am
Nest vorzuweisen, so blieb es ihnen heute am Nachmittag vorbehalten,
zwei Stunden zu pausieren. Ansonsten brachte es erneut Schorsch
insgesamt auf eine größere Präsenz, bedingt durch einen regen
Flugverkehr wegen des Sammelns von Nistmaterial. Da ließ ihn seine
Angetraute auch schon mal alleine werkeln und zog es lieber vor, in
Ruhe in den Wörnitzwiesen auf Nahrungssuche zu gehen. Sie braucht ja
demnächst sehr viel Energie für die Bildung des ersten und
hoffentlich noch weiterer Eier. Deshalb ist es von enormer
Wichtigkeit, gerade in den kommenden Tagen Vorsorge zu treffen, dass
man gut konditioniert in die Phase der Eiablage geht und da sind die
nötigen Kalorien eine ganz wichtige Voraussetzung.
Baumeister Schorsch
Mindestens 12 Paarungen oder Paarungsversuche
fanden heute statt, wobei letztere ausschließlich am liegenden
Weibchen vorgenommen wurden. Davor und danach sammelte Schorsch jede
Menge Nistmaterial und zeigte dabei siebzehn Mal, was er sich da
alles ausgesucht hatte. Das bemerkenswerteste Beutestück war ein
über zwei Meter langer Schilfhalm, den er ungeknickt bis ins Nest
transportierte. Dort allerdings erwies er sich doch als zu sperrig,
so dass er passend zurechtgeknickt wurde.
Liebesdingen erfahren
In
Bemerkenswert, weil schon einige Tage nicht
mehr vorgekommen, waren die Drohungen um die Mittagszeit, die
eindeutig Feindalarm signalisierten. Auch in dieser Beziehung bewies
Schorsch seine Männlichkeit und übernahm die Hauptarbeit bei der
Abwehr.
Alarmstimmung
Am Nachmittag bewegte sich Carola auf den
Spuren unserer Schorschis im Nahrungsgebiet nördlich von
Dinkelsbühl. Erneut traf sie dort auf Schorsch, der sich sehr nahe
an der Uferstraße von Dinkelsbühl in Richtung Maulmacher bewegte.
Auch wenn dort die Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h beschränkt und
die Verkehrsdichte begrenzt ist, gibt es eben doch einen gewissen
Durchgangsverkehr. Auch ich konnte schon im vergangenen Jahr und in
den vergangenen Wochen unseren Schorsch recht ahnungslos am
Straßenrand agieren sehen. Einen Unfall, den er verursachen oder von
dem er selbst betroffen sein könnte, halte ich nicht gänzlich für
ausgeschlossen. Ob da allerdings das Aufstellen eines Schildes
allein hilft, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Leider nicht
durchführbar, aber sicher die beste Lösung, wäre es da, in
unregelmäßigen Abständen tiefe Löcher quer über die Fahrbahn zu
ziehen, bei deren schneller Durchfahrung schwere Schäden an den
Achsen der Autos auftreten würden. Bitte, sehen Sie diesen Vorschlag
nicht so ganz ernst gemeint an. Aber helfen würde dies ganz bestimmt
und keiner würde in diesem Bereich mehr schneller als
Schrittgeschwindigkeit fahren.
Als Nebenprodukte brachte Carola wieder
exzellente Fotos mit, die Schorsch teilweise in voller Größe zeigen
und seine Gefährdung durch den Straßenverkehr dokumentieren.
Gleichzeitig sieht man, dass Georg sich wohl eine Weile in
schlammigem Substrat bewegt hat. Carola hat auch gleich die
entsprechende Erklärung parat. Unweit der Stelle, an denen sie
Schorsch im Bild festhielt, befindet sich ein erst kürzlich
abgelassener Karpfenweiher. Da ist es wohl nicht schwer zu erraten,
dass ein Kenner der Materie wie Schorsch dort Nachlese betrieben und
sich dabei bis in Höhe der Fersengelenke schmutzige Beine geholt
hat.
Schorsch im Nahrungsgebiet und in Gefahr
Wer jetzt immer noch nicht genug von den
Berichten eines leicht durchgeknallten Storchenschützers hat, sei
mit beigefügtem Link auf das Naturschutztagebuch von Thomas Joas
verwiesen. (
http://www.naturschutztagebuch.de )
Ohne in einen Wettbewerb mit meinem
Namensvetter treten zu wollen, schätzen viele, nur pragmatisch
denkende Menschen diesen Kollegen nicht weniger verschroben ein als
Ihren Tagebuchschreiber. Gerade deshalb verdient sein Einsatz für
den Naturschutz unser aller Respekt und sein Tagebuch entwickelt
sich langsam zu einem weiteren Geheimtipp auf unserer Website. |
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17. Apr. 08 |
Schnee am Morgen! Zumindest im 12 km von
Dinkelsbühl entfernten Feuchtwangen präsentierte sich die Landschaft
überraschend noch einmal ganz in Weiß. Wer dabei jetzt an die
Storchenjungen in den verschiedensten Kameranestern denkt, muss sich
nicht wirklich Sorgen machen. Die noch sehr kleinen Jungstörche
können von ihren Eltern mühelos mit dem Körper bedeckt, also
gehudert werden, so dass sie vollkommen geschützt sind. Sonnige
Abschnitte, die es während des Tages immer wieder gab, erlauben es
den Eltern auf Nahrungssuche zu gehen. Dies bereitet ebenfalls in
diesem Stadium der Jungenaufzucht keine Probleme, da der
Nahrungsbedarf in diesem Alter noch nicht so hoch ist und bei
Regenwetter ausschließlich durch Regenwürmer gedeckt werden kann.
Vor einem Jahr lagen die Verhältnisse jedoch
komplett anders. Die Jungen hatten Ende Mai durchweg ein Alter von
vier Wochen und mehr erreicht. Sie konnten von ihren Eltern wegen
ihrer Größe nicht oder nur schlecht vor den ununterbrochenen, fast
zwei Tage dauernden Regenfällen geschützt werden. Dazu kamen
Höchsttemperaturen von deutlich unter 10 Grad. Der Nahrungsbedarf
der Jungen hatte in diesem Entwicklungsstadium seinen Höchstwert
erreicht. Nun stand in dieser Zeit das Gras auf den Wiesen sehr
hoch, bei starkem Regen fliegen erwachsenen Störche auch sehr ungern
und dann nicht sehr weit, so dass die Altstörche nicht in der Lage
waren, die erforderliche Nahrung bereitzustellen.
In dieser unglücklichen Konstellation ergaben
sich erhebliche Nahrungsengpässe, die in Kombination mit der durch
den Regen in Einklang zu sehenden Unterkühlung zu einer extremen
Schwächung der schon sehr großen Jungen führte. Die fatale Folge
war, dass sich bei dieser Wetterlage außerdem Wurmerkrankungen in
den Atemwegen der Jungen zu einer regelrechten Epidemie auswuchsen,
die innerhalb von 36 Stunden zum Tod fast aller davon betroffener
Jungen führte.
Dass eine frühe Rückkehr der Störche und damit
verbunden eine frühe Brut nicht nur von Vorteil sein kann, haben uns
die Ereignisse von Ende Mai des letzten Jahres deutlich vor Augen
geführt. Alle Paare, deren Junge aus späteren Bruten stammten oder
deren Junge noch gar nicht geschlüpft waren, hatten ganz normale
Nachwuchsergebnisse vorzuweisen.
Kleinere Junge – bis zum Alter von 3 Wochen –
überstehen kritische Witterungsperioden (Regen + Kälte) dagegen
besser, da sie von den Eltern noch gehudert und damit gewärmt und
geschützt werden können.
Die frühe Rückkehr der Störche und damit der
frühe Brutbeginn findet eine Erklärung darin, dass erstens einmal
durch das Vorhandensein großer offener Mülldeponien in weiten Teilen
Spaniens während des gesamten Winterhalbjahres eine dauerhafte,
unerschöpfliche Nahrungsquelle zur Verfügung steht und zweitens die
Etablierung und Erweiterung des Reisanbaus im Süden der Iberischen
Halbinsel zu einer neuen Nahrungsquelle für die Störche reifte. Der
mit dem Reissaatgut in die spanischen Reisfelder eingeschleppte
amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) von 12 cm
Länge, hat sich dort prächtig entwickelt und großartig vermehrt und
sich zu einem immens wichtigen Nahrungstier, auch für die Störche,
entwickelt.
Innerhalb weniger Jahrzehnte haben sich unsere
Störche auf die optimalen Nahrungsbedingungen in Spanien
eingerichtet, ihr Genmaterial innerhalb einer relativ geringen
Anzahl von Generationen verändert und sie verzichten seitdem auf den
gefahrvolleren und verlustreicheren Flug über die Straße von
Gibraltar in das westliche Afrika, so wie es ihre Artgenossen noch
bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts hauptsächlich
praktiziert haben.
Nun steht zu befürchten (?), dass sich diese
paradiesischen Zustände in den nächsten Jahrzehnten wieder in die
andere Richtung bewegen. Mit der Schließung großer offener Deponien
und der Schaffung mehrerer großer Verbrennungsanlagen für Müll
werden die Überwinterungsbedingungen für mehrere Zehntausend
Weißstörche in Spanien deutlich schlechter und damit steht zu
erwarten, dass unsere Lieblinge ihre Strategie ein weiteres Mal
„überdenken“ und sich wieder für eine Überwinterung im westlichen
Afrika entscheiden werden. Damit würden sich die Termine für die
Rückkehr aus dem Überwinterungsgebiet für alle Westzieher deutlich
nach hinten verschieben, so wie es für die Ostzieher ja schon seit
„ewigen Zeiten“ gilt. Diese haben auf ihrer Zugstrecke noch keine
bedeutenden Trittpunkte gefunden, für die es sich lohnt, bewährte
Praktiken über den Haufen zu werfen.
Schorsch und seine neue Partnerin brauchen sich
über diesen kleinen Exkurs noch keine Gedanken zu machen. Für sie
stehen im Augenblick ganz andere Aufgaben im Vordergrund: Sie haben
Vorbereitungen für die Brut zu treffen und die dafür erforderliche
Unterlage auf Vordermann zu bringen. Bevorzugt Schorsch muss dafür
im Augenblick seine ganze Kraft und hoffentlich auch seine ganze
Manneskraft aufbringen, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Schorsch im Einsatz
Mit mindestens neun registrierten Paarungen
ließ es Schorsch heute etwas langsamer angehen, die mindestens 15
zur Beobachtung gekommenen Anflüge mit Nistmaterial sind ebenfalls
noch steigerungsfähig. Im Falle des Nestbaus ging auch heute wieder
alle Aktivität von Schorsch aus, was bei Störchen nun wahrlich keine
Besonderheit darstellt. Ich erwähne dies, ebenso wie alle Paarungen,
weil sich unser Hausherr stets als echter Mann bewies und aus seiner
Rolle kein Hehl machte. In den beiden vergangenen Jahren stellte es
sich ja etwas anders dar, denn damals wusste man am Schluss nicht
mit Sicherheit zu sagen, wer Männlein und wer Weiblein ist.
Fleißiger Schorsch beim Nestbau
Unruhe gab es am frühen Nachmittag ums Nest,
als sicher mindestens ein fremder Storch - für das Dinkelsbühler
Paar sichtbar – im Luftraum auftauchte, aber ohne ernste Absicht
wieder abzog.
Alarmstimmung
Ebenfalls für Aufregung sorgte die Beobachtung
eins Partners an einem Nest im Mannheimer Luisenpark. Dort bebrütet
ein Storchenpaar ein Gelege aus fünf Eiern. Bei der Brutablösung
erschien am Nachmittag ein Vertreter des Brutpaares mit einem am
Schnabel haftenden Stück Folie. Diese versuchte er ständig los zu
werden, was ihm aber im Anblick der Kamera nicht gelang. Doch beim
nächsten Anflug fehlte das lästige Ding am Schnabel und eine
Entwarnung war fällig.
Der Unglücksrabe für kurze Zeit
Ich appelliere in diesem Zusammenhang, solche
Vorfälle nicht zu dramatisieren, sondern mit Besonnenheit zu
reagieren. In 99% aller Fälle lösen sich die Probleme ganz von
alleine. Denken Sie einfach an unseren Schorsch als Symbol für
entstehende Misslichkeiten und als Symbol für drohendes Gefahrengut
in unserer Umwelt. |
|
18. Apr. 08 |
Auf fünf Tage Gemeinsamkeit dürfen Schorsch und
seine Nummer 7 nun schon zurückblicken! Was sich in dieser kurzen
Zeit getan hat, kann sich durchaus sehen lassen. Da hat sich
Schorsch, der uns sieben lange Wochen lang mit seiner fehlenden
Nestbautätigkeit gelangweilt hat, plötzlich eines Besseren belehren
lassen und in kurzer Zeit einen wunderbaren Neubau hingelegt.
Zweitens hat er sich durch den häufigen Vollzug seiner ehelichen
Pflichten eindeutig als Männchen erwiesen und drittens haben sich
beide Partner durch zahlreiche, synchron ablaufende Handlungen als
brutbereit ausgewiesen.
So ab Sonntag könnte es frühestens mit dem
ersten Ei soweit sein. Frühestens, betone ich ausdrücklich! Von
Sonntag an steht uns danach die kommende Woche zur Verfügung, den
Beginn der Eiablage zu begießen. Sollte in der kommenden Woche immer
noch nichts in dieser Richtung passiert sein, müssen wir ein
erneutes Scheitern einer Brut mit in unser Kalkül mit einbeziehen.
Auf Schorsch lastete auch heute wieder mit
Abstand die Hauptarbeit. Bereits im Morgengrauen stürzte er sich mit
großer Begeisterung auf den weiteren Ausbau des Nestes. In
Spitzenzeiten, so zwischen 6:30 Uhr und 8:00 Uhr brachte er es auf
acht Flüge mit Nistmaterial und auf drei Paarungen mit Nummer 7.
Sobald sie am Nest erschien und sobald er in Anwesenheit von ihr am
Nest zu tun hatte, kam es postwendend und fast überfallartig zu
einer Kopulation. Dem konnte sie sich nur entziehen, wenn sie das
Nest verließ und ihn alleine seiner Bauwut überließ. Im Laufe des
Tages summierten sich Schorschs Leistungen seiner Manneskraft auf
mindestens 17 Kopulationen, wobei sich einige unglückliche Versuche
auf solche bezogen, bei denen Nummer 7 im Nest lag und Schorsch sie
regelrecht zu vergewaltigen versuchte. Bei der enormen
Nestbauaktivität von Schorsch wollte sich dessen Angetraute nicht
ganz in den Hintergrund drängen lassen und ließ sich ebenfalls mit
Nistmaterial ablichten. Die Palette der Ereignisse schlossen auch
heute einige deutliche „Feindberührungen“ ab, denen Schorsch und
Nummer 7 mit angeborenem Drohverhalten begegneten.
Schorsch in bekannter Manier
Nummer 7 mit Nistmaterial |
Schorsch bei der Arbeit |
Nummer 7 präsentiert Schorsch ihre geöffnete Kloake
Gemeinsame Feindabwehr
Nachdem unsere Nummer 7 sicher nicht mehr
wegfliegen, unserem Schorsch und Georg also treu bleiben wird, ist
es an der Zeit, nach einem Namen für die Partnerin zu suchen. Auch
wenn Ihr Tagebuchschreiben aus rein wissenschaftlichen Gründen
heraus eine Namensgebung ablehnen müsste, weil dadurch den Lesern
eine Haltung suggeriert wird, die die Betrachtung der Dinge zu sehr
vermenschlicht, halte ich meine Leserinnen und Leser für so klug und
kompetent, dass sie sehr wohl unterscheiden können. Ich berufe mich
dabei auch auf die Eintragungen der vergangenen Jahre in den
verschiedenen Tagebuchjahrgängen, in denen Sie meine Haltung in
Fragen des Natur- und Tierschutzes zur Genüge haben kennen lernen
dürfen.
Wenn also ein Name – Schorsch hat ja schon
einen und darf ihn auch behalten – gesucht und schließlich gefunden
ist, ändert dies an der Vertrautheit oder Distanz zwischen dem
Namensträger und dem Leser nichts. Die Dame des Hauses bleibt ein
Tier und ist mit menschlichen Maßstäben in Fragen von Schmerz und
Leid, Hunger und Durst, Mord und Totschlag nicht zu messen.
Tierisches und menschliches Verhalten sind nicht gleichzusetzen! Ein
Tier reagiert auf einen Auslöser stets nicht verstandesmäßig,
sondern spult auf solche Reize stets angeborene Mechanismen ab, die
von ihm nicht beeinflusst werden können. Behalten Sie also bitte
dies stets im Auge, wenn Nummer 7 plötzlich Hilde, Gerda oder
Annegret heißen sollte.
Ich bitte Sie also erst einmal auf diesem
Wege, uns über das Gästebuch oder Forum Namensvorschläge zu
unterbreiten, die in der zweiten Phase in einer aktuellen
Umfrage, die von Webmaster Wolfgang aufbereitet wird, zur Wahl
gestellt werden. Von einem Namen ist mir schon etwas zu Ohren
gekommen. Als Marlene mit den langen Beinen hätte unsere Nummer 7
sicher ein attraktives Vorbild.
Lassen Sie es sich also durch den Kopf gehen
und nennen Sie entsprechende Namen. Ich denke, bis zur
Fertigstellung des Geleges sollte der Name unserer Storchendame
feststehen |
|
19. Apr. 08 |
Ein total verregneter Tag! Das miese Wetter
drückte deutlich sichtbar auch auf die Stimmung im Nest.
Was wollen uns die beiden sagen? |
Durchnässt |
Man bewegte sich nur so viel wie nötig und
verlegte Aktivitäten, die einen Abflug vom Nest erforderten auf die
Phasen, in denen der Regen nachließ oder kurz aufhörte. Für Schorsch
hieß dies, Nistmaterial konzentriert in Regenpausen einzutragen.
Schwerpunkte lagen am späten Nachmittag und am Vormittag. Der
aufmerksame Beobachter wird dabei festgestellt haben, dass es sich
Schorschs Partner nicht nehmen ließ, sich erneut in bescheidener
Form am Nestausbau zu beteiligen. Sie wurde mindestens zweimal beim
Eintrag von Gras aus dem Vorjahr ertappt.
Nestbauer Schorsch
Nummer 7 kann es auch!
Mindestens 15 Mal erschien dagegen Schorsch mit
Gezweig oder Gras und unterstrich durch die Intensität seiner
Materialflüge, wer hier das Sagen hat. Mindestens 10 Paarungen –
einige davon am liegenden Weibchen und nicht alle erfolgreich –
belegen, dass es die beiden nach wie vor ernst meinen mit ihrer
Familienplanung.
In allen Variationen
Schorsch und Nummer 7 mussten ihr verlassenes
Nest heute einige Male mit dem schwarzen Dohlenvolk vom benachbarten
Münster Sankt Georg teilen. Einige nutzten die günstige Gelegenheit,
ihre dort befindlichen Nester mit billigem Baustoff aus dem
Storchennest zu ergänzen. Um das beste Stück wurde sogar heftig
gerungen, während sich eine Dohle an einem riesigen Zweig versuchte,
sich aber dabei kräftemäßig reichlich überschätzte. Nur gut, dass
unser Paar die Sache unter Kontrolle hielt und das Nest immer nur
für relativ kurze Zeit verließ.
Dohleninvasion
In früheren Jahren passierte es schon einmal,
dass die Münsterdohlen vor der Ankunft der Störche das Nest komplett
abtrugen und nur noch den harten Kern übrig ließen. Eine derartige
Entwicklung ist bei Anwesenheit von Störchen nicht mehr zu erwarten.
Außerdem hat in den Nistkästen im riesigen Dachraum von Sankt Georg
die Brut begonnen oder sie steht unmittelbar bevor. En Nestbau ist
damit nur noch in Feinarbeit zur Auspolsterung der Nestmulde
notwendig. In guten Dohlenjahren brüten allein am Münster etwa 15
Dohlenpaare, in der gesamten Stadt sicher noch einmal so viele
Paare.
Als sich die Nacht über die Stadt senkte,
erschien als letzter unser Schorsch und beendete einen ruhigen Tag.
Wer weiß, wann es mit der Ruhe vorbei sein wird und Schorsch und
Partnerin elterlichen Pflichten entgegensehen.
Abendstille |
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20. Apr. 08 |
Nun nicht gleich wieder die Flinte ins Korn
werfen! Schorschs Partnerin erschien in diesem Jahr am 13. April und
damit ist es gerade mal eine Woche oder genau sieben Tage her, dass
man sich zum ersten Mal begegnete. Das mit der Eiablage läuft nicht
gleich am ersten Tag los. Da sind hormonelle Voraussetzungen bei
beiden Partnern und vor allem beim Weibchen nötig, um es zur Ablage
eines Eies kommen zu lassen. Das dauert! Ich habe Sie in einem der
letzten Tagebucheinträge schon einmal an die durchschnittliche Zeit
erinnert, die vergeht, bis das erste Ei gelegt werden kann. Um es
für Dinkelsbühler Verhältnisse einmal zusammenzufassen, habe ich die
Tagebucheinträge der Jahre durchgeblättert, in denen nach
Einrichtung einer Webcam erfolgreich gebrütet wurde. Dies war
erstmals im Jahr 2001 der Fall. Damals begann aber die Übertragung
erst nach Ende der Eiablage, so dass über die Zeit, die zwischen der
Ankunft des zweiten Storchs und dem ersten Ei lag, nichts ausgesagt
werden kann. Anders liegen die Verhältnisse für das Jahr 2003. Die
für uns relevanten Daten waren der 12. April und der 21. April. Das
bedeutet, das Intervall belief sich in diesem Jahr auf 9 Tage. Im
Jahr 2004 lauteten die beiden Stichtage: 8. April sowie 20. April,
ergibt nach Adam Riese 12 Tage. Im Jahr 2005 bescherte uns der Tod
des ersten Weibchens gleich zweimal die Gelegenheit, auf die Ablage
des ersten Eies zu warten. Im ersten Fall dauerte es von der Ankunft
des Weibchens bis zum ersten Ei genau 15 Tage, im zweiten Fall des
Jahres 2005 11 Tage. Ich fasse diese Daten noch einmal zusammen. Im
kürzesten Falle vergingen zwischen der Ankunft des zweiten
Brutstorches und der Ablage des ersten Eies 9 Tage, es folgen in der
Rangfolge 11, 12 und 15 Tage, im Durchschnitt bei allerdings nur 4
Bruten vergingen immerhin 12 Tage, bis es so weit war.
Nun zurück zu unseren beiden Störchen in diesem
Jahr. Heute sind sie 7 Tage zusammen und können deshalb beim besten
Willen noch nicht mit der Eiablage begonnen haben, ganz egal, ob nun
Schorsch oder Nummer 7 unfruchtbar, schwul, unfähig oder sonst etwas
sind. So um den 25. April – ein wenig früher, ein wenig später –
sollten sie uns dann mit dem ersten Produkt ihrer großen Liebe
überraschen. Zum Zeitpunkt der Eiablage im Tagesablauf wäre noch
folgende Kleinigkeit beizutragen. Meistens werden von Vögeln die
Eier in den Nachtstunden und hier bevorzugt in den frühen
Morgenstunden gelegt. Das zweite Paar des Jahres 2005 legte sein
erstes Ei am 16. Mai um 20:50 Uhr und damit am Abend. (http://www.bn-ansbach.de/storchcam/Chronik_05/chronik2005_6.htm)
Was ich Ihnen damit aufzeigen will, haben Sie
sicher längst erkannt. Bei Tieren gibt es keine Gesetzmäßigkeiten,
die für alle Exemplare einer Art in gleicher Weise gelten. Die
Bandbreiten, die für die verschiedenen Lebensvorgänge Gültigkeit
haben, differieren natürlich einige Tage hin und her, ohne dass man
gleich mit dem Schlimmsten rechnen muss. So wie der Zeitpunkt der
Eiablage starken Schwankungen unterworfen ist, gibt es auch bei der
Gelegegröße Unterschiede. Solche Unterschiede sind in erster Linie
einmal vom Alter der an einer Brut beteiligten Vögel abhängig. Bei
Störchen weiß man, dass sich das Alter, in dem die Störche zum
ersten Mal brüten, in den letzten 20 Jahren deutlich nach vorne
verlagert hat. Gab es früher keinen zweijährigen Erstbrüter, so ist
diese Altersklasse nun sehr häufig bei der ersten Brut zu beobachten
und auch der Bruterfolg solch junger Störche ist nicht immer
schlecht. Dennoch gilt generell schon, dass erfahrene, also ältere
Störche im Alter zwischen 6 und 10 Jahren, durchschnittlich
erfolgreicher brüten als jüngere. Bei Schorsch und Nummer 7 wissen
wir über das Alter fast nichts auszusagen, da beide nicht beringt
sind. Allein Schorsch war nachweislich (wegen seiner
Schnabelverletzung) auch im letzten Jahr schon am Dinkelsbühler
Nest, mit einiger Sicherheit ebenfalls im Jahr 2006. Folglich können
wir ganz sicher vermuten, dass Schorsch auf alle Fälle mindestens
drei Jahre und fast sicher schon vier Jahre alt ist (er kann
natürlich auch viel älter sein). Von Nummer 7 können wir mit
Sicherheit behaupten, dass sie mindestens zwei Jahre alt ist, da
sich bislang noch kein einziger jüngerer (also einjähriger) Storch
jemals an einem Nest brutwillig gezeigt hat. Mehr ist über das Alter
unserer Nummer 7 nicht zu vermelden.
Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als zu
warten. Und bedenken Sie dabei immer das, was ich oben erklärte.
Dass beide versuchen werden, möglichst viele
Eier zu legen (vier bis fünf), steht auch bei sehr jungen Störchen
zu erwarten. Denn wer lässt sich schon die Chance nehmen, in einer
Brutzeit möglichst viel Nachwuchs groß zu ziehen? Wenn man dann
schon bei der Eizahl knausert, wird man seine Möglichkeiten nie ganz
ausreizen können. Also geht jeder Storch von hohen Erwartungen aus
und produziert die für ihn größtmögliche Eizahl. Was danach
passiert, ist dann von vielen Faktoren abhängig, die ein Vogel, vor
allem ein sehr junger oder einer, der zum erstenmal Junge zu
versorgen hat, nicht immer im Griff haben kann. Für das Wetter kann
der Vogel schon mal nichts. Das trifft alle Altersgruppen in
gleicher Weise. Aber dennoch kann ein älterer Storch, der solche
Wetterkapriolen schon einmal während der Brutzeit mitgemacht hat,
auf Erfahrungen zurückgreifen, die ihn unter Umständen gegenüber
einem Erstbrüter im Vorteil sehen. Gleiches gilt für die Findigkeit
bei der Nahrungssuche und damit für die Beschaffung des Futters für
die Jungen. Ältere Tiere haben da ganz gewaltige Vorteile. Man hat
sich vielleicht schon auf den Mäusefang spezialisiert. Dazu sind oft
langjährige Erfahrungen nötig, um diese Technik effizient
anzuwenden. Auch die Ortskenntnis eines Paares, das schon viele
Jahre am gleichen Platz brütet, bringt enorme Vorteile gegenüber
einem jungen Erstbrüter. Wenn nun im Nest eines Paares, dessen
Partner jeweils bereits 15 Jahre alt sind und die zusammen schon 10
Jahre am selben Ort brüten, vier Junge schlüpfen, ist es etwas ganz
anderes, wenn in einem zweiten Nest, dessen Partner lediglich zwei
und drei Jahre alt sind und die zum ersten Mal überhaupt brüten,
ebenfalls vier Junge schlüpfen.
Es wird beiden Paaren nur im Optimalfall
gelingen (und dieser Fall tritt eben nur seltenst ein!), alle Jungen
zum Ausfliegen zu bringen. Dem erfahrenen Paar wird diese wesentlich
einfacher fallen, dem unerfahrenen werden dagegen schnell die
Grenzen aufgezeigt. Der Verlust von ein oder mehreren Jungen ist
vorprogrammiert und sollte überhaupt nicht dramatisiert werden. Die
Eltern können es (noch) nicht! Als langlebige Vogelart wird den
Anfängern in Sachen Jungenaufzucht noch häufig Gelegenheit gegeben,
sich zu verbessern, zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Das gehört
in den Lebenskreislauf und nicht künstliche Futtergaben aus warmen
Eimern, nicht die Entnahme schwacher oder kranker Junge zwecks
Pflege in menschlicher Obhut.
Ein aktuelles Tagesprotokoll soll meinen
heutigen Eintrag wieder abrunden. Endlich schien auch wieder einmal
die Sonne und die Temperaturen kletterten erstmals seit über einer
Woche erneut über die 15-Grad-Marke.
Dass Tausende von Besuchern, vor allem am
Nachmittag, den Georgi-Markt in den Gassen der Altstadt von
Dinkelsbühl besuchten, mag besonders Georg, unseren Schorsch gefreut
haben, auch wenn „sein“ Markt doch nicht ihm zu Ehren abgehalten
wurde. Dass bis in die Vormittagsstunden dichter Nebel herrschte,
zauberte besonders schöne Bilder von Nest und Umgebung.
Schorsch als Frühsportler |
Toller Anflug |
|
|
In Nebel gehüllt |
Umnebelte Paarung |
In Sachen Paarungen ließ sich unser Schorsch
erneut nicht lumpen und brachte es auf mindestens 21 vollzogene oder
versuchte Akte. Diese genauen Erkenntnisse habe ich hauptsächlich
KaiserPingi zu verdanken, der mit seiner Diaschau keine Wünsche
offen ließ und entscheidende Geschehnisse am Nest sichtbar machte.
Weiter so, wenn ich herzlich bitten darf!
Dass vor und nach jeder Paarung entsprechend
Flüge zum Transport von Nistmaterial auf der Tagesordnung standen,
muss nicht mehr besonders erwähnt werden. Nummer 7 ließ sich in ganz
bescheidenem Rahmen erneut dazu bewegen, auch einen kleinen Beitrag
zu dieser Männerdomäne zu leisten. Gegen 16:40 Uhr gab es ganz
eindeutig Feindalarm, der die Mitglieder unseres Paares zu einem
deutlichen Abwehrsignal stimulierte. Ein besonderes Bonmot am Rande:
Bei einem Anflug mit Nistmaterial musste Schorsch wegen
Landeschwierigkeiten im Nest eine Außenlandung auf dem Dachfirst des
alten Rathauses hinlegen, ehe er schließlich zu Fuß den letzten Weg
ins Nest zurücklegen konnte.
Außenlandung |
Schorsch als Baumeister |
Zum Schluss muss ich auch wieder einmal Carola
danken, die es trotz oder wegen des Georgi-Marktes in die Altstadt
zog und die uns von dort abermals wunderschöne Bilder des Paares aus
anderer Perspektive mitbrachte.
Hallo, Carola! |
Sonnenhungrige |
Gut gemacht, Schorsch |
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Naturschutztagebuch von Thomas Joas finden Sie neben
Einträgen zum Storchennest auch zahlreiche weitere Beiträge zur
Naturschutzarbeit. |
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Auch in der storchenlosen Winterzeit sind weitere
Spenden
eingegangen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum
Erhalt der Webcam und zur Sicherung
des
Lebensraumes unserer Störche. |
Thomas Ziegler
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