Storchenkamera
 
Storchentagebuch 2005
...was bisher geschah

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Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!
1905-2005 Rotary internat. 100 Jahre

Teil 5

05. Mai 05

Christi Himmelfahrt und Feiertag! Dass heute auch der unbedeutende Vatertag begangen wird, ficht mich nicht an, obwohl ich „berechtigt“ wäre diesen Tag zu begehen. Das schlechte Wetter im Fränkischen, das immer wieder von Schauern gekennzeichnet war und sich erst zum Nachmittag deutlich besserte, lockte nicht einmal die trinkfesten Junggesellen zu ausgedehnten Sauftouren außer Haus.

Unser Siegerstorch der gestrigen Auseinandersetzungen behauptete bereits von den frühen Morgenstunden an sein Zuhause. Die Intensität seines Kampfeswillen und sein Sieg gegen eine Übermacht, die zugegebenermaßen auch nicht die letzte Konsequenz an den Tag legte und mit der Verteidigung ihres „Erstnestes“ in Wilburgstetten an sich schon überfordert ist, zeigte im Sieger mit großer Sicherheit einen männlichen Storch. Wie in den letzten Tagen schon begannen kurz nach 13 Uhr erneut das Droh-, Abwehr- und Imponierverhalten unseres Storchenmannes zu greifen.

 
Da liegt was in der Luft!

Er führte sich wieder auf wie ein „Verrückter“! Sicher ein Indiz für weitere Störche ganz in der Nähe. Genau um 13:10 Uhr stand – wenigstens für Sekunden – ein Zweitstorch im Nest.


Der „Zweitstorch“ ist gelandet!

Ein Blick genügte, um zu erkennen, dass die Dame unberingt war. „Gott sei Dank! Diesmal scheint es die richtige zu sein!“, dachte ich bei mir. Nun haben es die benachbarten Artgenossen aus Wilburgstetten aufgegeben, ihre Fühler bis in unser Nest auszustrecken. Ich musste dann nicht mehr lange Warten, bis das neue Weibchen zusammen mit seinem Partner im Nest landete und von Beginn an sehr vertraut und interessiert an einer Familiengründung schien. Da haben sich also zwei gefunden. Sensationell! Das haben wirklich nur noch die Optimisten erwartet und es passierte noch deutlich vor dem 10. Mai, dem Tag, von dem ab mit einer Brut nur noch in den seltensten Fällen gerechnet werden darf. Warum soll es also bei uns nicht klappen? Am Vatertag kam das Glück zu unserem Storchenmann.


Freudige Begrüßung! Die Neue steht rechts!

Klingt etwas schmalzig, sollte aber in einem Tagebuch erlaubt sein oder schreiben Sie in Ihr Tagebuch immer hoch geistige Literatur? Ich sehe meine Einträge in erster Linie für mich selbst geschrieben und ich erlaube Ihnen, vollkommen wertfrei mitzulesen. Wer es besser weiß, darf sich von mir aus ein ähnliches Forum schaffen, in dem er seine Gedanken zu diesem oder jenem kund tut. Auch zum Thema Storch! Ich warte bis heute sehnsüchtig auf etwas Ähnliches wie mein Tagebuch und bei der Ausrede, dass Storchenschützer Zimmermann keinen Computer und kein Auto hat, kann ich nur mitleidsvoll lächeln. Zimmermann ist Mitglied der Natur- und Umwelthilfe Erlangen e.V., einer aus Verärgerung über den Bund Naturschutz in Bayern hervorgegangenen „Rebellenorganisation“. Dieser Verein verfügt über eine Homepage. Wie wäre es, liebe Brit / Zimmermann, diese Gelegenheit endlich zu nutzen und auf die kontroversen Thesen aufmerksam zu machen. Seit 1999 ist auf dieser Homepage absolut nichts passiert. Der letzte aktuelle Hinweis zwischen 1999 und 2005 bezieht sich auf einen Mäheinsatz im Frauenauracher Storchenbiotop am Samstag, den 06.07.2002. Und für den wird immer noch unter „Aktuellem“ geworben! Warum verbreitet Zimmermann sein Gedankengut nicht auf dieser Homepage? Das wäre doch sicher die beste Plattform und Werbung zugleich. Kann es sein, dass die Vorstandschaft sich bereits ebenfalls von Zimmermann distanziert hat? Ich fände es sehr hilfreich, dazu etwas zu hören. Ebenso gehört das Merkblatt zur Weißstorch-Horstbetreuung, zusammengestellt von Michael Zimmermann, unter dem Patronat der Natur- und Umwelthilfe Erlangen e.V. doch unbedingt auf die Homepage dieser Vereinigung. Statt dessen findet man es bei „World of Animals“, ein Vorgang, der nun wirklich nicht zu verstehen ist. Na ja, diesen Unsinn bringt man sicher nirgends sonst unter! Ist ja nicht so wichtig und interessiert kaum jemanden!

Zurück zum viel interessanteren Geschehen des heutigen Nachmittags. „Storchenvater im Glück!“ – „Frauentag am Vatertag!“ – Die, die da erschien, hat aber extrem lange Beine! Wenn sie sich hoch aufrichtet, scheint sie einen Kopf größer als ihr Gemahl. Ich nenne ihn vorerst mal Orange-Bein als kleine Unterscheidungshilfe zu seiner Partnerin. Außerdem wirkt „Er“ etwas untersetzt mit kräftigen Beinen. „Sie“ ist einfach eine Wucht! Beine bis zum Hals, dass eine Heidi Klum vor Neid erblassen könnte. Und schlank! Wir werden sehen. Die Harmonie begann vom ersten Moment an zu greifen. Synchrone Bewegungen,


Synchronarbeit!

Kopulationen in allen Variationen, enorm langes Verweilen am und im Nest! Ständiges Liegen des Weibchens, alles sieht großartig aus. So macht man es, wenn man zügig zur Eiablage schreiten will. In einer Woche kann es also wieder los gehen.


Belastungsprobe


Vergewaltigung!


So ist es schon viel besser

Und während der gesamten Zeit der neuen Zweisamkeit gab es weiteren Luftalarm über der Stadt. Mal heftiger, mal weniger stark.


Luftalarm!

Bei einer Fahrt am Nachmittag entlang der Wörnitz unterhalb von Schopfloch hatte ich eine Begegnung mit vier Weißstörchen. Zeitgleich befand sich unser Paar im Nest in Dinkelsbühl. Das Quartett umkreiste eine kleine Gehölzgruppe am Ufer der Wörnitz, das vom Biber in den letzten Jahren arg mitgenommen wurde. Immer wieder versuchten es alle Viere, auf den noch stehenden Stümpfen der Bäume zu landen. Dies gelang auch mehrmals. Ein weiteres Exemplar ruhte über mehrere Minuten auf dem Rest einer knapp zwei Meter hohen Kopfweide. Es waren aufregende Minuten mit artistischen Flugspielen, die da zu sehen waren. Wo sie wohl hinzogen? Bei der Rückfahrt hatte sie der blaue Himmel längst wieder verschluckt und es war keiner mehr auszumachen. Ins noch leer stehende Nest in Schopfloch hat sich aber keiner verirrt. Es zeigt aber, dass der Zug noch immer nicht abgeschlossen ist und auch zu diesem späten Zeitpunkt brutbereite Störche zurückkehren.

Kurz vor 20 Uhr fand das Gesagte noch die erwartete Bestätigung. Beide Störche kehrten pünktlich und in voller Harmonie zum Nest zurück und seit dem 15. April kam es an diesem Abend zur ersten Übernachtung eines neuen Paares.

 
06. Mai 05

Liebe Tagebuchgemeinde! Ich freue mich wie ein Schneekönig, dass doch noch trotz aller Widrigkeiten ein Storchenpaar zu uns gefunden hat. Und wenn es tatsächlich zu Nachwuchs kommt, besteht für Sie die Möglichkeit, bis Mitte August Anteil an der Aufzucht der Jungen zu nehmen. Zu dieser Zeit sind an fast allen anderen Kameranestern die Jungen bereits ausgeflogen, so dass für die Unersättlichen unter Ihnen die Saison einfach um einige Wochen verlängert wird. Das sind doch tolle Aussichten, die ich Ihnen da verheiße. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt natürlich: Unser trautes Paar muss mitspielen. Da wird nicht nachgeholfen oder sonst etwas getrickst! Die werden es schon irgendwie schaukeln! Wer in den letzten 5 Jahren mein Tagebuch einigermaßen regelmäßig verfolgt hat, ist ja längst zum Storchenexperten gereift und kann die ganze Aufregung, die bei der Äußerung anderer Ansichten entsteht, gar nicht nachvollziehen. Die unterschiedlichen Auffassungen zum Storchenschutz sind dabei in wenigen Sätzen dargestellt und danach kann jeder, auch ohne großes Diskussionsforum zwischen den vermeintlichen Streithähnen sein Urteil bilden. Herr Ziegler und mit ihm alle Storchenschützer auf der ganzen Welt helfen, wenn ein Storch verletzt aufgegriffen wird, bei Kämpfen sich verletzt, mit einem Auto zusammenstößt, in eine Falle tritt und so weiter. Jeder Storchenschützer wird alles veranlassen, dem Tier schnellstmöglich zu helfen und ihm die beste Pflege zukommen zu lassen. Ist absehbar, dass die Verletzung ausheilt, muss das Tier danach sofort wieder freigelassen werden. Ein Beschneiden der Schwungfedern darf nicht erfolgen. So tut und tat es Ihr Tagebuchschreiber, seit er sich mit Störchen beschäftigt.

Der Knackpunkt ist ein ganz anderer und hier skizziere ich meine und die Haltung aller seriösen Naturschützer und das sind immerhin 95%. Am Nest sind die Störche allein Chef der Lage. Geeignete, ja optimale Nistmöglichkeiten bereit zu stellen, ist eine Selbstverständlichkeit. Hierbei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt und ob nun auf dem Kölner Dom oder auf dem Gipfelkreuz der Zugspitze eine künstliche Nisthilfe für Störche errichtet wird, tut mit Sicherheit niemandem weh, den Störchen schadet es auf jeden Fall nicht. Diese Maßnahmen sollten vor dem Erscheinen der Störche durchgeführt werden, am besten im Frühherbst (schon allein wegen der hohen Schneedecke auf der Zugspitze beispielsweise) oder im Laufe des Februar. Ich tendiere aber eindeutig für die Monate Oktober und November! So mache ich es, seit ich mich mit Störchen beschäftige! Aber damit ist es schon genug, was die Umsorgung des Nestes angeht. Was sich im Nest abspielt, ist Natur pur und obliegt nicht unserer Fürsorge. Hier laufen biologische Prozesse ab, die arterhaltenden Charakter haben und die wir nur zum Schlechten für die Population beeinflussen können. Wie der Storch sein Nest baut, regelmäßig sauber hält und seine Nestjungen versorgt, hat sich über zahllose Storchengenerationen und in ständiger Anpassung an die äußeren Faktoren (Klima, Lebensraumwandel etc.) herausentwickelt. Wir sollen hier der Natur nicht derart ungeniert ins Handwerk pfuschen.

Der Storch wäre doch überhaupt bei uns kein Brutvogel geworden, wenn nicht der Mensch die gesamte Landschaft verändert hätte, indem er im Mittelalter Bäume rodete und damit erst freie Wiesenflächen schuf, die der Storch nach und nach besiedelte und die ihm Nahrung boten. Da höre ich immer das Gejammere, wir müssen eingreifen, weil der Mensch die Natur vernichtet usw.

Ich schrieb, nun begänne bald das große Kükensterben. Natürlich! Bei durchschnittlich 5 Eiern pro Brut  werden aber dennoch nur durchschnittlich knapp 2 Junge pro Brut flügge. Es sterben also durchschnittlich etwa drei Junge pro Brut. Natürlich bleiben in optimalen Lebensräumen, bei optimalen Wetterbedingungen, bei erfahrenen Brutstörchen auch gelegentlich alle Jungen einer Brut am Leben. Ich will aber damit nur sagen, dass es der Vogelart Weißstorch überhaupt nichts ausmacht, wenn nur 2 Junge pro Brut flügge werden. Ein solches Ergebnis braucht die Art in unseren Breiten und bei der herrschenden Lebenserwartung, um die Verluste wieder auszugleichen.  Bei einer Vogelart dieser Größe und mit einer derart hohen Lebenserwartung von 30 Jahren sind solch große Gelege eine riesige Ausnahme. Das zeigt, dass die Natur (Selektion über Jahrtausende!) bei unserer Vogelart immense Verluste einrechnet. Gesteuert wird der ganze Prozess über die Anzahl der Eier. Große Gelege, große Verluste, kleine Gelege kleine Verluste. Adler oder Kraniche, von der Größe in etwa vergleichbar mit dem Storch, legen gerade mal zwei Eier. Komisch! Und denen hilft kein Schwein! Dennoch hat sich der Kranichbestand in Deutschland bei gleicher Umweltsituation wie beim Weißstorch vervielfacht, beim Seeadler (der zusätzlich immer noch abgeschossen und nach allen Regeln der Kunst vergiftet wird!!), ist die gleiche Situation eingetreten. Eine Vervielfachung des Ausgangsbestandes allein in der Bundesrepublik. Dabei hat der meist nur ein einziges Junges und viele Paare brüten überhaupt nicht. Schauen Sie einmal in ein Meisennest. 10 Eier sind da keine Seltenheit und dann wird auch noch zweimal im Jahr gebrütet. Macht im besten Falle 20 Nachkommen bei einem Paar. Als aufmerksame Leser wissen Sie es nun längst. Meisen und viele Kleinvögel haben immense Verluste und das Sterben passiert in Ihren Vorgärten bald täglich und noch eine Nummer grausamer als in der Kläranlage von Dinkelsbühl. Da vermisse ich unsere Aktivisten. Da wird nichts geföhnt oder mit ins Haus genommen, um später wieder, nach Herrichten des Nestes, zurückgesetzt zu werden in die feindliche Natur. Lesen Sie, jeder für sich und besonders aufmerksam, was nun im Kasten folgt. Ich habe es entnommen einem Merkblatt, das unser Herr Zimmermann von der Natur- und Umwelthilfe Erlangen e.V. verfasst hat und das er bisher als Leitfaden für Horstbetreuer ausgibt. Mit dem Inhalt sind 95% aller Naturschützenden in keinem Punkt einverstanden. Hier werden Maßnahmen wie selbstverständlich aus dem Bauch heraus postuliert. Da steht „Erstes Horstanfahren...“ Hört sich besonders clever an. Da kommen sicher noch mehr „Anfahrten“. Da wird schon mal mit schwerem Gerät gearbeitet. Das vom Storch gebaute Nest ist danach nicht wiederzuerkennen. Ich durfte in Höchstadt ein solch gepeinigtes Nest erleben. Die Jungen lagen in einem Napf, der einem überdimensionalen Meisennest glich. Vielleicht war es sogar wasserdurchlässig, aber es bestand die Gefahr, dass die Jungen nach unten durchrutschten. Richtig: Das zweite „Horstanfahren“. Wie wir alle wissen, kann man – ich nehme mal die fränkischen Nester – nur in ganz wenige direkt Einblick gewinnen. Ist ja auch vollkommen egal! Wenn es regnet (stark! Wer legt das fest, ab welcher Regenmenge, in welcher Zeit?), kurz nach dem Schlüpfen der Jungen empfiehlt (nein wird so gemacht!) Zimmermann, alle Storchennester gezielt anzufahren. Er differenziert etwas (aus schlechten Erfahrungen klug geworden, nachdem auch schon Panik unter den Brütenden ausgebrochen war oder gar noch keine Jungen geschlüpft waren und nach der Störung die Brutstörche ihr Gelege aufgegeben haben, kam dann in den Zoo, so macht man das!) und gibt Hinweise, wie man anfährt. Was danach mit den Jungen zu machen ist, kann jeder selbst lesen. Ein Kommentar verbietet sich aus Gründen der Pietät. Damit aber noch nicht genug! Regnet es danach wieder stark (Definition wird nicht geliefert!) sind weitere Horstkontrollen durchzuführen. Den warmen Eimer gibt es noch als Zugabe gratis! Liest sich doch vorzüglich! Ich füge noch eine dritte Seite dem Merkblatt bei, die noch nicht in die Betreuungsvorschriften aufgenommen wurde.

  1. Alle Eier sind den Storchennestern zu entnehmen.
  2. Sie werden im Brutschrank des Nürnberger Tiergartens erbrütet.
  3. Nach dem Schlüpfen werden alle Jungen (nur 2 von 100 Eiern erwiesen sich als unbefruchtet) von freiwilligen Mitarbeitern der Natur- und Umwelthilfe Erlangen e.V. in ehrenamtlich extra für diese Zwecke umgebauten Wohnzimmern ihrer Eigentumswohnungen großgezogen.
  4. Mit Erreichen der Flugfähigkeit werden alle Jungstörche in den Regnitzwiesen bei Erlangen-Bruck gesammelt, die Futterstellen für die Winterfütterungen sind zu diesem Zeitpunkt bereits zu beschicken und warme Eimer auszubringen, so dass sich ein Teil der zugwilligen Jungstörche schon rechtzeitig mit den guten Futtergebieten für das Winterhalbjahr vertraut machen kann.
  5. Zahlreiche private Fernsehsender sind einzuladen, um dem Spektakel beizuwohnen.
  6. Andersdenkende Naturschützer sollten zugeben, wie unfähig sie bei der Erzielung optimaler Bruterfolge beim Nationalvogel der Deutschen sind.

Ein zusätzliches Forum zum Ausdiskutieren halte ich für nicht nötig. Das Folgende lehnen alle namhaften und an exponiertester Stelle tätigen Storchenfachleute ab. Zumal es allen gesetzlichen Grundlagen widerspricht und offen zum Eingriff an und in besetzte Nester einer auf der Roten Liste stehenden Vogelart auffordert. Auch ohne Rote Liste wäre eine solche Vorgehensweise mit keinem Gesetz zu rechtfertigen. Die Konsequenz daraus kann also nur lauten: Wer sich nach den abstrusen Empfehlungen oder Vorgehensweisen richtet und danach handelt, muss mit einer Strafe rechnen.

Die NUH hat jahrzehntelange Erfahrung in der Horstbetreuung und schlägt zur Verringerung der Nestlingsverluste folgendes vor:

Erstes Horstanfahren, nachdem dieser aufgetaut ist (in der ersten Märzwoche, also vor der Rückkehr der Störche). Mit einem geeigneten Werkzeug (Misthaken) wird der innere Horstbereich auf einem Durchmesser von ca. 60 cm und einer Tiefe von ca. 40-50 cm bzw. bis zur Horstunterlage entnommen (1-2 Säcke). Das entstandene Loch wird mit Stroh vollgestopft. Der Horst ist jetzt wasserdurchlässig.

Zur Erleichterung des Weiterbaus des Reisigrings (äußerer Horstbereich), kann man in diesen Eichenreisig schräg einschieben.

Zweites Horstanfahren, kurz nach dem Schlüpfen der Brut, ca. 10-12 Tage nach dem ersten Futterwürgen (bei Starkregen auch früher).

Diesmal indirektes Anfahren, damit der wachhabende Altstorch die "Gefahr" kommen sieht und ohne Panik abstreicht.

Die Jungtiere (4-6) werden auf die mitgebrachte Gummiwärmflasche gelegt, die in ein Handtuch eingewickelt ist.

Der Brut wird Futter angeboten (kleingeschnittenes Rindfleisch, mit Warmwasser angewärmt).

Falls die Brut stärker vernässt ist, abfahren und trocken föhnen! Beinchen auf Abschnürungen untersuchen.

Entnahme des Nistmaterials unter der Horstmulde bis zum Stroh des ersten Horstbesuches und Formen einer neuen Horstmulde mit Stroh (unten) und Heu (oben).

Einsammeln von Plastik (Fetzen und Schnüre) und anderem Unrat, soweit oberflächlich erkennbar. Brut in die neue Horstmulde legen!

Weitere Horstkontrollen sind in der Regel nicht nötig, allenfalls nach Starkregen und die Brut noch jünger als 6 Wochen. Später nicht mehr, da dann die Gefahr des Abspringens besteht.

Der "warme Eimer" wird im Hauptnahrungsgebiet im Boden eingelassen und täglich mit einer Maus, einem Fisch oder einem Küken "warmgehalten".

Tritt nun der Fall ein, dass ein brutpflegendes Alttier nicht mehr zum Horst zurückkehrt (Tod oder Verletzung) bedeutet dies unvorbereitet den Hungertod der gesamten Brut. Kennt das überlebende Alttier den "warmen Eimer", der nun mit reichlich Nahrung beschickt wird, so ist es in ein paar Tagen in der Lage, seine Brut alleine zu versorgen. Die Übergangszeit muss durch täglich zweimaliges Anfahren überbrückt werden.

Auch bei natürlichem Nahrungsmangel, wenn sich z.B. bei trockener Witterung der Regenwurm in tiefere Erdschichten zurückzieht, kann der "warme Eimer" zur Erhaltung der Brut aktiviert werden.

Falls Sie noch Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Die Storchengruppe in der Natur- und Umwelthilfe e.V.

Je öfter man das „Merkblatt für Weißstorch-Horstbetreuer“ im weiß unterlegten Feld liest, umso mehr Kopfschütteln überkommt einem da. Da ist mit keinem einzigen Wort von einem Notfall die Rede, der ein „Anfahren“ der Nester in irgendeiner Weise auch nur ansatzweise rechtfertigen würde. Da werden mit einer Hemdsärmligkeit Maßnahmen postuliert, die einem den kalten Schauer über den Rücken jagen. Jeder Horstbetreuer und an die sind die Richtlinien gestellt, hat also so zu verfahren! „Erstes Horstanfahren“ vor der Ankunft der Störche und Entnahme des gesamten Kernbereiches des Nestes bis zur Nestunterlage. Das ergibt 1-2 Säcke! Armer Horstbetreuer, dessen Nest 1,5m Höhe erreicht hat. Da wird er wohl 20 Säcke locker füllen können. „Das entstandene Loch......“, heißt es weiter! Wie wahr! Ich habe es weiter oben schon beschrieben. Wenn das eingebrachte Stroh mit der Zeit verrottet, sinken die Jungen immer tiefer ins Nest ein, ein Vorgang, der bei Störchen nie und nimmer üblich ist. Ihr Nest ist nämlich flach wie ein Kuchenteller. Dieses Manko ist aber leicht in den Griff zu bekommen, da man ja weitere Anfahrten vornimmt. „Zweites Horstanfahren..“, lesen wir. Ausgerechnet kurz nach dem Schlüpfen der Brut (die sensibelste Phase der gesamten Aufzucht!), werden die Storchenpaare ohne Grund auf bloßen Verdacht gegen Irgendetwas, massiv gestört! Panik wird schon mal eingeplant, aber das hindert den Storchenschützer nicht, sich am Nest zu schaffen zu machen. Jeder Nicht-Kenner der Lage weiß, dass man Vögel in dieser Phase der Brut überhaupt nicht stören soll! Jedes Kind in der Schule weiß, dass man sich an Nestern unserer Vögel nicht zu schaffen machen soll. Anders im Erlanger Merkblatt! Man fährt an! Panikartig streicht der Storch ab. Er will seine Jungen bis zum letzten Moment schützen, doch ist die Fluchtdistanz unterschritten, weicht auch der fürsorglichste Adebar. Zum Glück hat man vorgesorgt. Wenn es in dieser Phase noch regnet, und das tut es ja meist auch, sind die frisch geschlüpften Jungen hilflos den Unbilden der Witterung ausgeliefert. Der Altstorch heizt die Jungen durch seine Körperwärme schon auf 40 Grad auf! Doch da hat das Merkblatt abermals eine Lösung parat. Man hält eine Wärmflasche in der Hinterhand, die in ein Handtuch gewickelt ist. Man will ja nicht noch Brandwunden riskieren. Vollmundig steht da weiter: „Die Jungtiere (4-6)...“ Alle Achtung! Das weiß das Merkblatt aus langjähriger Erfahrung und gibt hier wichtige Zahlenangaben. Es könnte ja sein, dass der Horstbetreuer überrascht wird von 6 Jungen. Da muss man vielleicht eine zweite Wärmflasche bereit halten. Um das schlechte Gewissen (hat man überhaupt ein solches?) zu beruhigen ist in solchen Fällen auch besonders artgerechtes Futter mitzuführen. Der Autor empfiehlt klein geschnittenes Rindfleisch, mit Warmwasser angewärmt! Wie umsichtig, sollen sich die Jungen doch wenigstens innerlich nicht den Wolf holen und außerdem gab's das Fleisch bei Lidl im Sonderangebot! Nun weiß kein Mensch im Voraus so ganz genau, wie lange es dauert, bis ein vom Nest gejagter Brutstorch bei Ragen oder Starkregen wieder ans Nest zurückkehrt. Wenige Minuten oder Stunden? Meist gerät der wackere Horstbetreuer in argen Zugzwang. Er hat den Altstorch ohne Grund vom Nest gejagt, der Regen durchnässt erst jetzt die schutzlosen Jungen. Da greift der nächste Punkt unseres Merkblattes. Es ist also für alle Eventualitäten vorgesorgt! Dem Autor sei herzlichst gedankt. „Falls die Brut stärker vernässt ist..“, lesen wir ein Stückchen weiter. Der Störer am Nest prüft dies durch Handauflegen und entscheidet sich für „Ja“. Nun weisen die Richtlinien erneut eine klare Richtung. „Abfahren und trocken föhnen...“ Vorher aber bitte noch Nistmaterial unter der Horstmulde entnehmen und eine neue Horstmulde aus Stroh und Heu formen. Da kommt man als erfolgreicher Horstbetreuer schon ganz schön ins Schwitzen! „Einsammeln von Plastik und anderem Unrat...“ Das Ganze kommt dann in eine große Mülltüte und dient bei der nächsten Veranstaltung als Beweis für die Rechtmäßigkeit des Eingreifens. Hat man die Jungen wegen starker Vernässung nach Hause mitgenommen und mit Vitamin- und Antiwurmpräparaten wieder fit für die Natur gemacht, erfolgt natürlich ein außerordentliches Anfahren. Dazu muss natürlich eine erneute Störung greifen, der Altstorch streicht panikartig ab. Bei Regen beginnen dann die geschilderten Abläufe sofort wieder zu greifen. Wer geglaubt hat, dass nun Ruhe am Storchennest einkehren würde, sieht sich getäuscht. Der nächste Starkregen hat sich angekündigt oder ist es nur ein halbstarker Regen? Die Meinungen gehen auseinander. Aber man ist ja so tierlieb. Man fährt ein weiteres Mal an, um wieder abfahren zu können. Vorsicht! Sind die Jungen vielleicht schon zu groß? Sonst ergreift nicht nur der Altstorch panikartig die Flucht, sondern auch der hoffnungsvolle Nachwuchs. Und der bricht sich dann womöglich den Hals und deswegen hat man sich dann die ganze Mühe gemacht. Bei Wanderfalke, Seeadler und anderen ornithologischen Kostbarkeiten muss man die Nester die gesamte Brutzeit über bewachen, dass niemand die Brut stört oder gar die Jungen mitnimmt! In unserem Fall wird es sogar in Merkblättern propagiert.
Deshalb fordere ich alle Tierfreunde, die ein Storchennest in ihrer Nähe kennen und im Raum Erlangen-Höchstadt wohnen, auf, alle Vorgänge der geschilderten Art unverzüglich an die zuständigen Naturschutzstellen bei der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Mittelfranken  oder bei der Weißstorchbeauftragten des Landesbundes für Vogelschutz, Oda Wieding, (E-Mail: weissstorch@lbv.de,Tel. 09174/4775-32) zu melden.

Unser Storchenpaar widersteht derweil den Unbilden der Witterung und bereitet sich weiter auf einen möglichen Brutbeginn vor. Eine Woche sollten wir auf jeden Fall veranschlagen. Dann kämen wir so auf den 12. Mai zu liegen. Warten wir also ab und blicken wir nach wie vor gespannt auf ein mögliches Traumpaar. Es kam von verschiedener Seite die Anregung, den beiden Exponenten im Nest passende Namen zu geben. Ich würde mich selbstverständlich dem Leserwillen beugen und eine Mehrheitsentscheidung mittragen. Dazu wäre es aber im Vorfeld erforderlich, vielleicht über das Gästebuch, Namensvorschläge einzureichen, aus denen dann in einer Umfrage die beiden Favoriten als endgültige Sieger ausgewählt werden. Also ran an die Namenwahl und Vorschläge schicken! Die noch Namenlosen blieben auch in ihrer zweiten Nacht friedlich vereint.

Morgendlicher Hausputz! Synchronarbeit

Sauwetter! Nichts wie weg!

Da müssen wir durch!
Nachkommen in Sicht!?
 
07. Mai 05

Unsere beiden Neuen tun sich noch schwer, so richtig loszulegen. Nach dem sehr verheißungsvollen, gestrigen Tag ließ ihr Drang zum Nest heute deutlich nach. Eine zügige Bereitschaft, bald einen Brutversuch zu unternehmen, war nicht mehr erkennbar.

 
Dieses Bild sollte Dauerzustand werden!

Wie es scheint, verlagern sich beider Interessen mehr und mehr auf Stationen außerhalb des eigentlichen Nestbereiches. Inwieweit das sehr garstige Wetter dabei eine Rolle spielt, mag man im Augenblick nicht zu beurteilen. Verständlich wäre es, wenn beide Partner bei Dauerregen und weniger als 10 Grad keine Frühlingsgefühle hervorbringen.


Schuld ist wieder mal das Wetter!

Mir fiel noch ein Wesenszug der beiden auf. Sie tun alles, aber auch alles gemeinsam. Nur für ganz kurze Zeit wagt es der jeweils andere für Minuten allein im Nest zu bleiben, ansonsten fliegt man gemeinsam ab und kehrt gemeinsam zurück.


„Sie“ für Minuten allein!

Das kann mit Beginn der Brut natürlich nicht in dieser Weise weitergehen. In dieser Beziehung stimmt also noch etwas nicht. Die Nestpräsenz muss sich also ändern, wenn wir bald mit Eiern rechnen wollen. Trotzdem brauchen wir nicht ungeduldig zu sein, ist es ja erst zwei Tage her, dass man sich gefunden hat. Beim Vorgängerpaar dauerte es 15 Tage von der Ankunft des zweiten Storches an gerechnet, bis das erste Ei im Nest lag. In Vetschau waren es 2005 nur 5 Tage, ein extrem kurzer Wert. Wenn wir dazwischen liegen würden, wären wir sicher nicht unzufrieden, Jedoch verringert sich mit jedem Tag, den unsere Störche warten, der Hormonfluss, der dem Paar das Brüten suggeriert. In der zweiten Maidekade beendet das Hormon seinen Einfluss wohl endgültig, sicher eine biologisch vernünftige „Einrichtung“, wenn es mit der langen Aufzucht und dem sich anschließenden Abzug ins Winterquartier zeitlich noch klappen soll. Bis Mitte Mai allerdings bestehen in dieser Hinsicht keine Gefahren, wenn man für das gesamte Brutgeschäft rund drei Monate veranschlagt.


Das finden wir natürlich prima!

Dazu greift bei Spätbruten noch eine weitere Regulierungsmaßnahme. Maigelege enthalten signifikant geringere Eizahlen, so dass aus Spätbruten selten mehr als zwei Junge zum Ausfliegen kommen. Daumendrücken schadet aber dennoch nicht und keiner braucht traurig zu sein, wenn wir vergeblich auf die Ablage von Eiern warten.


Die dritte gemeinsame Nacht!

 
08. Mai 05

Ich möchte den heutigen Eintrag mit einem großen Dank an alle Gästebuchschreiber beginnen. Die Kritik, die einige immer wieder gegen eine Person vorbringen, hat den Zulauf auf unsere Website enorm gesteigert und wahre Traumzahlen hervorgebracht. Es ist köstlich, zu beobachten, welch abstruse Meinungen in vielen Köpfen geistern. Mit der Wahrheit fertig zu werden, ist nicht immer leicht, deshalb sind gelegentliche Ausfälle auch zu entschuldigen. Wie man sich hier die Bälle scheinbar geschickt zuspielt, entbehrt nicht mancher Komik, zeigt mir aber, dass bei einigen bereits Panik ausgebrochen ist. Und ich darf Ihnen versichern, dass diese Reaktion auch durchaus berechtigt ist, wenn man an die Entscheidungen denkt, die in nächster Zeit anstehen und die in der Folge die Streitigkeiten ein für allemal aus der Welt schaffen werden. Sie werden jedoch nichts verpassen, wenn Sie – auch gelegentlich heimlich – im Tagebuch blättern. Sie brauchen keine Angst zu haben: Ich sag's niemandem weiter! Vielleicht ist den meisten ja wenigstens etwas klarer geworden, was in einer bestimmten Gegend unseres Vaterlandes in Sachen Storchenbetreuung so läuft. Dabei habe ich nichts weiter gemacht, als ein öffentlich zugängliches Merkblatt für Horstbetreuer, herausgegeben von der Natur- und Umwelthilfe Erlangen e.V. und  verfasst von Michael Zimmermann, im Tagebuch vorzustellen. Was in diesem Merkblatt steht hat seine Gültigkeit für Haustiere. Dafür ist es durchaus angemessen in seiner Fürsorglichkeit. Da werden Hinweise zum richtigen Stallbau (hier Nestbau) gegeben sowie Maßnahmen vorgestellt, die im Krankheitsfall oder bei Krankheitsverdacht eingeleitet werden müssen. Das richtige Tierfutter ist beschrieben und die Gabe von Zusatzfutter wird im Detail beschrieben. Was der Schreiber aber ganz vergessen hat zu erwähnen, ist die Tatsache, dass wir es bei unserer Vogelart (noch ) mit einem so genannten Wildtier zu tun haben. Alle Hinweise auf Mensch, Hund und Katz gehen so am Thema vorbei, dass man die Schreiber nur noch bemitleiden möchte. Sicher kennt Dr. Christoph Kaatz als Sprecher der Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz das angesprochene Merkblatt. Diese seine BAG geht völlig konträre Wege. Ob da der Sprecher....? Inzwischen sind aus 16 Eiern in den Kameranestern der Aktion PfalzStorch 11 Junge geschlüpft und 5 Eier noch nicht erbrütet. Es wird nicht eingegriffen, so die Verantwortlichen in der Pfalz. In Vetschau, in Arevalo, in Karlsruhe und an allen anderen Nestern in Europa wird es ebenso gehandhabt. Einzige Ausnahme bleibt die Region um Erlangen. Ich höre die ersten Aufschreie, wenn reihenweise Verluste zu beklagen sind. Und dennoch ist die Entscheidung an den genannten Nestern vollkommen auf der Linie aller seriösen Naturschutzverbände. Man wird sehen, wem die Meute der Hyänen dann an den Hals geht. Das Dinkelsbühler Nest liefert in der Ruhe vor dem Sturm nach wie vor eindrucksvolle Bilder ins Internet, bei denen unser Storchenpaar pastellfarben vor malerischer Kulisse leuchtet und zu jeder Tageszeit die Streitigkeiten konterkariert. Sie sind glücklich, nicht dort einen Brutversuch zu unternehmen, wo ihnen liebe Menschen während der gesamten Brutzeit ans Leder, nein ans Gefieder wollen und von der Wärmflasche bis zum Trockenföhn alles geboten wird wie in einem Hundesalon. Die beiden Adebare tun sich nach wie vor etwas schwer, so richtig auf Touren zu kommen. Ganz im Gegensatz zu den Einträgen im Tagebuch und Gästebuch. Werde da mal mit den Verantwortlichen ein ernstes Wörtchen reden müssen. Die Anwesenheiten am Nest könnten sich weiter steigern.

 
Im Gleichklang der Gefühle!

Dafür wurde heute in akrobatischer Weise an der Behausung gezupft und gezerrt, sowie beim abendlichen Einflug Stroh als Polstermaterial mitgebracht.


Akrobat schööön!

 
Transport von Nistmaterial und gemeinsamer Einbau

Man gibt sich wenigstens Mühe! Leider bereitete das Wetter abermals allen Schmetterlingen im Bauch wenig Vergnügen.


Tristesse pur!

Es goss in Strömen und das Nest auch schon mal für einige Stunden verwaist. Doch der vierten gemeinsamen Nacht stand nichts im Wege.


Die vierte Nacht!

 
09. Mai 05

Die Begeisterung über die Handlungsweise eines „Storchenschützers“ hat seit der Veröffentlichung des Merkblattes mächtig nachgelassen. Sie wird sich weiter reduzieren, wenn ich Ihnen sage, dass der Genannte Naturschutzarbeit in diesem Punkt mit der Behandlung von Wildtieren nach Hausherrenart gleichsetzt. Dass in vermeintlich für bedenklich angesehenen Witterungsperioden das Anfahren einer ganzen Reihe von Horsten des Weißstorchs erfolgt, völlig unabhängig davon, ob eine Gefahr im Anmarsch ist oder nicht, entspricht leider nur allzu oft der Realität. Wie kann man auch wissen, was sich in Horsten abspielt, die von keinem Punkt aus einsehbar sind und das sind in Bayern bestimmt 90 Prozent. Legen Sie mich bitte nicht auf das eine oder andere Prozent fest. Überprüfen Sie ganz einfach bei sich, ob Sie in ein ihnen bekanntes Storchennest einen kompletten Einblick in den Nestinnenraum gewinnen können! Unter 10 Nestern ist dies allenfalls bei einem möglich (Kameranester ausgenommen und selbst dort gibt es eine große Anzahl, bei denen ebenso kein Einblick möglich ist, z.B. Erlangen, Isny…). Also startet man bei Nest eins, geht die Liste der Maßnahmen nach Merkblatt durch und fährt weiter. Da kann es passieren, dass man an ein Nest  kommt, in dem – wie sollte man auch jeden Brutbeginn und jedes Schlüpfdatum auf den Tag genau kennen, wenn man auch in den Wochen vorher keinen Einblick hatte, das ist vollkommen unmöglich! – noch keine Jungen geschlüpft sind (so geschehen in Oberhöchstädt!!). Der brütende Altstorch streicht super-panikartig ab, der Storchenschützer zieht sich sichtlich betroffen zurück. Danach beginnt das große Warten. Mehrere Stunden vergehen. Der Storch meidet es, das Nest wieder anzufliegen. Es wird für alle Beteiligten sehr brenzlig. Man trifft eine Entscheidung: Die Eier (hoch bebrütet und kurz vor dem Schlüpfen stehend) werden in einer weiteren „Anfahraktion“ aus dem Nest genommen und dem Tiergarten Nürnberg zugeführt! Es schlüpfen zumindest dort Junge, die ein Aufwachsen unter freiem Himmel, mit artgerechtem Futter leider nicht kennen lernen dürfen.

Es wird die Kostenfrage dieser Einsätze immer wieder angesprochen. Da kennen Sie aber nicht die Hilfsbereitschaft der freiwilligen Feuerwehren sowie der Berufsfeuerwehren! Für ihre Störche tun die Männer alles und wenn einer kommt und sagt, man müsse hier helfend eingreifen, wäre die Feuerwehr die letzte Institution, die da nicht ausrücken würde. Ich habe in 35 Jahren Storchenschutzarbeit noch keine einzige Mark und keinen einzigen Euro bezahlen müssen. Die Dinkelsbühler Feuerwehr beispielsweise hat dies bisher ebenso gehandhabt. Bei zahlreichen Horstreparaturen und beim Anbringen der Kamera oder bei technischen Hilfeleistungen! Und wenn ein Erlanger Störchenschützer mit guter Reputation hier vorstellig wird, kann ein Mann von der Feuerwehr in der Regel nicht entscheiden, ob das Vorgehen genehmigt, sinnvoll oder kontraproduktiv ist. Er fährt! Es empfiehlt sich, um weitere Unklarheiten nicht mehr aufkommen zu lassen, das Merkblatt den gesetzlichen Bestimmungen anzupassen oder – dies wäre die praktikabelste Lösung – es mit Anstand einzustampfen, aus sämtlichen Internetseiten zu entfernen und bei der schon verteilten Auflage zu hoffen, dass die meisten Exemplare bereits dort lagern, wo sie hin gehören, nämlich auf den Müll!

„Brüten sie oder brüten sie nicht?“, das ist hier die Frage, die momentan die Gemüter der meisten „Gucker“ bewegt. Mir wäre auch etwas wohler, wenn ich darauf eine treffende Antwort parat hätte. Doch leider muss ich Sie enttäuschen. „Schau mer mal!“, würde da ein Fußballkaiser bemerken und mir geht es – nicht kaiserlich – ebenso. Vor zwei Wochen hätte ich in gleicher Situation „Ja“ geantwortet. Von heute ab gerechnet zwei Wochen später, würde die Antwort eindeutig „Nein“ lauten. Nur so zwischen Fisch und Fleisch ist es sehr schwierig. Es muss jetzt auf alle Fälle sehr schnell gehen. Lange haben unsere zwei Musketiere nicht mehr Zeit. In dieser Woche sollte es schon noch passieren, das mit dem Ei. Wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. Bleiben uns weitere schmerzliche Bilder vielleicht erspart, wenngleich ich Sie Ihnen nicht vorenthalten hätte. Ich werde Sie an andere Kameranester verweisen dürfen, um dort die Aufzucht der Jungen zu verfolgen. Wechseln Sie danach aber bitte immer wieder zu uns zurück, denn Storchenbildung, Hintergrundwissen, Diskussionen, Kommentare und Top-News finden Sie nur und ausschließlich auf unserer Website. Wir zeigen nicht die heile Welt der Plüschtiergeneration und der Individualbetreuung von halben Haustieren oder Zootieren, sondern Naturschutz in seiner Gesamtheit, in seiner Abhängigkeit vom Lebensraum und seiner Bewohner und in der enormen Anpassungsfähigkeit der Tiere und Pflanzen an die vom Menschen verursachten Veränderungen. Diese globale, ganzheitliche Sichtweise sollte unsere gesamte Kraft erfordern, ohne sich in gut gemeinte, aber verfehlte Einzelschicksalsbewältigung zu verlieren. Das habe ich auch noch aufgeschnappt:


Wie steht es mit dem Brutversuch?
 


Etwas spröde, meine Liebe!
 


Weiter, so!


Das war die fünfte Nacht!

 
10. Mai 05

Ein Gutes hat die sehr kontrovers geführte Diskussion in Tagebuch und Gästebuch mit sich gebracht! Meine Aufklärungsarbeit in Sachen Naturschutz hat dazu geführt, dass sich kein Mensch mehr über Verluste von Jungen im Nest aufregt oder gar ein Eingreifen in der nun schon oft beschriebenen Art und Weise nach dem „Erlanger Modell“ fordert. Bei diesem Modell handelt es sich um ein klassisches Auslaufmodell! Ich denke, man hat meine Botschaft, im Nestbereich dem Elternpaar die Regie zu überlassen, voll verstanden. Es gibt nun wahrlich keine andere biologisch vertretbare Alternative. Und damit soll es zu diesem Thema vorerst keine Äußerung mehr geben.

Deshalb durften mit vollem Recht und mit voller Ehrfurcht vor dem Leben in den beiden Kameranestern von Bornheim erste Junge sterben. Das geschieht in den meisten Nestern ohne Kamera ebenso und da bemerkt es nicht einmal jemand. Also haben bisher von fünf geschlüpften Jungen in Nest 1 drei überlebt, in Nest zwei sind – soweit bislang erkennbar – aus fünf Eiern wenigstens zwei Junge geschlüpft oder am Leben. In Rieschweiler-Mühlbach, in der Westpfalz, sieht es danach aus, dass aus 6 Eiern überhaupt nur ein einziges Junge ausgeschlüpft ist und keines mehr folgen wird. Eine auf den ersten Blick traurig anmutende Bilanz, sie ist aber vollkommen artgemäß!  Danke, dass alle Beobachter, die sich an den schönen Nestbildern dieser Storchenkamera täglich erfreuen, auch diese Möglichkeit des Sterbens in ihr Verhaltensrepertoire aufgenommen haben und dies auch respektieren. Sicher ein großes Verdienst meiner unermüdlichen und sachlichen Kommentare im Tagebuch. Warum im letztgenannten Ort am heutigen Nachmittag plötzlich ein totes Eintagsküken am Nestrand auftauchte, lässt manche Vermutung hochkommen. Dennoch steht die Versicherung der „Aktion PfalzStorch“ unverrückt im Raum, nicht durch Zufütterungen in das Brutgeschehen einzugreifen. Leider haben bislang von fünf geschlüpften Jungen des Karlsruher Zoos nur zwei überlebt. Bleibt es bei dieser „Quote“ hätte das dortige Paar sein Soll für dieses Jahr voll erfüllt. Das Schlüpfen und das Sterben wird weiter gehen und wir werden weiter als stumme Zeugen ohne Besserwisserei dem Leben Raum geben.

So weit ist man im Dinkelsbühler Nest noch nicht! Ich meine nicht das Sterben, sondern erst mal das Geborenwerden. Auch 120 Stunden nach der Komplettierung unseres Paares hat die Eiablage noch nicht begonnen.


Arbeit am Nest!

Eine derart kurze Frist entspräche auch einem ungewöhnlichen Rekordtempo. Wir sind ja nicht rekordsüchtig. Da dürfen es schon mal 10 Tage sein. Also fünf weitere Tage gebe ich dem Traumpaar noch, dann müssen wir uns aber doch von der Hoffnung auf ein zweites Gelege in diesem Jahr verabschieden. Kopulationen, die für solche Unternehmungen Voraussetzungen darstellen, fanden auch heute erneut statt und halten die kleine Hoffnung weiter aufrecht.


Fortpflanzungstrieb!

Von Harmonie muss ebenso gesprochen werden. Absolut synchron in allen Bewegungen, so dass mancher Schnappschuss die beiden Partner vollkommen spiegelbildlich festhielt.


Spiegelbild

Harmonie

Allein solche Beobachtungen faszinieren auch einen alten Hasen unter den Storchenbeobachtern. Es besteht nach wie vor die Tendenz, dem abgeflogenen Partner so schnell wie möglich hinterher zu fliegen. Eine stundenlange Single-Präsenz ist mir noch nicht untergekommen.


Öfter mal allein zu Haus?

Leider blieb auch diese Nacht mit Temperaturen um oder etwas unter Null Grad sehr kühl und auch während des Tages gab es immer noch den einen oder anderen Regenschauer bei Temperaturen von auch nur knapp 10 Grad. Doch die Prognosen für die nächsten Tage verheißen zumindest etwas mildere Aussichten, da lässt sich dann mit dem Regen auch gut leben.

Zur Namensgebung unseres Paares liegen bereits eine Reihe von Vorschlägen vor, es dürfen aber weiterhin Nennungen im Gästebuch abgegeben werden. Diese wird unser fleißiger Webmaster auch noch im Nachhinein in die neue Umfrage mit einarbeiten. Ab sofort können Sie also unter dem Link „Umfrage ihr Votum abgeben.

Ob es noch ein Happyend gibt? Wir wünschen es uns alle sehnlichst. Die sechste Nacht brach an und wenigstens die Spannung bleibt vorläufig noch erhalten.


Die sechste Nacht!

Wer entdeckt das erste Ei? Der 15. Mai wäre so ein Tag, an dem es noch passieren könnte.

 
11. Mai 05

Nach manch traurigen Nachrichten der vergangenen Tage stelle ich heute ein sehr erfreuliches Ereignis an den Anfang. In einem relativ gut einsehbaren Nest nahe meines Heimatort Feuchtwangen, nämlich in Mosbach, gibt es vierfachen Storchennachwuchs. In den letzten Apriltagen sollte – nach meiner Hochrechnung - das Schlüpfen begonnen haben. Fest steht aber, dass es heute vier im Alter von wenigen Tagen bis knapp vierzehn Tage alte Junge zu bestaunen gab. Bei einer so großen Jungenzahl ist es nie vorhersehbar, wie sich die Geschichte weiter entwickelt, jedoch stehen die Chancen bei einem so erfahrenen Paar, bei dem das Weibchen mindestens die fünfte Brutzeit in der kleinen Gemeinde verbringt, nicht schlecht. Leider muss auch an Wörnitz und Altmühl von einer ganzen Reihe schwerer Horstkämpfe berichtet werden, die bislang mindestens ein Todesopfer unter angreifenden Störchen sowie mehrere Gelegeverluste gefordert haben. Während meiner Pfingstferien werde ich mich um die Fälle im einzelnen genauer kümmern und Sie im Tagebuch informieren.

Unsere beiden, ich versuche sie mal Pauline und Georg zu nennen in Anlehnung an das „Führungsduo“ bei unserer Namensfindungs-Umfrage, gefallen mir nun Tag für Tag besser im Hinblick auf eine mögliche Eiproduktion. Es hat ein paar Tage gedauert, bis man sich auf die neue Situation eingestellt hatte, aber wer das erste Mal in dieser Konstellation eine Familiengründung plant, darf es etwas bedächtiger angehen lassen. Ich wiederhole mich gerne noch einmal, wenn ich die Chancen dafür nicht auf Null habe sinken lassen. Bis zum Wochenende gibt es eine berechtigte Hoffnung. Ich für meine Person habe den 15. Mai als den Tag der Ablage des ersten Eies fest im Auge. Ich hätte natürlich gegen jeden anderen Termin auch nichts einzuwenden. Von den Morgenstunden bis zum Abend konnten wieder – so soll es auch sein – Paarungen beobachtet werden. So ganz ohne Sex wollen die beiden es also noch nicht halten.


Man paart sich regelmäßig!

Hormone fließen nach wie vor in die richtige Richtung und die solistischen Einlagen von Georg oder Pauline häufen sich.


Es geht auch als Solist!

Bemerkenswert zeigte sich die frische Begrünung des Nestes, ein sicheres Indiz, dass die Bauern des Wörnitztales mit dem Silieren des Grases begonnen haben.


Die Mahd hat begonnen!

Die siebte Nacht lässt den Tagebuchschreiber noch recht hoffnungsvoll mit seinen Störchen zurück.


Noch schnell zur Futterquelle!


Die 7. Nacht

Ich hätte zum Schluss noch eine Anmerkung in eigener Sache: Die vielen Angriffe gegen meine Person tun manchmal schon ein wenig weh. Da werden viele Behauptungen vorgebracht, allesamt von Menschen, die mich überhaupt nicht kennen  und mit mir noch nie ein Wort gesprochen haben. Ich sei ein schlechter Lehrer und man würde seine Kinder nie zu mir schicken!, gibt es da zu lesen. Was soll denn so etwas? Das macht mich wütend und ist ein unverschämter Angriff. Das ist von allen Beleidigungen sicher die unterste Schublade und disqualifiziert den Schreiber. Der Rest ist Kackolores und als Spielerei frustrierter Zeitgenossen mit einem Schmunzeln zu betrachten. Über die biologische Qualifikation muss ich mir ebenfalls keine Vorwürfe machen lassen, schon gar nicht aus einem Kreise, dessen Aushängeschild nicht einen einzigen Tag Biologie studierte. sondern einem Konzern angehörte, der alles andere als naturfreundlich ist. Ein Großteil der gesamten Forschung auf dem Gebiet der Ornithologie wird so und so von Nicht-Studierten geleistet. Ein Fachstudium sagt über die Fähigkeiten also überhaupt nichts aus. Es gibt aber auch vereinzelt Fälle, in denen ein solches nicht geschadet hätte, um wenigstens die einfachsten Abläufe in der Natur zu verstehen und richtig interpretieren zu können.

Der einzige Auslöser des Streits und der einzige Unterschied in den verschiedenen Sichtweisen des Storchenschutzes ist der: Ich lehne Eingriffe am Nest während der Brutzeit ohne jegliche Notwendigkeit und auf bloßen Verdacht hin ab! Ebenso jegliches Zufüttern während der Brutzeit und danach. Es gibt keinen Verband und keinen Storchenschützer, der bundesweit so verfährt wie von der Natur- und Umwelthilfe Erlangen e.V. gefordert, mit Ausnahme der Umwelthilfe selbst. In Bornheim sterben Junge, in Karlsruhe, in Isny, in Dinkelsbühl, in Vetschau. Da sagt man in Erlangen: Bei uns wäre das nicht passiert. Die Jungen in den Nestern wären bei uns alle noch am Leben. Das ist es! Ende der Debatte!

 
12. Mai 05

Nach wie vor spannen uns Georg und Pauline – ich denke ich bleibe vorerst bei diesen Namen, ohne Ihr Votum beeinflussen zu wollen – ein wenig auf die Folter. Tun sie es oder tun sie es nicht? Ich meine, legt Pauline bald ihr erstes Ei oder lässt sie es lieber bleiben. Geht die Warterei negativ aus, dann bleibt uns das Paar auf alle Fälle den Sommer über erhalten. Man hat zwar weniger Arbeit, weil die Jungenaufzucht ausfällt, aber die Freizeit würde dann unser kinderloses Paar auch zu großen Teilen am und im Nest verbringen. Auf den Anblick von Störchen bräuchten wir also nicht zu verzichten und die Storchenkamera ließe Sie weiterhin als Zaungast dabei sein. Wenn es nun am Namen von Herrn und Frau Storch läge, wären die Voraussetzungen mit Georg und Pauline bestens gegeben, denn so hießen die beiden Störche des Jahres 2003 und die hatten mit vier ausfliegenden Jungen einen wahren Traumbruterfolg. Sollen es doch die neuen Namensvettern ihren Vorgängern nachmachen. Es wäre nur zu toll! Natürlich muss ich gestehen, dass diese Namen auch meine Lieblingsnamen unter den angebotenen Vorschlägen darstellen, haben sie doch einen Bezug zu ihrem Brutort Dinkelsbühl. Wenn Sie ins Nest blicken, sehen Sie im Hintergrund Teile der unweit des Nestes gelegenen evangelischen Stadtpfarrkirche Sankt Paul. Dieser in den Jahren 1840 bis 1843 errichtete Kirchenbau im „byzantinischen Styl“ wird als historisierendes Baudenkmal inmitten der historischen Stadt in gewissem Maß als Fremdkörper empfunden, gewinnt jedoch gerade in dieser Rolle zunehmend an Interesse für die Architekturgeschichte des 19. Jahrhunderts (Zitat aus „Stadt und Landkreis Dinkelsbühl“ von August Gebessler).


Paulskirche links, Georgskirche rechts

Der größte Kirchenbau der schönen Stadt Dinkelbühl ist dem Heiligen Georg geweiht und könnte somit Namensgeber unseres Storchenmannes werden. Grundsteinlegung für eine der schönsten spätgotischen Hallenkirchen Deutschlands war im Jahre 1448. Im Jahr 1499 fanden die Arbeiten ihren endgültigen Abschluss. Wenn Georg und Pauline von unserer Kameraposition nach rechts blicken schauen sie direkt auf den etwa 30 Meter entfernten Bau, dessen mächtiges Dach die Silhouette der Altstadt von Dinkelsbühl prägt.


Die Georgskirche lädt zum Besuch ein !

Wer einmal der Störche wegen in die 10000 Einwohner zählende Wörnitzstadt kommt, wird sofort von der großen Georgskirche in seinen Bann gezogen. Natur und Kultur auf engstem Raum kann schon manchmal zu Gewissensbissen führen. Dies erleben die Stadtführer Dinkelsbühls fast täglich bei ihrer Arbeit. Wenn sie in- oder ausländischen Touristengruppen die Schönheiten der Georgskirche erklären und die zahlreichen Inschriften an der Außenfassade der Kirche erläutern, dauert es nicht lange, bis einer der Geführten das Storchennest entdeckt. Blitzartig ändert sich die Interessenlage und (fast) keiner interessiert sich mehr für die kunstgeschichtlichen Ausführungen und sämtliche Kameraobjektive  und alle Augen richten sich nur noch auf das Storchennest. Aus dem Wissen um diese typisch menschlichen Verhaltensmerkmale heraus verweisen seit einiger Zeit alle Fremdenführer schon im Voraus auf Nest und Störche und beziehen die attraktiven Vögel somit in ihre Führungen mit ein. Aber auch so bleiben die Störche häufig die Attraktion schlechthin, Spätgotik hin oder her!

Die Ereignisse am Nest sind heute schnell in Erinnerung gerufen. Es gab lediglich das ganz normale Programm, das wir nun schon seit genau einer Woche genießen dürfen. Lange Anwesenheiten von Georg und Pauline am Nest wechseln sich mit ebensolchen Abwesenheiten regelmäßig ab. Während einer langen Mittagspause im Nest konnte ich die beiden ausgiebig studieren und unter die Lupe nehmen.


Ausgiebige Mittagspause

Wenn man es nicht anders wüsste, würde ich jeden Euro wetten, dass die Lange das Männchen ist und nicht wie in unserem Fall Pauline. Die Länge ihrer Beine überrascht beim direkten Vergleich mit Georg schon etwas.


Die Lange rechts ist Pauline!

Dass sie die zierlichere ist, mag man ja noch hinnehmen, aber mit einem solchen Größenunterschied zu Ungunsten des Männchens hätte ich nie und nimmer gerechnet, auch wenn ich Fragen in dieser Richtung immer so beantworte und beantwortete: Das Männchen ist in der Regel größer als das Weibchen, der Schnabel ist im direkten Vergleich länger und an der Basis deutlich höher als der des Weibchens. Der Schorsch, so heißen bei uns in Franken häufig alle George, wenn man mit ihnen etwas vertrauter umgehen darf, unser Schorsch im Nest also gehört zu den kleineren Vertretern seines Geschlechts, er ist stämmig und besitzt gleichzeitig kräftige „Wadeln“. So nennt man in Altbayern Teile der hinteren Extremitäten. Bei der Paarung muss der Schorsch also ziemlich hoch hinaus, wenn er zum Erfolg kommen will, aber da man bei ihm Schwindelfreiheit voraussetzen darf, sollte einer ordnungsgemäßen Samenübertragung nichts im Wege stehen.


Georg in hoher Position!

Auch die anderen Verhaltensabläufe, die normalerweise der Eiablage vorausgehen, waren nebeneinander zu beobachten. Dazu zähle ich Synchronität, Alleinsein und Allein-Bleiben sowie gelegentliches Liebesgeflüster.


Alleinsein muss geübt werden!


Parallelitäten

Liebesgeflüster

Was gibt es also Schöneres als den beiden noch ein Weilchen zuzusehen. Es entspannt ungemein und beruhigt die Seele nach manch hartem Arbeitstag. Der Abend zog herauf und ich sah um 21:40 Uhr nur einen Storch im Nest liegen. Ob es der Schorsch oder seine Angetraute war, konnte ich dabei nicht ermitteln. Doch die beunruhigende Tatsache blieb. Mir gingen schon wieder verschiedene Szenarien durch den Kopf: Kläranlage, Unfall......So abwegig waren meine Gedanken nicht, denn es war für meine Gefühle zu der Zeit „zappenduster“. Doch bevor ich mich so richtig aufregen konnte, wurde ich erlöst! 21:43 Uhr! Man war wieder zu zweit und ich erlöst! Der 8. Nacht stand nichts mehr im Wege!


Endlich vereint! Die achte Nacht!

Heute Abend kam über verschiedene Gästebücher eine höchst betrübliche Nachricht: Im Storchennest von Isny kann etwas nicht stimmen! Das dortige Paar hatte vor einigen Tagen vier Junge erbrütet. Doch als einer der Störche etwas aus dem Nest warf und danach dieses sogar verließ und auch in der Folgezeit das Interesse am Nest, am Hudern oder Füttern nicht mehr zu beobachten war, stand fest, dass die Jungen tot sind. Ein Einblick in die Nestmulde ist dort nicht gegeben, aber alle Verhaltensmerkmale ließen keinen anderen Schluss zu. Für die Störche ist dies kein Problem. Sie handeln nicht verstandesmäßig, sondern ausschließlich instinktgesteuert. Bewegt sich nichts mehr in der Nestmulde und wird von keiner Stelle aus mehr nach Futter gebettelt, betrachten sie die toten Jungen als Fremdkörper oder Beute. Dem entsprechend werden sie aus dem Nest befördert, gefressen oder (je nach Entwicklungsstand und Größe) auch im Nest liegen gelassen. Damit endet für die Eltern von einer Minute auf die andere das Programm „Jungenaufzucht“ und es läuft das Programm „keine Jungenaufzucht“ an. Dass solche Totalverluste nach einer erfolgreichen Brutzeit in Isny schon fast die Regel sind, überrascht einen Storchenkenner in keiner Weise. Isny ist der höchst gelegene Storchenort in Deutschland. Mit 700 Metern über dem Meeresspiegel haben sich Störche in Regionen vorgewagt, in denen eine erfolgreiche Jungenaufzucht normalerweise überhaupt nicht möglich ist. Klimatische Faktoren und nicht zuletzt auch eine jährliche Niederschlagsmenge von annähernd 1500 mm Regen pro Quadratmetern erfreuen zwar Kuh und Gras, sind aber den Lebensgewohnheiten unserer gefiederten Adebare nicht gerade zuträglich. Da hat man vor wenigen Jahren den Kamin und das Nest auf dem Rathaus garantiert wasserdurchlässig gestaltet und Tausende von Euro investiert. Das war für die Katz, nein für den Storch, ziemlich überflüssig. Da hatte man von „Absaufen“ der Jungen etc. gehört und wollte dies für sein Nest ausschließen. Nun hat man den Salat und im nächsten Jahr droht abermals Ungemach. Dabei geht es nicht darum, dass die Jungen im Nest ertrinken, sondern darum, dass bei kühlem und regenreichem Wetter zusammen mit dem Nahrungstier Regenwurm Parasiten eingeschleppt werden, die bei den Jungen Krankheiten auslösen, an denen sie sterben. So einfach und sinnvoll ist das. Damit wird den Altstörchen signalisiert: Ihr könnt euch anstrengen wie ihr wollt. Ihr werdet nur in optimalen Jahren – und solche gibt es hin und wieder einmal – Junge zum Ausfliegen bringen. Damit wird langfristig verhindert, dass es zu dauerhaften Ansiedlungen solcher Störche kommt. Diese Pioniere an ungeeigneten Standorten haben in diesen Gebieten nichts verloren und sollen sich an anderen Orten orientieren. Zu einer dauerhaften Ansiedlung kann es in Vorgebirgsregionen in Mitteleuropa nicht kommen. Das Storchenpaar in Isny hält sich zudem auch teilweise im Winter dort auf, wird gefüttert und selbst im Sommer ist es da nicht anders. Man sollte deshalb dort, wie auch an anderen Stellen, die Fütterungen komplett einstellen, dann ergäbe sich die fast jährliche Katastrophe mit den Totalverlusten aus den genannten Gründen nicht mehr. Das wäre auf alle Fälle die beste Lösung. Weg mit den Futterstellen und Romeo und Julia verlassen den für sie ungeeigneten Brutort.

 
13. Mai 05

Ein herrlicher Tag, der im morgendlichen Sonnenlicht Georg und Pauline regelrecht verzauberte. Es blieb so, wie wir es von den beiden nun schon 8 Tage kennen. Sie harmonisieren gut zusammen, lassen aber nach wie vor den letzten Drive vermissen. Ich will damit sagen, dass es mit dem angedachten Termin für eine Eiablage zum Pfingstsonntag schlecht aussieht. Vielleicht zeigt sich uns der „Heilige Geist“ in dieser Frage doch noch irgendwie gnädig.

 
Morgenstund hat Gold im Mund!

Der weitere Tag ist schnell erzählt. Man war da und abends gab es die Übernachtung Nummer neun!


Da kommt doch jemand!

Ach, du bist es, Pauline!

Aus Mosbach gibt es weiter frohe Kunde! Die dortigen Jungen sind nach wie vor auf dem Vormarsch und das dortige Quartett durfte sich heute sogar über einen besonderen Zaungast freuen. Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Oberhaupt 2,7 Millionen evangelischer Christen in Bayern, Dr. Johannes Friedrich, stattete meiner Heimatgemeinde und auch dem Dekanat Feuchtwangen einen Besuch ab. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter und Vertrauensmann des Kirchenvorstandes war Ihr Tagebuchschreiber in das Besuchsprogramm mit einbezogen. Den Abschluss des zweitägigen Arbeitsbesuches bildete eine Begegnung unter dem Mosbacher Storchennest. Ihr Tagebuchschreiber durfte den Bischof mit einigen seiner Begleiter schließlich auf den Kirchturm begleiten und ihm mit Hilfe eines Spektivs einen Blick ins in das Storchennest gewähren. Da es der erste, nähere Kontakt des Bischofs mit Störchen war, dürfte ihm diese Erfahrung vielleicht noch einige Zeit in bester Erinnerung bleiben.

 
14. Mai 05

Betrachtet man sich das Verbreitungsgebiet unserer Störche, fällt eines sofort auf! Der Weißstorch ist ein Vogel ausgedehnter Niederungsgebiete. Ebenso finden wir ihn in Strom- und Flusstälern, soweit sie in ihrer Talsohle noch ausgedehnte Wiesenflächen aufweisen. In Mitteleuropa lagen und liegen die höchsten Brutplätze schon immer deutlich unter der 1000- Meter-Marke. Der höchste mir bekannte Brutplatz in Deutschland befindet sich– wie bereits gestern angesprochen - in Isny in einer Höhenlage von 700 Metern. Auch in den letzten 100 Jahren ist mir kein höher gelegener bekannt geworden. Auch wenn in Sachsen die Tendenz in den letzten Jahren dahin geht, dass einzelne Brutpaare auch die Ausläufer des Erzgebirges erreichten und ähnliche Beobachtungen ebenfalls in verschiedenen Gebirgen in Tschechien und der Slowakei zu beobachten sind, brüten über 90% aller mitteleuropäischen Störche in Höhenlagen unter 250 Metern. In Deutschland ist dies nicht anders. Bei 4300 Brutpaaren bleibt ein kümmerlicher Rest, der diese Höhenlage überschreitet. Diese Nester befinden sich fast allesamt in Bayern und in Teilen Baden-Württembergs. Da komme ich für die betreffenden Gebiete auf etwa 200 Paare. Die wenigen Paare, die in Thüringen Sachsen und Sachsen-Anhalt die angegebene Höhe überschreiten, kann man dabei vernachlässigen. Mein engeres Beobachtungsgebiet an Altmühl und Wörnitz mit etwa 25 Brutpaaren liegt mit 400 bis 500 Höhenmetern im oberen Extrembereich bei der Höhenverbreitung des Weißstorches in Deutschland. Unser Rathausnest in Dinkelsbühl befindet sich dabei ziemlich in der Mitte bei 441m über dem Meeresspiegel. Nur noch wenige bundesdeutsche Nester liegen noch etwas höher.

Warum ist das so? Da las ich neulich im Gästebuch, wie jemand allen Ernstes die großen Storchenzahlen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit den dortigen Schutzbestrebungen für diese Vogelart begründete! Das Gegenteil ist der Fall, lagen die Zahlen in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts in den Tiefebenen unserer heutigen Bundesrepublik um ein Vielfaches höher als heute, wobei seit etwa 20 Jahren der Bestand auch dort erstmals wieder eine steigende Tendenz aufweist. Ganz anders in den südlichen Ländern unserer Republik. Dort gab es auch das angesprochene Auf und Ab, aber die Zahlen blieben durchwegs auf dem gleichen Niveau und haben sich nach einem absoluten Tiefpunkt Mitte der 80er Jahre seitdem sogar verdoppelt. Selbst innerhalb Bayerns sind die Brutergebnisse unter den Störchen höchst unterschiedlich. Soweit man wegen der zahlreichen Fütterungen während der Brutzeit (hier „warmer Eimer“ genannt) in den letzten Jahren kaum noch Vergleiche anstellen kann, gab und gibt es im südlichen Mittelfranken bei Brutorten allesamt über 400 Metern deutlich schlechtere Brutergebnisse als im nördlichen Mittelfranken bei Brutorten, die alle zwischen 200 und 300 Metern über dem Meeresspiegel liegen. Und da sage noch einer etwas über die Norddeutsche Tiefebene, die fast durchgängig die 100-Meter-Marke nicht übersteigt. All diese Zahlen haben nichts, aber auch gar nichts mit irgendwelchen guten oder schlechten Storchenschützern zu tun. Im Falle der Zufütterungen stellen sie aber eine Behinderung des Naturschutzes durch eine Vorspiegelung „falscher Tatsachen“ dar, die eine Diskussion und Argumentation mit Entscheidungsträgern in Naturschutzfragen über Gebühr behindern, so nach dem Motto: „Was wollt ihr denn? Haltet doch den Mund, blöde Naturschützer! Wenn bei euch fünf Junge jedes Jahr ausfliegen, dann ist der Lebensraum für die Bewohner ausgedehnter Wiesenflächen doch sicher optimal. Da braucht es keine Verbesserungen! Verstanden!?“

Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Störche sind Bewohner ausgedehnter Tiefländer, die nur selten Höhenlagen über 300 Meter besiedeln. So liegt der Verbreitungsschwerpunkt in der Norddeutschen Tiefebene von Niedersachsen über Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern bis Brandenburg, Sachsen-Anhalt und weiten Teilen Sachsens. Natürlich hat die Höhenlage des Brutplatzes entscheidende Bedeutung für die klimatischen Verhältnisse des jeweiligen Ortes und natürlich auch für das Vorhandensein der entsprechenden Nahrung. Da die Norddeutsche Tiefebene sehr stark von Nord- und Ostsee beeinflusst werden, sind spätwinterliche Kälteeinbrüche viel seltener als in Bayern oder in den Mittelgebirgslagen von Hessen, Thüringen, Sachsen usw. Ebenso gilt in den zuletzt genannten Landschaften, dass dort die jährlichen Niederschlagsmengen um bis zum doppelten über der Niederschlagsmenge in anderen Gebieten liegt. Durchschnittstemperatur, Niederschlagsmenge und das Nicht-Vorhandensein ausreichender Nahrungsgebiete verhindern nun nicht automatisch einen Ansiedlungsversuch, sie limitieren jedoch den Bruterfolg. Vorstöße in diese Gebiete unterliegen somit einer ganzen Reihe von limitierenden Faktoren, die nur in optimalen Jahren einen Bruterfolg garantieren. In Zeiten eines Bestandsrückganges oder in Jahren mit ungünstigen Klimabedingungen verschwinden diese Pioniere in weniger günstigen Lebensräume zuerst und vielleicht auch dauerhaft. An solchen Orten sind die Bruterfolge minimal. Noch ein Grund für manche vermeidbare Katastrophe in unseren Storchennestern. Durch Winterfütterungen werden immer mehr Störche veranlasst, an Orten zu bleiben, die sie ohne Futtergaben schnell wieder räumen würden. Solche Störche besetzen dann am frühesten die besten Horstplätze, nehmen damit den richtigen Ziehern die geeignetsten Brutplätze weg und beginnen folglich bereits im März mit der Brut. Eine frühe Brut und ein frühes Schlüpfen der Jungen ergibt nicht selten einen höheren Gefährdungsgrad für das Überleben. Starker Regen, vor allem Dauerregen, bringt noch eine Gefahr für das Leben der Jungen mit sich, dies könnte auch in Isny eine von vielen Ursachen gewesen sein, dass die ein- bis zweiwöchigen Jungen zu Tode kamen. Störche fliegen bei schlechtem Wetter nicht so gerne. Sie dehnen in solchen Zeiten ihre Nahrungsflüge nicht sonderlich weit aus. Gibt es nun im Umfeld eines Nestes nicht die entsprechenden nahrungsreichen Wiesen, führt dies dazu, dass die Eltern nicht die entsprechende Beute für ihre Jungen finden. Kleine Junge benötigen vor allem Regenwürmer. Sind diese im engen Umkreis um das Nest nicht in ausreichender Zahl zu finden, weil die Wiesen um diese Zeit noch nicht gemäht sind und der Sichtkontakt zum Boden verwehrt ist, kann es zu Nahrungsengpässen führen, die im Zusammenhang mit den direkten Witterungseinflüssen die Tiere nachhaltig schwächen. Es kann sogar passieren, dass beide Eltern Nahrung in Hülle und Fülle herbeischaffen (Mäuse, Fische), diese aber für die kleinen Jungen gar nicht nutzbar, weil einfach zu groß, ist. So kommt es regelmäßig zu Fütterungen, bei denen ein Großteil der Nahrungstiere von den Jungen nicht gefressen werden kann und schließlich von den Altstörchen wieder aufgenommen und zum eigenen Verzehr genutzt wird. Sie sehen, wie vielfältig die Möglichkeiten sind und der einzige Weg, die Jungen am Leben zu erhalten, wäre der, dass man die Eier den Nestern entnimmt und sie im Brutschrank erbrütet und anschließend die Jungen von Hand aufzieht. Soll man so verfahren? Ein schreckliches Szenario! Es gibt aber derartig abstruse Vorgänge in unserem Land. Doch helfen Sie alle mit, dass den Störchen ein solches Schicksal ein für allemal erspart bleibt.

Ein Grund für die Todesfälle unter den Jungen der Kameranester war trotz starker Regenfälle nicht ein einziges Mal „Wasser im Nest“!! Über diese Frage werde ich in einem der nächsten Tagebucheinträge ausführlich berichten. Ich tue dies nicht aus Überheblichkeit und aus mangelnder Sachkenntnis heraus, sondern auf dem Hintergrund einer 35jährigen Kenntnis aller Nester in Franken. Und da behaupte ich – und keiner wird mir widersprechen – bayernweit der intimste und beste Kenner zu sein. Gerne denke ich dabei noch zurück an die gemeinsamen Fahrten zu den Nestern im Gebiet um Erlangen mit meinem Schüler Michael Zimmermann. Ich durfte ihm damals die ersten Nester hautnah zeigen und ihn mit auf  meine Beringungsfahrten nehmen. An die Nester, an die damals keine Feuerwehr heranreichte, erkletterte ich die Dächer allein, während Zimmermann mir unten die Daumen hielt, damit ich wieder heil und ohne körperliche Schädigungen herunterkäme. Später durfte er dann mit mir und unter meiner Anleitung die ersten Jungstörche selbst beringen und fand dadurch erst richtig zur Liebe zu diesen Tieren. Später tat er aus gekränkter Eitelkeit alles, um mich am Beringen zu hindern und mich in der Öffentlichkeit nach meinem abgebrochenen Biologiestudium lächerlich zu machen und mich deswegen in Leserbriefen der Unfähigkeit zu bezichtigen. Das waren natürlich Enttäuschungen, die auch heute noch sehr schmerzen, war ich es doch, der Michael Zimmermann an die Störche heranführte und für die Störche begeistern konnte.   

Man kann natürlich Störche zwingen, an solchen Orten zu bleiben, an denen sie auf natürliche Weise nie und nimmer bleiben würden oder in so hoher Paarzahl nie und nimmer an einem Ort brüten würden. Ich nenne da als erstes Orte, an denen durch den Aufbau von Zuchtstationen in unnatürlich hoher Anzahl Störche brüten, der Lebensraum aber nicht einmal für ein einziges Brutpaar Raum böte. Es kann sich jeder Ort, ob unter dem Meeresspiegel gelegen oder in 3000 Metern Höhe ein oder auch viele Storchenpaare „leisten“. Man kaufe über den Zoohandel ein Exemplar, besser natürlich sehr viele, hindere sie am Wegfliegen (schneiden der Schwungfedern!) und füttere sie. Besser geeignet, weil leichter erhältlich wären gesund gepflegte, aber weiterhin flugunfähige Störche, ebenso Störche mit oder ohne Beinprothese, solche mit Anomalien an irgendeiner Körperstelle und schon kann es los gehen. Das Ganze gebe man in einen großen Garten oder parkähnlichen Bereich, stelle ein paar Biertische auf, spiele dazu Volksmusik und man hat im Sommer garantiert viele Besucher. Wenn da noch der eine oder andere Affe oder Papagei seinen Senf dazu gibt, hat man schon einen kleinen Freizeitpark oder Minizoo. Das nennt man dann heile Welt!

Mit einem Schnappschuss, auf dem Pauline als hochbeinige, sehr zierliche Störchin zu erkennen ist, beginne ich meinen Tagesrückblick.


Die schlanke Pauline rechts

Die meisten Paarungen, die ich heute mehr zufällig mitbekam, verliefen mehr als unglücklich. Ob sich da schon etwas andeutet in Richtung Eiablage? Schorsch, das ist unser Georg auf Fränkisch, bemüht sich redlich, doch Pauline zeigt ihm häufig die kalte Schulter. Da versucht er seine Frau immer öfter auch in liegender Position zu besteigen.


Pauline zeigt sich nur wenig kooperativ!
 

Nun ist dieser Weg sicher nicht aussichtslos, doch wenn sie ihm dabei überhaupt nicht entgegenkommt, ist es für Georg ungemein schwer, zum Ziel zu kommen. Eine weitere Begebenheit mag die gewisse Lustlosigkeit der Partnerin unterstreichen. Als Paulinchen einmal sehr weit außen am Nestrand stand, sah Georg ein neue Chance für seine Unternehmung „Ei“. Er stieg auf den Rücken der Partnerin, doch das System geriet wegen der extremen Randlage aus der Balance, ein „Coitus interruptus“ war die Folge und Georg musste, um einen Absturz zu verhindern, auf dem Dachfirst eine Zwischenlandung einschieben.


Instabiles System


Absturz auf den Dachfirst!

Nach einigen Minuten zur Beruhigung schwebte er dann aber wieder aufs und ins Nest. Das sind alles Dinge, die man eben in Kauf nehmen muss, wenn einer der Partner nicht will oder vielleicht auch nicht kann. Wir werden es ja demnächst alle sehen, ob wir uns vom Traum eines Geleges und einer nachfolgenden Jungenaufzucht verabschieden müssen. Es ging zum Abschluss des Tages in die 10. gemeinsame Nacht.

 
Balanceakt solo

 
15. Mai 05

Pfingstsonntag Das Sterben geht weiter! Die folgenden Ausführungen sollen allen, die sehr traurig darüber sind, ein wenig trösten. Auch wenn dieses Jahr ein schlechtes Storchenjahr, ein so genanntes Störungsjahr ist, zumindest für alle Ostzieher, gibt es noch keinen Grund Panikattacken an den Tag zu legen. Ich wiederhole mich auch in diesem Punkt, dass es dem Vogel Weißstorch überhaupt nichts ausmacht, wenn innerhalb von 10 Jahren ein oder zwei, vielleicht auch drei Brutjahre dabei sind, die kräftige Einbrüche in der Bestandsstatistik aufweisen. So gab es seit dem letzten Störungsjahr 1997 einige glänzende Brutergebnisse mit mehreren Rekordzahlen. Da sind mal schlechtere Jahre kein Problem und überhaupt kein Anlass, Trübsal zu blasen. Nicht vergessen! Störche können 30 Jahre alt werden. Die bayrischen Störche sind im Schnitt etwa 7,5 Jahre alt, das heißt jeder bayrische Storch hatte und hat in seinem Leben die Möglichkeit, 4 bis 5 Bruten über die Bühne zu bringen. Das macht bei durchschnittlich 2 Jungen pro Brut immerhin auch zehn Junge aus. Dabei ist es vollkommen gleichgültig, ob dabei mal eine Brut ausfällt oder überhaupt kein Storch an das Nest zurückkehrt. Diese Zahl bezieht sich auf alle Paare. Im international gebräuchlichen Abkürzungskatalog spricht man dabei von HPa (Horstpaare allgemein). Das sind alle Paare, die zur Population eines Landes, Kreises oder einer noch kleineren Einheit gehören und sich zwischen dem 15.4. und 15.6. mindestens 4 Wochen an einem Nest aufgehalten haben, unabhängig davon, ob gebrütet wurde oder nicht. Wenn man also Bestandsentwicklungen bei Störchen beurteilt, muss man dies über einen langen Zeitraum tun und darf nicht von einem zufällig schlechten Jahr (vielleicht 2005) oder einem zufällig optimalen Jahr (2003, 2004) auf die Gesamtsituation schließen. In beiden Fälle käme es dabei zu gravierenden Fehlinterpretationen. Wir sind in der glücklichen Lage, beim Weißstorch die längsten und zuverlässigsten Daten aller Vogelarten über mehr als 100 Jahre zu besitzen. Da gab es früher auch schon Katastrophenjahre und Bestandseinbrüche, die sicher nicht hausgemacht, d.h. im Brutgebiet der Störche begründet lagen. So zählte man in den Jahren um 1910 eklatant wenige Störche und erst in den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg bahnte sich ein weiteres Hoch an. Bis Mitte der 60er Jahre blieben die Zahlen auf hohem Niveau und fielen dann bis Mitte der 80er Jahre auf ein Allzeittief. Seitdem geht es in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes steil nach oben und gerade in West- und Südeuropa gab es noch nie so viele Störche wie momentan. Störungsjahre sollten alle Storchenschützer aber darauf hinweisen, dass sie sich nicht auf die faule Haut legen sollten, sondern unvermindert weiter kämpfen sollten. Nicht um drei Eier, nicht um etwa 60 Junge, die heuer  wieder in den etwa 30 Kameranestern sterben werden. Die Zahlen können Sie sich selber ausrechnen. Bei optimalen Bedingungen sollte jedes Paar 5 Eier legen. Das ergibt bei 30 Nestern 150 Eier. Nach Adam Riese wären das nun: 150 Eier = 150 Junge! Das wäre fast so zu realisieren, wenn wir Störche in Stallungen halten würden. Nun haben wir es Gott sei Dank aber mit Wildtieren zu tun (mehr oder weniger!). Also spielen in meinen Überlegungen weitere limitierende Faktoren eine Rolle und müssen beim Weiterrechnen mit berücksichtigt werden. Von 30 Paaren haben (nach jahrzehntelanger Statistik) 25% keinen Bruterfolg, d.h. sie bringen keine Jungen zum ausfliegen. Sie verlieren ihr Gelege auf irgendeine Weise durch Kämpfe etc., sie kehren verspätet ins Brutgebiet zurück und lassen deshalb die Brut sausen oder sind einfach noch nicht geschlechtsreif und zeitigen deshalb kein Gelege oder verleiren die Jungen komplett. 25% von 30 = 7,5, es bleiben also noch – ich runde – 23 Paare übrig, die aus ihren Fünfergelegen 115 Junge erbrüten. Es gibt Jahre, in denen in Bayern bei etwa 100 erfolgreich brütenden  Paaren ein oder zwei, ganz selten auch noch mehr als zwei jeweils 5 Junge auch zum Ausfliegen bringen. Insgesamt schaffen solche Zahlen 1bis 2 Prozent aller Paare mit Jungen. Bei zwei Sechserbruten im Raum Erlangen muss mit Vorsicht argumentiert werden, da nicht auszuschließen ist, dass hierbei kräftig nachgeholfen wurde mit den besprochenen fatalen Folgen für den Naturschutz. Ich kehre zu unseren 115 Eiern zurück, die nach Abzug der erfolglos brütenden Paare gelegt werden. Nach 32 bis 33 Tagen schlüpfen 115 Junge! Halt! 5 Eier erweisen sich als unbefruchtet. Ich habe Sie schon öfters ausführlich mit der komplizierten Samenübertragung ohne Penis bei den meisten Vögeln informiert. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein oder zwei Eier eines Geleges unbefruchtet sind. In Rieschweiler-Mühlbach in der Westpfalz erwiesen sich von 6 Eiern fünf als unbefruchtet, nur ein Junges schlüpfte. In Höchstadt schlüpfte im vergangenen Jahr aus vier Eiern kein Junges. Damals wurde behauptet, dass die Embryonen wegen der Nässe im Nest abstarben. Diese Behauptung steht so im Raum, ist aber durch nichts bewiesen. Vielleicht waren sie sogar überhaupt nicht befruchtet und einer der vorjährigen Störche impotent. 110 Junge machen sich nach dem Schlüpfen auf, die so  gefahrvolle Welt zu erleben. 110 Junge bei 23 Paaren ergibt einen Durchschnittswert von JZm (Jungenzahl pro Horstpaar mit Jungen) von – es folgt eine kleine Rechenaufgabe - 110 Junge : 23 Horstpaare = 4,8 Junge pro Horstpaar. Nun lag zum Beispiel deutschlandweit dieser Wert im Jahre 2003 in Wirklichkeit bei 2,3 Jungen pro Horstpaar und in 50 weiteren Jahresbilanzen pendelte er auch um diesen Wert. Deshalb müssen wir uns leider noch einer weiteren Rechenaufgabe unterziehen. Der tatsächliche Unterschied zwischen einer gedachten Bestlösung von JZm = 4,8 Junge und der tatsächlichen Größe von  JZm= 2,3 beträgt nun 2,5 Junge. Das heißt, dass in jedem unserer 23 gedachten Nester 2,5 Junge zwischen dem Tag des Ausschlüpfens aus dem Ei und dem Ausfliegen nach rund 2 Monaten sterben. Letzte Rechenaufgabe 2,5 mal 23 = 57,5 Junge. Dieses letzte Ergebnis gibt nun Auskunft, wie viele Junge in den 30 Kameranestern in diesem Jahr, einem Durchschnittsjahr, sterben werden. Es sind 57,5. In drei pfälzischen Nestern sind im Augenblick von 16 abgelegten Eiern noch 6 Junge am Leben, zwei könnten aber in den nächsten Tagen noch sterben. In Karlsruhe erbrachten 5 Eier 2 Junge, in Lindheim fünf Eier 4 Junge, in Isny mindestens 4 Eier 0 Junge. Bei den anderen Kameranestern muss man die Entwicklung erst noch abwarten. Die Zwischenbilanz sieht aber schon jetzt ziemlich traurig aus, bewegt sich aber dennoch im normalen Bereich der Forschungsergebnisse. Aus 30 Eiern in 6 Nestern sind bislang noch 12 Junge am Leben. 18 Eier oder Küken existieren nicht mehr. Das ergibt einen JZa-Wert von 12 : 6 = 2. Es steht aber zu befürchten, dass sich dieser Wert bis zum Ausfliegen der Jungen noch etwas reduziert. Also darf man bisher mit dem erzielten Ergebnis durchaus zufrieden sein, liegt der Wert doch genau im statistischen Mittel.

Es wird immer wieder beklagt und für Jungenverluste verantwortlich gemacht, dass eingetragene Plastikfetzen und Plastikteile im Nest eingebaut werden. Gleich vorneweg: Es ist überhaupt nicht zu verhindern und die Tatsache, dass man gar nicht weiß, wie oft und wann Störche solches Nistmaterial eintragen, müssten tägliche Nestkontrollen an allen Storchennestern weltweit erfolgen. Sie sehen, dass dies nicht machbar und verboten ist und einen riesigen Störfaktor darstellt. Selbst das Entfernen an einem Tag während der Brutzeit, legen wir einfach den 30. Mai fest, hätte zur Folge, dass möglicherweise am 31. Mai erneut zahllose Aldi- oder Lidltüten das Nest zieren. Als Sammler und Jäger begibt sich Meister Adebar vor jedem Anflug ans Nest auf Geschenksuche. Der eine steht auf Damenstrumpfhosen, ein anderer auf Handschuhe, ein dritter tut es nicht unter einem blauen Plastikfetzen, der nächste sucht sich was Helles oder Gedecktes, die meisten belassen es bei einem Stöckchen oder einem Büschel Gras, Stroh oder Mist. Nachdem wir heute schon einige Rechenaufgaben hinter uns gebracht haben, muss ich Sie noch einmal mit einer kleinen Denkaufgabe belästigen. Ein mehrjähriges Storchennest hat in der Regel einen äußeren Durchmesser von 1,50 Meter bis 2 Meter, einen Innendurchmesser von mindestens einem Meter und deutlich mehr. Große Plastiktüten sind, selbst vollkommen glatt ausgebreitet, wesentlich kleiner. Eine Plastikdecke über einen runden Wohnzimmertisch von 1,50 Meter Durchmesser wäre also nötig, um ein Storchennest komplett zuzudecken. Das fällt mancher Hausfrau schon schwer genug, das gute Tuch alleine sauber über den Tisch zu breiten. Man versetze sich erst einmal in einen Storch. Der muss ein solches Hammerteil erst einmal finden, die liegen nun selbst bei uns nicht in rauen Mengen herum. Doch dann kommt die eigentliche Meisterleistung. Er muss es zum Nest befördern und dann noch in der beschriebenen Weise einbauen. Sie erkennen schnell: Das geht nicht! Probieren wir es einmal anders. Meister Adebar steht auf Plastik, so wie es unser Georg in Dinkelsbühl im Jahre 2003 in meisterlicher Weise bewies.


 

 

 

 

 

 
Nesteinblicke zwischen dem 20. April und 25. April 2003

 Sein Nest glich zeitweise mehr der Laube eines Laubenvogels im australischen Dschungel als einem Storchennest. Man ließ ihn gewähren, alle Tüten und anderen Teile, es waren bestimmt einige Zig, wurden nach und nach eingebaut und verschwanden. Eine Empfehlung möchte ich in diesem Zusammenhang auch noch los werden. Lesen Sie ganz einfach die betreffenden Tagebucheinträge aus dem Jahr 2003! Sie finden diese im Teil 5 des ganannten Tagebuchjahrganges. Der Lohn der Plastiksammelei für Georg und Pauline war das beste Brutergebnis an diesem Nest seit der Wiederbesetzung vor 12 Jahren.


Der schlagende Beweis: Das Jungenquartett

Georg war damals der lebende Beweis und der Bornheimer Storch beweist es in diesem Jahr in deutlich reduzierter Weise, wie Tüten und andere kleinere Plastikfleckchen ins Nest eingebaut werden. Es geht immer nach dem gleichen Prinzip. Von innen nach außen! Abgelegt werden die Teile meist am Rand des inneren Nestbereichs. Von dort werden sie bei jeder Bauaktivität nach außen in den gröberen Bereich der Nestumrandung verbracht. Fazit: Schon nach Stunden ergibt sich eine komplett andere Situation, in der das erste Teil nicht mehr zu sehen ist und ein zweites neues an der Stelle des ersten Teiles liegt. Nun machen Sie Ihr Gedankenspiel noch ein wenig weiter. Wie müssten die Teile liegen, um bei Regen für einen Wasserstau zu sorgen? Richtig! Wenigstens die Nestmulde müsste komplett mit Plastik bedeckt sein und flächig zugepflastert sein, eine kleine Unebenheit oder ein Riss in der Tüte und alles würde in die tiefer liegenden Schichten des Nestes rieseln. Die einzig sinnvolle Hilfe wäre, dass an Storchenorten immer wieder mal eine Säuberungsaktion in Wald und Flur – auf den Wald kann man sogar dabei ganz verzichten – durchgeführt wird. Als wichtigstes Nebenprodukt sollte man den Landwirten mal den Marsch blasen! Was sie sich manchmal leisten und draußen einfach liegen lassen, spottet jeder Beschreibung. Da darf die Kritik bei Ihnen auch schon mal etwas derber ausfallen. Seitdem es Fahrsilos gibt und die Silage einfach auf die Wiese und den Acker gekippt und in Plastik verpackt wird, häufen sich die Verschmutzungen mit Folienresten enorm. Fazit: Bei der Plastikdiskussion immer auf dem Boden bleiben. Es wird dabei viel übertrieben. Merken Sie sich einfach die Bilder unseres Traumpaares 2003 und vergegenwärtigen Sie sich den grandiosen Bruterfolg! Entfernen Sie den Müll aus der Landschaft, wenn Sie etwas Sinnvolles tun wollen. Der Rest liegt in den Armen bzw. Flügeln und Schnäbeln unserer Adebare. Einzige Komplettlösung und hier wiederhole ich mich erneut gerne: Alle Eier aus den Nestern entfernen, im Brutschrank ausbrüten, Junge von Hand aufziehen usw. Das kennen Sie ja schon!

Im Programm von Georg und Pauline gab es am Pfingstsonntag nur Alltagskost. Leider blieb mein Eierwunsch – wie befürchtet – unerfüllt. Auch nach 10 Tagen wollte oder konnte Pauline nicht so, wie wir gerne wollten. Beide kamen, beide gingen, dann blieb Er ein Weilchen allein, dann Sie und schließlich waren wieder beide weg. Gerade diese Phasen des Wegseins dauerten abermals auch ziemlich lange und dies ist für mich der schlüssigste Beweis, dass die Eiablage auch weiterhin nicht bevorsteht.

Allein Zu zweit!

Ein neuer Versuch!

Wieder vereint!

Ich spinne nun diesen Faden noch ein wenig weiter. Beim Vorgängerpaar dieses Jahres waren es 15 Tage von der Paarbildung bis zur Ablage des ersten Eies. Das wäre bei unserem  Zweitpaar der 20. Mai. Warten wir auf jeden Fall noch bis dahin. Danach kann man, glaube ich, Entwarnung in Sachen Eiablage geben.

 
  Bitte unterstützen Sie unsere Spendenaktion zum Erhalt und die Verbesserung des Lebensraumes der Lebensgemeinschaft „Flussaue“

 
 

Und noch zwei  kleine Hinweise in eigener Sache:

  • Da wir auch immer wieder Rückmeldungen von Kindern und Pädagogen bekommen, die unsere Website mit Interesse und Freude verfolgen, möchten wir auch auf die verschiedenen Angebote des Bund Naturschutz für Kinder und Jugendliche hinweisen.
    Informationen und Programme für den Landkreis Ansbach finden Sie hier:

Kinderzeit


  • Der Bund-Naturschutz interessiert sich natürlich nicht nur für Störche, sondern, wie sie sicher unseren übergeordneten Seiten schon entnommen haben, unter anderem für den Biber. Ganz aktuell zum Anhören und Download

Das Biberlied als MP3

in fränkischer Mundart gesungen von der Gruppe
Herrenholz

Weitergehende Informationen zum Biber finden Sie hier.

 

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Auch in der storchenlosen Winterzeit sind weitere Spenden eingegangen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum Erhalt der Webcam und zur Sicherung des Lebensraumes unserer Störche.

Thomas Ziegler

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