Storchenkamera
Storchentagebuch 2005
...was bisher geschah
Unterstützt durch
Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!
1905-2005 Rotary internat. 100 Jahre
Teil 7
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24. Mai 05 |
Beginnen möchte ich den heutigen Eintrag
mit einem kleinen Rückblick zu meinem gestrigen Besuch in
Mosbach, den ich Ihnen noch vorenthalten hatte. Der Regen
hatte am Abend etwas nachgelassen, aber das
Thermometer zeigte gerade mal 12 Grad. Wenig
frühlingshaft! Den Storchenmann traf ich draußen vor der
Ortschaft am Rande einer bereits unter den beschriebenen
schwierigen Bedingungen gemähten Wiese. Frau Storch lag im
Nest und huderte ihre Jungen. Als ich meine Position
auf dem Kirchturm bezogen hatte, musste ich noch eine
Weilchen warten, ehe sich die Störchin erhob. Die Jungen
hatte sich zu einer Wärmepyramide zusammengekuschelt und
lagen Hals und Kopf aneinander und ineinander
verdreht, Brust an Brust und Körper an Körper gepresst wie ein
großes Knäuel im Nest. Durch diese Art des
Körperkontakts werden Wärmeverluste jedes einzelnen
Kükens auf ein Minimum reduziert, weil sie in dieser Lage
eher einem einzigen großen Individuum entsprechen als fünf
Einzelkörpern. Apropos 5! Das fünfte Junge noch zu
entdecken, war nicht sehr leicht und nur der
glückliche Umstand, dass das Männchen zur Fütterung
erschien, erlaubte es, einen kurzen Blick auf den
Todeskandidaten zu werfen. Mehr unterhalb als innerhalb der
Wärmepyramide bewegte sich nur schwach ein kleiner
Flügelstummel sehr langsam auf und ab. Kein schöner Anblick,
aber leider Realität. Der heutige Tag brachte schließlich die
bittere Realität. Die Teilfamilie Ziegler; Vater und
Sohn nämlich, unternahmen am späten Nachmittag einen
ausgedehnten Spaziergang nach Mosbach mit Einkehr im
dortigen Landgasthaus Förster. Nein! Ich wollte mir nicht die
Belohnung für die Werbung hier in meinem Tagebucheintrag vom 21. Mai
abholen. Familie Förster weiß von einer solchen Nennung auch gar
nichts. Man kann aber wirklich gut vespern oder essen und was das
Wichtigste für mich ist: Man kann während des Essens den
Störchen zusehen. So tat ich es auch an diesem Abend.
Da man mich kennt und Fußgänger auch beim Gang durch den Ort
beobachtet werden, wusste man von meiner Anwesenheit in der
Gaststätte. Die an diesem Abend wieder oft gestellte Frage:
„Was machen denn unsere Störche?“, beantwortete ich so. „Es waren
bei meinem gestrigen Besuch immer noch fünf Junge
am Leben, aber einer davon zeigte nur noch sehr geringe
Lebenszeichen.“ Die Antwort auf diese Beschreibung der Lage
lautet dann immer gleich. „Fünf sind ja so und so zu viel. Meistens
haben die Störche ja nur zwei oder drei Junge. Die finden für fünf
nicht genug Futter. Da ist es besser so und wenn sie vier
durchbringen, ist es ganz toll!
Kaum hatte ich im Gasthaus Platz genommen, bat
mich einer der Mosbacher Einwohner nach draußen und führte
mich unter das Storchennest auf dem Kamin der ehemaligen
Molkerei. Da lag, erst kurz vorher aus dem Nest geworfen, das
Nesthäkchen. Der nur etwa handtellergroße Körper hatte
den Kampf ums Überleben endgültig verloren.
Währenddessen flogen die Eltern im 30-Minuten-Rhythmus Nahrung
herbei, ein sicheres Zeichen, dass sie für deren Beschaffung keine
große Strecke zurücklegen und auch nicht lange suchen mussten. Sie
kennen ja schon die Gründe: Es werden im momentanen Zeitraum nur
wenige kleinere Wiesenflächen gemäht, so dass eine Mosaikstruktur
entsteht, die viele Ränder schafft und somit ein größeres
Nahrungsangebot bereitstellt, als wenn die Wiesen in einem Aufwasch
abrasiert werden.
Mosbacher Storchenweibchen hudert
Mosbacher Storchenmann unterwegs zur Nahrungssuche
Nasse Angelegenheit
Mosaikstruktur
Bei uns zu Hause in Dinkelsbühl geht
alles seinen gewohnten Gang. Die Frage nach dem vierten Ei
konnte auch heute nicht eindeutig beantwortet werden. Es gibt
aber noch viele Gelegenheiten in den nächsten drei Wochen,
darüber auch noch Klarheit zu bekommen. Die Paarungen
haben auf alle Fälle schon seit einigen Tagen aufgehört, das
heißt, es besteht für unseren Schorsch keine Notwendigkeit
mehr, hier für klare Verhältnisse zu sorgen. Die „Gefahr“, dass
Pauline vielleicht sogar fünf Eier ins Nest gelegt hat, sehe ich im
Moment nicht. Drei befruchtete Eier – und dafür hatte ja
Schorsch in erster Linie zu sorgen – wären in Anbetracht der
besonderen Umstände an unserem Nest schon nahe am Optimum und
wir bräuchten uns später nicht allzu viele Sorgen machen,
dass die Jungen (wenn welche schlüpfen!) nicht gut genug versorgt
werden oder möglicherweise den Abflug in den Süden verpassen
könnten. In Abwandlung des Kinderliedes „Zeigt her eure Füße, zeigt
her eure Schuh..!“ zeigte Georg mal seinen rechten Flügel
und er hielt ihn dabei so schön in die Kamera, dass man fast jede
Hand- und Armschwinge einzeln sehen konnte.
Federkunde für Fortgeschrittene!
Der Flügelteil, den Georg so nach unten (im
Handgelenk) abklappt, ist natürlich die Hand des Vogels. Die
Hand der Störche trägt 11 Federn, ihre Nummerierung beginnt,
von innen nach außen zählend, mit H1 und endet mit der äußersten
Handschwinge, in unserem Fall mit Handschwinge 11 (H 11).
Die erste Mauserlücke ist genau am Übergangsbereich
von der Hand zum Arm zu sehen. Ich entscheide mich
einmal - ein Fehler ist nicht ganz ausgeschlossen, dazu müsste man
Georg mal schnell in die Hand nehmen – für H 1. Also hat
Georg in den letzten Tagen seine erste Handschwinge, es ist
gleichzeitig auch die kleinste Handschwinge, „abgeworfen“.
Nach der Lücke beginnt die Zählung der Armschwingen
aufsteigend von innen nach außen. Folgen Sie also mit mir den
nächsten Federn. Es sind erkennbar die Armschwingen A 1, A
2, A 3 A 4 und dann folgt die nächste Lücke. Dort sitzt
normalerweise die Armschwinge Nummer 5. Die fehlt aber hier
bereits. Es folgen weiter die Armschwingen A 6 bis A 22. Ob dort
noch weitere Lücken klaffen, kann nicht ermittelt werden. Ein
weiteres Mauserzentrum sollte auch noch im Bereich A 20/A 22 liegen.
Mal sehen, ob die Flügel unserer beiden Helden in Zukunft
noch genauere Einblicke in die Mauser geben. Als
kleine Beobachtungsaufgabe für die nächsten Tage
möchte ich Ihnen folgendes aufgeben. Achten Sie in erster Linie auf
die Frage: 3 oder 4 Eier?
Pauline beim Zählen! |
Georg probiert es! |
Und nun beide zusammen! |
Als zweite, vielleicht schwierigere
Hausaufgabe hätte ich da noch die Mauserfrage. Welche
Hand- und Armschwingen fehlen bei Pauline und Georg?
Achten Sie also bei der Gefiederpflege und hier beim
Ausstrecken der Flügel auf Lücken in den angesprochenen
Bereichen H 1 bis H 11 und A 1 bis A 22. Natürlich dürfen die Lücken
nicht zu groß werden, damit die Nestbesitzer nicht zu
Bruchpiloten werden und das Nest nicht mehr anfliegen können.
Deshalb vollzieht sich ja der Federwechsel meist nicht mit
einem Schlag, sondern gestaffelt, von mehreren Zentren aus
und sehr langsam.
Das Brüten vollzog sich auch heute
unaufdringlich und ohne dramatische Zwischenfälle. Auf
solche können wir ja im weiteren Verlauf auch tunlichst verzichten.
Es gab bei verschiedenen Ablösungen Mitbringsel für den
Ausbau des Nestes
Ich bin wieder da, Pauline!
und gelegentlich Störungen im
Luftraum über dem Nest, die von Georg und Pauline souverän
abgeschmettert wurden.
Alarm! |
Gefahr vorbei! |
Der abendliche Einflug verzögerte
sich allerdings erneut sehr stark. Um 21:48 Uhr Dinkelsbühler
Ortszeit war es endlich so weit und Georg und Pauline konnten sich
wieder in die Arme schließen. Da der Mond noch immer fast
voll war, gab es für den Spätheimkehrer selbst um diese
Nachtzeit keine Anflugprobleme, aber ein wenig früher sollte ein
guter Ehemann schon von seinen Ausflügen heimkehren (die
Ehefrau natürlich auch!)! |
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25. Mai 05 |
Ein kleiner Bericht! Wegen eines
Kurzurlaubes nach Dresden verabschiede ich mich mit
diesem Eintrag bis zum Samstag. Wer mir eine große
Freude machen will, darf mir in den Tagen bis einschließlich
Freitag, den 27. Mai, einige Schnappschüsse an meine
Mailadresse
senden.
Pauline und Georg begrüßten mich
„Ferienlangschläfer“ erstmals gegen 9:30 Uhr. Zu
diesem Zeitpunkt strahlte die Sonne endlich mal so richtig
nach Herzenslust und ließ bis zum Nachmittag erstmals
seit längerer Zeit die Temperaturen in die Nähe von 25
Grad steigen. Das tat richtig gut, doch um unser nicht mehr ganz
so junges Brautpaar braucht man sich wegen der zu erwartenden
Hitze wirklich keine Sorgen machen. Wie Sie sicher
wissen, reicht das Brutgebiet des Weißstorchs weit
über Mitteleuropa hinaus und bezieht sogar große Teile
Nordafrikas mit ein. Aber selbst im Inneren Spaniens (Extremadura)
sowie in weiten Teilen Portugals ist es während der
Brutzeit und der Aufzucht der Jungen ungleich wärmer
als bei uns. Wer gar schon einmal im Süden Marokkos – im
Draa-Tal – die doch häufigen Storchennester gesehen hat, kann
ungefähr nachempfinden, mit welch hohen Sonnentemperaturen
unsere Störche zu kämpfen haben. Sie würden dort auch ganz sicher
nicht brüten, wenn es nicht eine große Zahl von Vorteilen
für ihre Bedürfnisse geben würde. Temperaturen von deutlich über 40
Grad im Schatten und weit über 50 Grad in der Sonne sind in den
genannten südlichen Brutgebieten in der Zeit von Mai bis Juli keine
Seltenheit. Einzige Bedingung an den Brutort muss
lediglich das Vorkommen von Wasser sein. Ohne Wasser geht
nichts. Dabei müssen es keine großen Ströme sein, die den
Lebensraumansprüchen genügen, sondern auch kleine und kleinste
Rinnsale während der heißen Jahreszeit sollten es schon sein. Und
auch danach – in unserem Winterhalbjahr – müssen die Störche
mit den extremen Klimabedingungen im westafrikanischen
Winterquartier auskommen. In dieser Zeit gilt dasselbe, wenn sie in
den Savannengebieten von Mauretanien oder Mali
auf die Heuschreckenjagd gehen. Es sind nicht die
großen Flussdeltas und feuchten Niederungen, die die
beliebtesten Überwinterungsgebiete darstellen, sondern bevorzugt die
trockneren Lagen. Einzige Bedingung: Dreimal dürfen Sie
raten! Es muss in erreichbarer Entfernung eine offene
Wasserstelle sein. Da dürfen dann aber schon einige Kilometer
dazwischenliegen. Nun ist das Vorhandensein von Wasser
für Nestlinge sicher wichtiger als für erwachsene
Störche. Diese können dann schon mal eine ganze Reihe von Tagen
dürsten, ohne dass ein körperlicher Schaden zurückbleibt. Auch
kann ein großer Teil des Wasserbedarfs über die aufgenommene
Nahrung gedeckt werden. Wir werden es ganz sicher an unserem
Nest noch erleben, dass die Jungen bei großer Hitze
mit extra Portionen Wasser versorgt werden. Aber so weit sind wir
noch nicht. Ich denke dazu werde ich mich dann gezielt äußern, wenn
wir das erste Mal Zeuge einer Wasserdusche geworden sind.
Hausaufgaben für die nächsten beide Tage:
-
Auf die Zahl der Eier achten!
-
Mauserlücken in den Flügeln von
Pauline und Georg suchen und finden!
-
Schnappschüsse an die
E-Mail-Adresse Ihres Tagebuchschreibers senden!
-
Dem Gästebuch Aufmerksamkeit
schenken und die eine oder andere Beobachtung, die Sie für wichtig
erachten, auch eintragen!
-
Riskieren Sie ab und zu einen Blick in unsere „Partnerwebcam“
in Schrobenhausen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in Oberbayern.
Dort wächst nämlich nicht nur ein weltberühmter Spargel, sondern
dort brütet nach langer Abwesenheit seit 2003 wieder ein
Storchenpaar auf dem Dach des Rathauses. Heuer kam es – ähnlich wie
bei uns – zu einer späten Brut. Das erste Ei fand sich am 11. Mai
(in Dinkelsbühl am 16. Mai) im Nest, am Schluss gab es vier. Unter
der folgenden Internetadresse werden Sie Zeuge des dortigen
Geschehens. Die Website ist auf alle Fälle lohnend und sollte zu
Ihren Favoriten genommen werden. (http://neusob.de/storch-Dsob)
Im Nest in Dinkelsbühl verlief
alles ruhig und ohne Stress. Die Sonne beschien den
ganzen Tag die Szene und am Abend kam es früher als
sonst zur Vereinigung: 21:30 Uhr zeigte die Storchenuhr!
Vielleicht hat Georg gestern wirklich ein Machtwort
gesprochen und seiner Pauline einmal den Marsch
geblasen. Den Morgen verbringt man so und so gerne in
trauter Eintracht.
Morgengruß
Da will man sich freiwillig gar nicht
so gerne ablösen lassen und lieber noch die kühle
Morgensonne genießen, als bereits im feuchtschwülen Wiesengrund auf
Regenwurmjagd zu gehen.
Es eilt doch überhaupt noch nicht!
Gab gestern noch Georg seine
Mauserlücken zumindest im rechten Flügel preis, konnte
Pauline nicht mit solchen „Ausfällen“ konkurrieren.
Pauline scheint noch „vollständig“ zu sein!
Bei ihr melden die entsprechenden Federn noch
Vollzähligkeit, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Eine
weitere Variante im Beschatten des Partners erprobte
unsere Pauline an Georg aus. Ob hier schon für das spätere
Sonnensegel bei den Jungen Maß genommen wurde?
Passt die Beschattung so, Georg?
Von einem aufregenden Flugmanöver wusste
schließlich noch Pauline zu berichten. Als sie nämlich am
Nachmittag zur Ablösung am Nest erschien, schien sie ihrem Schorsch
zu erzählen, wie sie es gerade noch geschafft hatte, zwischen ihrem
Nest und der Froschmühle unter der dort verlaufenden 20 kV-Leitung
hindurchzutauchen.
Du kannst mir glauben, wie knapp das war!
Beinahe wäre es schief gegangen und es wäre zum
Kontakt mit dem gefährlichen Hindernis gekommen. Oder wie
interpretieren sie den Schnappschuss der beiden? Warum Pauline heute
zwischendurch sogar an Schüttelfrost litt, kann man bei 25 Grad im
Schatten nicht ganz so leicht verstehen!
Schüttelfrost! |
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26. Mai 05 |
Go East!
Tschüss, Tagebuchschreiber!
Wir warten bis morgen!
Ein wenig habe ich den “freien” Tag genossen.
Den Schreibtisch zu verlassen und zu entspannen, tat gut. Doch schon
auf dem Weg zur Autobahn nach 12 Kilometern Fahrt begegnete
mir in Aurach schon der Storch und die erste
Fahrtunterbrechung stand an. Auf dem Kamin des dortigen
Rathauses existiert seit 10 Jahren eine künstliche
Nisthilfe. Noch nie fand dort eine Brut statt, das
„Beste“ war gerade mal die Anwesenheit eines Paares
über einige Wochen. Seit Jahren gab es allerdings
keinen Anflug mehr. Heute am Morgen, die
Fronleichnamsprozession zog gerade vorbei, stand ein
Einzelstorch im Nest. Auch hat er bereits einige Zweige
auf den Lattenrost abgelegt und deutliche Schmelzspuren
auf dem Rathausdach hinterlassen. Go East! Bis Dresden
gab es keine weiteren „störchischen“ Unterbrechungen mehr.
Ein wenig wandle ich bei meinen
Besuchen in der schönen Stadt an der Elbe auf den
Spuren des späteren Pioniers der wissenschaftlichen
Ornithologie Prof. Erwin Stresemann. Er wurde in Dresden 1889
geboren und starb 1972 in Berlin. Sein Grab
befindet sich auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem. In
Dresden hatten Stresemanns Eltern die
Mohrenapotheke am Pirnaischen Platz. Bei der Bombardierung
Dresdens im Februar 1945 wurde das Haus zerstört. Im Jahre 1890,
Erwin Stresemann war gerade 1 Jahr alt, erwarb die wohlhabende
Familie eine Villa in Dresden-Strehlen. Diese
Villa steht heute noch an der Ecke
August-Bebel-Straße/Hildebrandstraße und liegt in Sichtweite
der Wohnung meiner Tochter, die ich heute zusammen mit
meiner Frau und meinem jüngsten Sohn besuchte. Warum mich
Stresemann schon seit meiner Jugend so faszinierte,
lag nicht zuletzt auch daran, dass er der erste war, der
während seines Studiums, das er ab 1909 in München fortsetzte, als
Vogelberinger in Franken Störche beringte. Er hatte in den Jahren
1909/1910 Kontakt zum Nestor der deutschen Vogelberingung Johannes
Thienemann von der Vogelwarte Rossitten aufgenommen. Während einer
Beringungsreise 1910 kam Stresemann auch nach Franken und nahm dort
zahlreiche Beringungen vor. Als Krönung gelang ihm auch die
Beringung einiger Störche, darunter die Jungen aus
unserem Rathausnest in Dinkelsbühl. Vor 95 Jahren
wurden also die ersten Jungstörche in Dinkelsbühl von einem
21jährigen Studenten beringt, der in Dresden-Strehlen seine
Kindheit und Jugend verbrachte und später zum berühmtesten
deutschen Ornithologen des 20. Jahrhunderts avancierte.
Während ich auf Stresemanns Spuren wandelte,
verfolgten meine Leser mit viel Eifer die Geschehnisse im
berühmten Storchennest von Dinkelsbühl weiter. Ich wurde mit
Schnappschüssen beliefert und kann meinen heutigen Eintrag
deshalb wie gewohnt bebildern. Auch freue ich mich riesig, dass Sie
so zahlreich an der Erfüllung der gestellten Hausaufgaben
gearbeitet haben. Der Eifrage kamen wir dabei heute nicht
wesentlich näher.
Ich flieg schnell man an die Wörnitz, Pauline!
Mehr als drei hat wohl noch niemand
entdeckt und ich rechne, ehrlich gesagt, auch nicht
mehr mit einer Erhöhung. Dennoch werde ich am Wochenende
versuchen, eine nähere Kameraeinstellung zu wählen, die dann
hoffentlich die Auflösung bringen wird. Vom Wetter gibt es
nur Positives zu berichten. Man konnte ohne Mühe und ohne Pulli
oder Jacke bis fast um Mitternacht im Biergarten
verbringen und die anschließende Nacht bei Höppner in Striesen. War
gut und schön, doch waren meine Gedanken immer wieder bei
Georg und Pauline. Ob Sie auch ohne mich ihre Sache gut
machen würde? Da holte mich also die Vergangenheit schnell wieder
ein, obwohl ich die beiden bei Ihnen in den besten Händen wusste.
Gisela entpuppte sich als die Schnappschuss-Königin des
Fronleichnamstages und „schnappste“ die abendliche
Rückkehr zum Nest bereits um 21:06 Uhr.
Hallo! Bin schon da!
Da wollte aber einer ganz schnell nach
Hause und noch bei Tageslicht ein wenig schmusen.
Kann man ja verstehen! Und außerdem sollte der luftige
Ausguck auf dem Dach des alten Rathauses schnell für die
nötige Abkühlung gesorgt haben . Der Abend senkte sich
danach schnell über dem Paar und die romantische Stadtbeleuchtung
Dinkelsbühls tauchte die Szene wieder in ein gelbliches Licht.
Romantik in Dinkelsbühl! |
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27. Mai 05 |
Noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an
alle Leser des Tagebuches, die sich um die Erledigung Ihrer
Hausaufgaben sehr bemühten. Über den Mauserzustand von Georg und
Pauline konnten jedoch keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden. Das
lag vor allem daran, dass es wenig Grund für unsere beiden Hübschen
gab, ihre Flügen zu dehnen und geradewegs in die Kamera zu halten.
Dennoch gibt es Neuigkeiten in der Mauserfrage, die den einen oder
anderen beim Zählen der Eier vielleicht irritiert haben könnten. Da
unsere Störche zwar eine ganze Reihe sehr großer schwarzer Federn
besitzen, die zum Großgefieder zu rechnen sind (darüber referierte
ich vor einigen Tagen bereits sehr ausführlich), ist Ihnen schon
bekannt. Nun tragen unsere Störche aber auch eine ungleich größere
Anzahl kleinerer und kleinster weißer Federn, die sich über den
gesamten Körper erstrecken. Dadurch erhält unser Weißstorch erst
sein charakteristisches Aussehen. Nun nutzen sich diese Federn
genauso ab und müssen in gleicher Weise ersetzt werden, wie das mit
dem Großgefieder in spektakulärerer Weise geschieht. Gerade das
Kleingefieder im Bereich von Brust und Bauch wird während der Brut
sehr strapaziert. Darüber hinaus bildet sich während der Brut der
so genannte Brutfleck aus, mit dem der Vogel sein Gelege abdeckt und
dadurch die Eier erwärmt. Hier im Bereich der Unterbrust kann die
Haut periodisch selbständig durch Federverlust nackt werden oder die
Vögel reißen sich die Federn aktiv aus. An dieser nackten Stelle,
dem Brutfleck, wird die Haut dann in der Bebrütungsphase besonders
stark durchblutet. Betrachten wir einmal im Hinblick auf die hohen
Lufttemperaturen die Bruttemperaturen unserer Vögel. Sie entsprechen
im Wesentlichen der Körpertemperatur. Direkt am Brutfleck werden in
der Regel durch die während der Brutzeit hier wesentlich verstärkte
Durchblutung etwas höhere Werte gemessen als unter
„Normalbedingungen“. Als durchschnittliche Eitemperatur wird daher
ein Wert von 36,5 bis 37,5°C angegeben. Dieser Wert gilt auch für
das künstliche Ausbrüten eines Vogeleies im Brutschrank. Unter
Freilandbedingungen erreichen die Eitemperaturen im Verlaufe der
Bebrütung durch die zunehmende Wärmeproduktion des Embryos
regelmäßig Werte von 40°C und etwas darüber. Hat es in der Sonne
50°C und mehr, diese Werte werden im Augenblick und in den
Sommermonaten regelmäßig gemessen, müssen Störche und beispielsweise
Höhlenbrüter noch verstärkt für Abkühlung sorgen. Georg und Pauline
stehen deshalb bei großer Hitze auch mal 5 Minuten im Nest und zwar
immer so, dass Schatten auf die Eier fällt. Dadurch wird garantiert,
dass die Temperatur im Umfeld des Geleges ebenfalls in den Bereich
von 30 Grad zurückgeht. Erst dann ist wieder Körperkontakt angesagt.
Vögel verfügen also über einen eingebauten Thermostaten, der ihnen
stets signalisiert, wann Wärme zugeführt und wann gekühlt werden
muss.
Der bisher heißeste Tag stand unserem Paar
bevor. In Nürnberg stieg das Thermometer auf knapp über 30°C im
Schatten, das bedeutet, dass in der prallen Sonne die 50°C-Marke
gefallen sein dürfte. Kein Problem für einen Vogel, der sich in
Jahrmillionen an die unterschiedlichsten Klimabedingungen anpassen
musste und dessen Brut- und Nistweise eben durch diese evolutionären
Entwicklungen optimiert wurden. Doch heute kommen Georg und Pauline
ein wenig ins Grübeln über ihre Zukunft als Herr und Frau Storch.
Sie wissen, dass Stagnation in der Natur nicht vorkommt und sie
spinnen den Faden deshalb ein wenig weiter. Vielleicht könnte es
passieren, dass sie irgendwann zum Höhlenbrüter mutieren und damit
endlich vor Witterungseinflüssen – ich denke nur an Starkregen und
verschiedene Kälteperioden, aber auch an Hitze mit der damit
verbundenen starken Sonneneinstrahlung – geschützt wären. Doch eine
Mut machende Vorstellung! Dann wäre endlich manche
Meinungsverschiedenheit unter ihren sie so liebenden
Storchenschützern aus der Welt geschafft und Familie Adebar hätte
endlich seine Ruhe vor unliebsamen Störungen. Lasst uns also kämpfen
für den Höhlenbrüter Storch! Sollte einer von uns das ewige Leben
haben, könnte er noch Zeuge dieser Neuerung werden. Und jedes Jahr
zum Jubiläum dieses Festes führte man im Opernhaus der Hauptstadt
die Oper Albert Lortzings „Zar und.......“ auf. Ich komme einfach
nicht auf den vollständigen Titel und zum Nachblättern war ich
einfach zu faul! Muss auch einmal erlaubt sein! Vielleicht kann mir
einer meiner Leser in dieser Frage weiter helfen?
Also noch einmal zurück zu unserer
Haupthausaufgabe: Wie viele Eier hat Pauline gelegt? Ich bleibe
vorläufig bei drei! Und wenn es bisher drei waren, dann werden es
auch keine vier Eier mehr, denn Legeabstände von mehr als zwei Tagen
sind schon die großen Ausnahmen und mittlerweile sind an unserem
Nest bereits sieben Tage vergangen, seitdem das dritte Ei gelegt
wurde. Wenn es mehr Eier sein sollten, dann wären die weiteren,
möglichen Eier am 22. Mai und am 24. Mai gelegt worden. Der hier
beigefügte Schnappschuss Volkers ist zweifelsfrei sehr gut und
bestätigt die Erledigung der Hausaufgabe, gibt aber keinen
schlüssigen Beweis für die richtige Interpretation des Bildes.
Volkers Schnappschuss: Wie viele Eier zählen Sie?
Mir scheint es, dass dort nur zwei Eier
eindeutig erkennbar sind, der Rest aber „sonstiges Zeugs“ darstellt.
Das können Federn sein, aber auch kleinere anorganische Reste wie
Papier. Die Struktur direkt vor den beiden als solche gut
erkennbaren Eiern befindet sich beim genaueren Betrachten des Bildes
sogar außerhalb der Nestmulde. Da diese Position bei Eiern, die noch
bebrütet werden, so gut wie nie vorkommt, kann es deshalb auch
keines sein, ich denke, dass es sich dabei um eine Feder handelt.
Aber beobachten sie dennoch in der Eifrage weiter genau und
gewissenhaft, vielleicht gibt es ja doch noch einen eindeutigen
Beweis für ein Vierergelege. Sie sehen aber an diesem Beispiel, wie
schwer es ist, selbst bei bestehender Webcamüberwachung, diesen
Sachverhalt eindeutig zu klären. Und nun stellen Sie sich einfach
vor, Sie stehen unten auf der Straße, das Nest befindet sich 20
Meter über Ihnen und Sie sollen nun Auskunft über die im Nest
herrschenden Zustände geben. Eigentlich unmöglich und dennoch hatte
ich einmal einen Schüler, ich nenne ihn der Einfachheit Hartmuth,
der behauptete immer wieder, dass dies möglich sei. Doch darüber
mehr in einem der nächsten Tagebucheinträge.
Ein weiterer Hausaufgabenpunkt betraf die
Schnappschüsse. Hier wurde sehr gute Arbeit geleistet, so dass ich
meinen Eintrag erneut bebildern konnte. Die beiliegenden Beispiele
mögen dies verdeutlichen. Der Zeitpunkt der abendlichen Rückkehr von
Partner Nr.2 hat sich bereits zu einem Punkt im Beobachtungsprogramm
entwickelt, den ich nicht mehr missen möchte. Heute geschah dies um
21:19 Uhr, erneut relativ früh und noch bei reichlich vorhandenem
Licht.
Die abendliche Rückkehr!
Das Gästebuch entwickelt sich erfreulicherweise
immer mehr zu dem, was es eigentlich sein sollte: Ein Treffpunkt von
Menschen mit Niveau und guten Manieren, die sich über Beobachtungen
an unserem Nest im Besonderen austauschen wollen. Das ist seit der
„Wiedereröffnung“ so geschehen, das freut alle und damit wäre Punkt
4 der Hausaufgaben zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Dieser Punkt
„Einträge ins Gästebuch“ bleibt natürlich als Dauerhausaufgabe
weiter bestehen. Ebenso Punkt 5, dessen Erledigung nun weniger gut
kontrollierbar ist. Aber ich denke, dass der eine oder andere die
Website der Storchenkamera in Schrobenhausen auch schon einmal
angeklickt hat. Tun Sie es bitte auch weiterhin!
Einige der schönsten Schnappschüsse dieses
Tages füge ich noch ans Ende meines heutigen Berichtes.
Ich zähle nach wie vor nur 3 Eier!
Hitzeschlacht |
Kleiner Morgengruß |
Georg, steh bitte auf und lass mich brüten! |
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28. Mai 05 |
Hitze und kein Ende! Unsere beiden
angehenden Eltern spulten ihr Programm wie gewohnt ab.
Bei morgendlicher Kühle hatte Schorsch sogar noch ein wenig
Muse, um im Liegen am Geäst seines Nestes zu arbeiten
Man muss hier doch alles selber machen!
Es kann halt nicht immer jeder zufrieden
gestellt werden, wenn es um das so beliebte Wetterthema
geht. Mal ist es zu nass, dann wieder zu kalt und
jetzt schon fast wieder zu heiß! Nur gut, dass der Mensch
in dieser Beziehung noch nicht eingreifen kann. Es käme
sicherlich regelmäßig zu Mord und Totschlag. Also lassen wir
es lieber so, wie es ist. Gestern hatte ich einen meiner
Schüler erwähnt, ich nenne ihn hier Hartmuth, der
regelmäßig von seinen Wochenendausflügen zurückkam und
erzählte, dass er in dem einen Storchennest drei Junge
gesehen hätte, in einem anderen lägen drei Eier, in wieder einem
anderen seien große Plastiksäcke gefunden worden und so weiter. Nun
weiß ich aus Erfahrung, dass Kinder oft die tollsten
Geschichten erzählen und bei genauerer Prüfung stellt
sich eben doch heraus, dass kein Wörtchen wahr ist. Manche
wollen sich dadurch nur vor den Klassenkameraden produzieren
und nach Anerkennung streben. So geschah dies auch bei meinem
Hartmut. Als ich etwas nachfragte, zeigte er mir eines der
besuchten Nester auf einem Foto und sagte dazu, dass
dies sehr gut einsehbar sei und man auf Grund der
geringen Größe des Nestes auch sofort merke, wenn etwas im
Nest nicht stimme, wenn ein Jungvogel in Gefahr
sei, wenn Papa und Mama Storch nicht genug Nahrung
herbeischaffen könnten usw. Er war ein sehr guter und auch
sehr gelehriger Schüler, aber leider ging manchmal mit
ihm die Fantasie durch! Ich zeige Ihnen einige der
Fotos, die er mir vorlegte. Der Kommentar Hartmuths
war immer der Gleiche. „Ein Glück, dass die Nester so klein sind, da
kann man wunderbar hineinschauen!“ In der Zwischenzeit habe ich
Hartmuth aus den Augen verloren. Darum kann ich nicht sagen, ob sich
seine „Sichtweise“ seither geändert hat oder ob er immer noch mit
Röntgenaugen durch die Gegend läuft.
Hartmuths Sicht der Dinge
Ich habe Ihnen vor nicht allzu langer Zeit
von der Schwierigkeit berichtet, in Storchennester
Einblick zu gewinnen, ohne die Störche zu stören. Schon bei
vorhandener Webcam, die in wenigen Zentimetern Abstand
oder höchstens in einigen Metern Abstand zum Nest angebracht ist und
meist auch noch einige Meter über Nestniveau hinausragt, ist es wie
bei unserer Eierfrage gar nicht leicht, die Realität
richtig einzuschätzen. Nun stellen Sie sich einmal vor, sie
stünden auf der Straße, das Nest über Ihnen befindet
sich 30 bis 100 Meter entfernt (so wie auf Hartmuths
Bildern zu sehen). Der Blickwinkel wird immer so ungünstig
und steil sein, von ganz geringen Ausnahmen abgesehen, dass
sie von keiner Stelle der Welt über die genauen Vorgänge
im Nest berichten können. Das ist auch gut so und sollte
immer so bleiben! Doch wenn ich an meinen Hartmuth denke,
fallen mir gleich wieder seine Röntgenaugen ein, der
kleine Schlingel! Oder wollte er damit nur jemandem
imponieren oder sein schlechtes Gewissen beruhigen? Wir
werden es nie erfahren. So geben wir uns damit zufrieden,
dass man bei 100 Storchennestern bei ganztägiger
Rundumbewachung gerade mal bei 2 Nestern mit viel
Glück beobachten könnte, wenn etwas mit Nest und
Insassen nicht in Ordnung ist. Oder gibt es vielleicht
doch noch andere Möglichkeiten, sich von der Lage
der Dinge im Nest zu überzeugen? Doch das ist schon wieder ein
anderes Kapitel.
Georg und Pauline waren heute
zwischendurch bemüht, die Eier vor zu großer
Wärmezufuhr zu schützen. Sie verhielten sich dabei
genauso, wie wenn bereits Junge im Nest liegen würden. Der Schorsch
und seine Pauline standen dann schon mal für Minuten, die Sonne im
Rücken im Nest. Dabei fiel ihr Schatten immer genau auf
die Eier und diese hatten dann etwas Zeit abzukühlen. Ein
einfaches, aber sehr probates Mittel der Kühlung.
Während einer kurzen Phase am Nachmittag taten dies beide
gemeinsam, ehe Schorsch das Weite suchte und Pauline mit ihrer
zukünftigen Kinderschar alleine ließ.
Wer ist denn nun für das Gelege zuständig, Pauline?
Ich hau jetzt ab, Pauline!
Pauline allein zu Hause!
Wer sich auf alle Fälle an der Eierzählerei
noch beteiligt, sind unsere beiden Helden. Bei jeder
Brutunterbrechung werden die Eier gewendet, der Nestboden
gelüftet und weitere Arbeiten an der inneren Neststruktur
durchgeführt. Waren in Zeiten kühler Witterung die Eier
nur schwer auszumachen, kann man sie jetzt bei jeder kurzen
Brutunterbrechung in fast voller Größe bewundern, bis
auf das vierte Ei eben. Und weil man das verflixte vierte Ei
auch nie eindeutig zu sehen bekommt, stehen die Chancen
halt schlecht, dass es überhaupt existiert.
Pauline beim Zählen erwischt!
Zur allgemeinen Irritation trugen auch
während des heutigen Tages frische Mauserfedern aus dem
Kleingefieder Georgs und Paulines bei, die am Abend sogar ein
außerhalb der Nestmulde liegendes Ei suggerierten.
Kein Ei, aber eine Feder!
Der Spätheimkehrer erschien heute erst
eine Minute nach 10 Uhr. Das sollte neuer Spätrekord
für den Monat Mai sein. Mal sehen, was sich morgen an gleicher
Stelle ergibt? |
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29. Mai 05 |
Am späten Nachmittag gelang es mir
endlich – nach zwei vergeblichen Anläufen – die
Kameraeinstellung zu ändern, um das Geschehen in den
nächsten Tagen aus einer neuen Position erleben zu
können.
Der erste Schnappschuss mit der neuen Kameraeinstellung
Mir ist es voll bewusst, dass diese
Einstellung auch ihre negativen Seiten beinhaltet, aber
lassen Sie es dann eben mal bei einer Storchenteilansicht
bewenden. Sind beide Partner gemeinsam im Nest,
sieht man den stehenden Storch nur zur Hälfte. Das
geht einfach nicht anders! Dafür kann man den brütenden
Storch umso genauer studieren und fast jede Feder
erkennen. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen gleich eine
neue Hausaufgabe aufgeben. Finden Sie so viele
Unterschiede zwischen Pauline und Georg wie Sie
nur können. Die Kamera lässt alles ungeschminkt sichtbar werden.
Beginnen Sie am Schnabel! Lassen sich dort Unterschiede
feststellen, die später helfen, den Schorsch von seiner Pauline zu
unterscheiden? Wie sehen die Mundwinkel der beiden aus? Gibt
es dort unterhalb der Augen Färbungsunterschiede? Wie sieht
es mit Färbung und Feinstruktur der Beine aus?
Lassen sich dort Unterschiede herausfinden? Achten Sie auf
die Umgebung der Augen! Sind in diesem Bereich
individuelle Besonderheiten erkennbar? Achten sie auf den
Fortgang der Mauser! Heute lagen gleichzeitig fünf bis 10
kleine weiße Federn im Nest. Wer hat sie verloren? Stammen sie
von Georg oder Pauline oder vielleicht von beiden?
Um 21:14 Uhr gab es heute Abend noch
einmal eine Brutablösung. Georg erschien ohne große
Aufregung. Pauline stand schon vor der Landung zum Abflug
bereit und ließ keine Sekunde verstreichen, um die letzte
Gelegenheit zur abendlichen Nahrungsaufnahme zu nutzen.
Verglich man zu dieser Stunde die Beine der beiden, fiel
sofort auf, dass der Schorsch zur „Wärmedämmung“ auf
das thermoregulatorische Beinkoten gesetzt hatte.
Der Georg mit den weißen Beinen!
Das bedeutet – und dies kann man nur bei hohen
Temperaturen beobachten – dass Georg seine Beine von
den Zehen bis zum Intertarsalgelenk mit einem
dünnflüssigen Spezialkot bespritzt hatte, der schnell antrocknet
und durch die Verdunstung für Abkühlung und
Wärmeentzug aus dem Körper sorgte. Paulines Beine
unterschieden sich in dieser Beziehung schon einmal sehr deutlich.
Offenbar war sie bei der Nahrungssuche in einem Weiher
unterwegs, der auch offene Schlammflächen bot. Die Beine
Paulines waren nämlich heute von den Zehen bis zum
Intertarsalgelenk mit Schlamm verkrustet. Dies ist eine
zweite Variante, überflüssige Wärme aus dem Körper
abzuleiten. Und auch beim Schnabel fiel mir sofort der
eine oder andere Unterschied auf! Aber ich will nicht zu viel
verraten, sondern Sie zunächst selbst auf Entdeckungsreise
schicken.
Porträt Georgs
Vergleichen Sie nach Herzenslust
unser Paar im Nest! Schreiben Sie Ihre Beobachtungen
ins Gästebuch! Sie dürfen auch Falsches oder Banales
hineinschreiben. Nur so können Sie etwas lernen! Und dieser
Aspekt soll ja wesentlicher Bestandteil meiner
Tagebucharbeit sein. Helfen Sie mit, dass mein Vorsatz gelingt!
Entdecken Sie mit mir Georg und Pauline und Sie werden später
während der Brut- und Jungenaufzucht keine Schwierigkeit mehr
haben, die beiden immer richtig anzusprechen, auch wenn man
sie nicht gemeinsam im Nest sieht. Packen wir es an! Dies
soll die Aufgabe der nächsten Tage sein!
Als Nebenprodukt sollte die Eifrage
einer Klärung zugeführt werden. Heute hatte ich auch schon einmal
einen eigenen Schnappschuss vor Augen, bei dem ich mir nicht
mehr sicher war, ob es nicht doch vier Eier im Nest gäbe.
Bitte auch da mithelfen, Schnappschüsse machen und im Gästebuch
über diese Frage diskutieren! Haben Sie bitte, bitte keine
Angst, sich zu blamieren! Ihr Tagebuchschreiber versucht, keinen
zu überfordern und lieber öfters auf Besonderheiten einzugehen. Nur
im Miteinander sind wir stark und werden es schaffen,
zu Storchenexperten heranzureifen. Dies kann Ihnen auf
keiner anderen Website geboten werden! Darum müssen Sie einfach
immer wieder hier vorbeischauen und können Ihr Wissen
dann leicht auch auf andere Storchenwebcams übertragen. So
ist der Gewinn für Sie umso höher einzuschätzen.
Lassen Sie sich also einladen auf eine Storchenreise,
die Sie bis September zu einfühlsamen Beobachtern und
wahren Storchenkennern macht.
Pauline war um 21:45 Uhr wieder
bei ihrem Schorsch zurück, hatte also gerade mal 31
Minuten Zeit für die Abendmahlzeit beansprucht. Und ich war in
dieser halben Stunde mit meiner Tagebucharbeit bis hierher gekommen.
Natürlich ist Pauline für den Rest der Nacht nur
halb im Bilde.
Pauline ist heimgekehrt!
Aber, wie schon gesagt, die vielen Vorteile
sollten uns dieses kleine Manko in Kauf nehmen lassen. In
einigen Minuten, so um 22:30 Uhr im Moment erlischt so
und so die Stadtbeleuchtung von Dinkelsbühl und hüllt alles
in ein sehr dunkles Licht.
Auch um 22:01 Uhr hatte Pauline
noch keine Lust, auf das Angebot Georgs einzugehen und ihn
beim Brüten abzulösen. Der Schorsch mit den weißen
Beinen musste sich abermals auf dem Gelege niederlassen, während
seine Partnerin mit den „Steckerläsbaa“ (fränkisch für ganz
dünne Beine!) lieber am Nestrand stehen blieb und sich
zurecht machte.
Was gab es sonst noch an diesem erneut sehr
heißen Tag? Ein kurzer Luftalarm über dem Nest wurde
problemlos abgeschmettert und Georg – er kam bei Auftauchen der
Gefahr blitzschnell zum Nest – konnte schon nach wenigen Minuten
abstreichen und Pauline alleine lassen. Sicher waren der fremde
Storch oder die Fremdstörche einfach hoch über dem Nest erschienen
und ohne böse Absichten weitergezogen.
Ärger überm Nest! |
Keine Chancen für die Störenfriede! |
Die Eifrage harrt weiter auf eine
endgültige Beantwortung. Ein Schnappschuss zeigt allerdings wieder
eine etwas unklare Gesamtschau. Drei Eier, vier Eier oder doch nur
eine Feder?
Da zählt schon wieder jemand!
Da lobte ich mir doch eine Dohle vom
benachbarten Münster Sankt Georg, die offensichtlich Georg
beim Zählen der Eier behilflich sein wollte, doch der machte
keine Anstalten, sich vom Gelege zu erheben.
Lass mich mal nachsehen, Schorsch!
Von Mittag an blieb das Gelege
allerdings fast komplett verschwunden. Das höchste der
Gefühle war mal ein Einzelei, das vorwitzig aus dem Grasberg
hervorlugte.
Wo sind denn bloß heute die Eier?
Es schien, als ob Georg und Pauline ahnten,
dass ihnen der Tagebuchschreiber durch eine neue Kameraeinstellung
auf den Zahn fühlen wollte. Aber kein Sorge! Meine Leser werden das
Geheimnis noch lüften! |
|
30. Mai 05 |
Heute am Vormittag durfte ich noch bei
sehr angenehmem Sonnenschein und leichtem Wind mit meiner Klasse
die Premiere des diesjährigen Kinderstücks „Michel aus
Lönneberga“ der berühmten Kreuzgangspiele in meiner
Heimatstadt Feuchtwangen besuchen. Und nun, es ist 16 Uhr,
regnet es draußen in Strömen und es hat deutlich bis
auf 20 Grad abgekühlt. Weitere Premieren der
Festspiele stehen am 14.6. mit William Shakespeares „Der
Widerspenstigen Zähmung“ sowie am 21.6. mit Max Frischs „Don
Juan oder Die Liebe zur Geometrie“ an. Beide Stücke
lohnen sich für einen Abstecher in Sachen Kultur. Diese kleine
Werbung muss auch auf einer Storchenseite einmal erlaubt sein.
Näheres erfahren Interessenten unter
www.feuchtwangen.de.
Leider gibt es von einem weiteren Nest an
der Wörnitz eine Hiobsbotschaft. Nachdem das
Storchenpaar in Wilburgstetten bereits Ende April sein
Gelege bei Kämpfen verloren hatte, endete nun vor
etwa 10 Tagen das Leben der Brut in Weiltingen.
Auch hier waren Kämpfe die ständigen Begleiterscheinungen
bei Brut- und Jungenaufzucht. Ob die mindestens drei etwa drei
Wochen alten Jungen direkt ein Opfer der
Streitigkeiten oder indirekt durch andere Ursachen zu
Tode kamen, ließ sich nicht mehr ermitteln. Fakt ist, dass das
Nest bei meinem heutigen Besuch einen verlassenen
Eindruck machte und selbst die Nestbesitzer scheinen schon seit
Tagen das Weite gesucht zu haben. Aus dem benachbarten
Wittelshofen gibt es dagegen frohe Kunde. Hier sind
Junge geschlüpft und zeigen sich bereits über dem
Nestrand. Mit knapp drei Wochen haben sie das Gröbste bereits
hinter sich. Eine genaue Zahl des properen Nachwuchses wage
ich noch nicht anzugeben, zumal der einsetzende Regen ein
erfolgreiches Beobachten nicht gestattete und ich außerdem unter
einem großen Zeitdruck stand. Unter
www.wittelshofen.de finden sie ein gelungenes, sehr
aufschlussreiches Storchentagebuch über dieses Nest, verfasst
von Hansjürgen Wölfinger. Blättern Sie gelegentlich
auch einmal in diesem Tagebuch! Meine Blitzreise führte mich
noch ein Stückchen die Wörnitz abwärts über Gerolfingen (am
dortigen Storchennest gab es immer wieder Besuche einzelner Störche
und häufig Kämpfe, zu einer Horstbesetzung hat es aber bisher nicht
gereicht) nach Wassertrüdingen. Das Storchenpaar auf
dem hohen Dach eines Lagerhauses brütet noch oder hat kleine
Junge. Auch hier, wie an allen genannten Orten, gibt es
keine Möglichkeit, ins Nest zu blicken. Nur geduldiges
Beobachten bringt Sicherheit, ob gebrütet wird, ob Junge im Nest
sind oder nichts dergleichen festzustellen ist. Sind die Jungen
noch sehr klein, können sie auch von keinem Punkt gesehen
werden. Lediglich, wenn einer der Altvögel Futter auswürgt und
anschließend übrige Beuteteile aus dem Nestinneren wieder
aufnimmt und mit einem schnellen Ruck vom Schnabel in den Rachen
befördert, weiß man: Junge sind da!
Am Rande notiert!
Wie sieht es mittlerweile mit den
festgestellten Unterscheidungsmerkmalen von Georg und Pauline
aus? Haben meine Leser schon den einen oder anderen Hinweis
entdeckt?
Pauline links, Georg rechts
Der Schnappschuss zeigt das bemerkenswerteste
Unterscheidungsmerkmal unseres Paares. Immer wieder fallen Paulines
ellenlangen Beine ins Auge. Die Grazie wird noch dadurch
unterstrichen, dass die Extremitäten ganz eindeutig auch vom
Durchmesser her schmäler und dünner sind im Vergleich zu Georgs Haxn.
Auch die farbliche Unterscheidung ist heute Abend leicht möglich.
Schorsch zeigt wieder ein ins Orange tendierendes Rot, während seine
Gattin dagegen mehr Zurückhaltung zeigt.
Ich bekam heute eine vorzügliche Mail
eines „alten“ Bekannten aus dem Gästebuch, die in der
Betreff-Zeile mit „Störche in the night“ ausgewiesen war. Da
wir uns um Pauline und Georg schon manchmal Sorgen machen, wenn
einer von beiden bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht zum
Nest zurückkehrt (momentan gegen 22 Uhr), lohnt es sich, die
Beobachtungen des Schreibers hier einmal
mitzuteilen. Ich weiß und das sollte auch nach wie vor gelten,
dass Brutstörche, also Störche, die brüten oder Junge zu
versorgen haben, in der Regel bei Einbruch der Dunkelheit
sich im Nest oder in dessen unmittelbarer Nähe aufhalten.
So kamen wir am 16. April dieses Jahres erst auf die Idee, dass mit
Weibchen Nummer 1 etwas geschehen sein musste, kehrte
es doch an diesem Abend nicht mehr zum Nest zurück. Das
abendliche Eintreffen beider Störche am Nest ist also der
Regelfall. Ausnahmen, die mir bekannt sind, betrafen
Junge fütternde Störche. Dort flog einer der Alten regelmäßig
bei klarem Himmel und Mondschein nach Einbruch der Dunkelheit noch
kurze Strecken zur Nahrungssuche, verließ also sein Nest. Im
letzten Jahr, als an unserem Nest heftige Kämpfe tobten,
die mit dem Verlust des Geleges endeten, zogen sich Angriffe und
Verfolgungsflüge bis weit nach Einbruch der Dunkelheit hin.
Die an diesen Aktionen beteiligten Störche wussten also auch unter
schlechten Lichtbedingungen zu manövrieren und sich zu
orientieren. Von Hausbewohnern, auf deren Dach ein
Storchennest steht, konnte und kann ich immer wieder hören, dass
häufig nachts Geklapper und Kampfszenen zu hören seien, also das
nächtliche Umherfliegen durchaus eine Normalität darstellt.
Blickt man in die verschiedenen Kameranester – und mir fiel
das einmal am Kameranest 1 in Bornheim auf – kann es passieren, dass
– es war um 23 Uhr – nur ein Altstorch im Nest zu sehen war. Um drei
Uhr nachts befanden sich dann doch plötzlich wieder zwei im Nest. Ob
er schon vorher auf dem Dach oder einem anderen Kamin stand,
entzieht sich meiner Kenntnis.
Zurück zur eMail „Störche in the night“!
Leander schreibt und ich zitiere in Auszügen. „.....die beiden
Störche meines Heimatortes (übrigens keine Brut heuer wg. später
Ankunft) fliegen nachts noch toller als tagsüber! Einmal
bekam ich mit, wie einer der Störche mehrfach das Nest und
angrenzende Dächer, Häuser und Bäume umflog und auch über mich
mehrmals hinwegstrich – einmalig bei knapper Stadtbeleuchtung das
Rauschen der Schwingen und einen schemenhaften weißen Körper über
sich wahrzunehmen. Und die Nacht danach kamen beide gar erst
(0:35 Uhr !!!) so spät zur Nachtruhe heim mit zielsicherem
Nestanflug und ausführlichem Klappern. Und das alles wirklich in
finsterer Nacht, mal vom Sternenhimmel (kein Mond!) und der bei
uns im Vergleich zu Dinkelsbühl sicherlich äußerst spärlichen
Ortsbeleuchtung abgesehen. Offensichtlich ist der Nacht-Sehsinn
oder die Orientierungsfähigkeit bei den Störchen wesentlich
besser ausgeprägt als man oft meint....“
So weit die Ausführungen des Schreibers.
Prima beobachtet und von mir in dieser Weise noch nicht selbst
erlebt. Sicherlich haben die nicht brütenden Störche in
diesem Jahr keine so enge Bindung an ihr Heimatnest.
Das lässt sie dann schon mal herum vagabundieren. Sicher
wären solche Beobachtungen an einem Nest mit Eiern oder Jungen nicht
möglich gewesen. Vielleicht spielten zum Zeitpunkt der Beobachtung
auch fremde Störche eine Rolle, die das Nest ebenfalls in ihren
Besitz nehmen wollten. Dennoch bleibt aus den geschilderten
Beobachtungen eines zu merken. Störche sehen, wie alle Vögel, auch
im Dunkeln so viel oder so wenig wie wir. Kennt ein Storch
seine Umgebung und das kann man sicher nach einigen Wochen,
vielleicht auch nach einigen Jahren der Anwesenheit voraussetzen,
dann finden sich unsere Freunde auch bei schlechten
Lichtverhältnissen ganz gut zurecht. Wir kennen ja in
unserem Haus auch manche Stellen im Dunkeln, ohne Licht zu machen.
Gelegentlich lässt uns aber auch diese Kenntnis im Stich. Fliegen
nachts kommt vor, aber nur wenn es unbedingt sein muss! Ausnahmen
bestätigen, wie gezeigt, auch hier die Regel!
Die Groß- und Kleingefiedermauser geht
unterdessen munter weiter. Heute lagen wieder mindestens
drei oder vier schwarze und einige weiße kleinere Federn
im Nest.
Reichlich Federsalat heute, Georg!
Am Nachmittag kam der Regen und
hüllte alles in wässrige Farben. Die abgeworfenen Federn
verloren ihre Schönheit, das lockere Gras am Rande der Nestmulde zog
sich in Strähnen, die weiß gekalkten Äste im äußeren Nestbereich
nahmen eine graue Färbung an.
Tristesse im Regen!
Welch großer Unterschied zum Glanz der Dinge in
der heutigen Morgensonne. Die Federn ließen jede Einzelheit
erkennen, das Gras der Nestmulde war duftig drapiert, die Äste am
Nestrand leuchteten weiß wie Schnee.
Morgenglanz
Georgs Beine zeichnete immer noch die
weiße Färbung aus, die auf die gezielte Abgabe des dünnflüssigen
Spezialkots schleißen lässt (thermoregulatorisches Beinkoten!). Wenn
der Schorsch wüsste, mit welchem Fachterminus man sich hierbei
herumschlagen muss, würde er es glatt bleiben lassen. Der
einsetzende Regen und der deutliche Temperaturrückgang werden das
Weiß demnächst wieder zurückbilden oder ganz zum Verschwinden
bringen. Am Abend war es schon soweit und Georgs Beine hatte wieder
die schöne rote Farbe angenommen, während ihre immer noch lang, im
Vergleich zu Georgs Farbenpracht aber eher blass wirken. Achten Sie
schon einmal auf ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Georg und
Pauline. Letztere hat einen leichten Grauschleier auf
ihren weißen Federn. Auffällig ist dieses Grau im
Bereich des Hinterkopfes, aber auch die meisten anderen
weißen Federn sind nicht mit Ariel gewaschen.
Pauline bei der Arbeit |
Georg zählt doch noch einmal nach |
Wir nähern uns in den nächsten Tagen mit
großen Schritten der magischen Zahl von einer Million
Zugriffen auf unserer Website. Sie haben diesen schönen
Erfolg möglich gemacht und ich bin sicher, dass
mit der ersten Million noch lange nicht Schluss ist.
Wir gehen eben dann die zweite Million an. Wir möchten uns
dafür ein wenig erkenntlich zeigen und setzen hiermit für
denjenigen, dem es gelingt, einen Screenshot mit der Zahl
„1000000 Zugriffe seit dem 16.05.01“ zu schießen, einen
kleinen Buchpreis aus. (Anleitung: Einfach die "Druck"- Taste
betätigen um den Bildschirm in die Zwischenablage zu kopieren;
Bildbearbeitungsprogramm wie Paint oder IrfanView öffnen;
Bearbeiten/Einfügen; Speichern - z.B. als JPG). Was liegt näher, als mit einem
Storchenbuch aufzuwarten, das in meiner bisherigen
Besprechungsreihe eine sehr gute Bewertung bekam. Ich
meine den Band 375 aus der Reihe „Die Neue Brehm-Bücherei“ mit dem
Titel „Der Weiss-Storch“ von Dr. Gerhard Creutz. Ich
werde den Band für den „Sieger“ auch noch mit einer persönlichen
Widmung versehen. Die Millionengrenze sollte nach dem
bisherigen Verlauf der Zugriffszahlen so in sieben bis 10 Tagen
fallen. Also richten Sie sich schon einmal auf diese Zeitspanne
ein und nehmen Sie sich für die fraglichen Tage einfach noch Ihren
Resturlaub! |
|
31. Mai 05 |
Ja, ja! Pauline und Georg zu
unterscheiden, wenn man jeweils nur einen oder eine im Nest
sieht, bereitet auch Ihrem Tagebuchschreiber Probleme. Im
Stehen gelingt es doch zweifelsfrei, die beiden
auseinander zu halten. Pauline hat lange, dünn
wirkende Beine, die in der Färbung zumindest im Augenblick
nicht die kräftige rote Färbung haben, sondern mehr in
ein dunkles Rosa spielen. Außerdem sind Teile der
Beine weiß gekalkt, am deutlichsten erkennt man diese Spuren
noch im Bereich des Intertarsalgelenkes. Der Schorsch
dagegen scheint mir ein echter Bayer zu sein. Stämmige
Figur, kurze kräftige Beine und von der Farbgebung
mehr ins Orange spielend (letzteres hat mit einem Bayern nichts mehr
zu tun, es sei denn die Beine würden eines Tages ganz schwarz
werden). So hat jeder eben seine persönliche Note.
Schorsch, jetzt bin ich wieder mit dem Brüten dran!
Steh endlich auf!
Bei guten Beleuchtungsverhältnissen
strahlt das Weiß im Gefieder Georgs weißer
als bei Pauline. Das haut aber nur eindeutig hin, wenn die Sonne
scheint.
Schorsch erstrahlt in reinstem Weiß
Das wäre ein zweites Indiz für die richtige
Ansprache unseres Paares. Alles weitere wird sich finden, wir haben
ja auch noch ein ganzes Weilchen Zeit. Vielfältige Termine während
des Tages und selbst bis in die tiefe Nacht hinein lassen mir heute
nur ganz wenig Zeit, mehr zu berichten. Von meinen Schnappschüssen
lege ich die schönsten und aussagekräftigsten noch mit einem
Kurzkommentar bei.
Jetzt darf sich mal Pauline
wieder ins Zeug legen! |
Federknäuel!
Wer findet hier den Kopf? |
Da sträuben
sich alle
Federn! |
Kurzbesuch am Storchennest!
Was Pauline mit der Dohle wohl
zu bereden hat? |
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Bitte unterstützen Sie unsere
Spendenaktion zum
Erhalt und die Verbesserung des Lebensraumes der
Lebensgemeinschaft „Flussaue“
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Und noch zwei
kleine Hinweise in eigener Sache:
- Da wir auch immer wieder Rückmeldungen von Kindern und
Pädagogen bekommen, die unsere Website mit Interesse und
Freude verfolgen, möchten wir auch auf die verschiedenen Angebote
des Bund Naturschutz für Kinder und Jugendliche hinweisen.
Informationen und Programme für den Landkreis Ansbach
finden Sie hier:
Kinderzeit
-
Der Bund-Naturschutz interessiert sich natürlich nicht
nur für Störche, sondern, wie sie sicher unseren übergeordneten
Seiten schon entnommen haben, unter anderem für den Biber. Ganz
aktuell zum Anhören und Download
Das Biberlied als
MP3
in fränkischer Mundart gesungen von der Gruppe
Herrenholz
Weitergehende
Informationen zum Biber finden Sie hier.
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Auch in der storchenlosen Winterzeit sind weitere
Spenden
eingegangen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum
Erhalt der Webcam und zur Sicherung
des
Lebensraumes unserer Störche. |
Thomas Ziegler
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